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Der große China-Plan, der den Börsencrash herbeiführen könnte

China-Aktien versus USA
Foto: Getty Images

Wir leben in verwirrenden Zeiten. Im Zuge der Corona-Krise haben Verschwörungstheorien viel Zulauf erfahren. Und die Tatsache, dass die Aktienkurse zum Teil fantastische Allzeithochs erklimmen, während sich in den USA kilometerlange Pickup-Schlangen vor den Tafeln bilden, lässt auch meinen Hirnwindungen keine Ruhe. Was steckt hinter alledem? Meine Theorie ist, dass das Pekinger Regime den Tigersprung sucht, um an den USA vorbeizupreschen.

Ein Duell auf Augenhöhe

Trump tat zwar immer so, als ob die USA die größte Nation im Universum wären. Tatsächlich ist jedoch alles andere als klar, wer mittlerweile die Nummer 1 ist. Im viel beachteten Ranking der mächtigsten Personen der Welt von Forbes wird Xi Jinping längst vor dem scheidenden POTUS geführt. Er regiert viermal so viele Menschen und hat Schritt für Schritt seine Machtbasis in der Einheitspartei ausgebaut — während Trump den Lügenbold und Zampano gab.

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Klar, bei den Flugzeugträgern und Atombomben haben die USA noch deutlichen Vorsprung, genauso wie in einigen Hightech-Segmenten. Dafür hat China als wichtigster Handelspartner von Deutschland die mit Abstand größte Produktionsbasis. Schon 2018 war China für 28 % der gefertigten Produkte zuständig, die USA hingegen lediglich für 18 %.

Die Schere dürfte sich zwischenzeitlich noch weiter ausgeweitet haben. Gemessen an der Kaufkraft hat China die USA bereits 2017 überholt nach Weltbank-Angaben. Lediglich in absoluten Werten lagen die Vereinigten Staaten 2019 noch mit fast 50 % in Front.

Mit höheren Wachstumsraten und einem Erstarken des Renminbi im Vergleich zum Dollar dürfte der Abstand nun erheblich schrumpfen. China setzt zum Tigersprung an die Spitze an und meine Theorie ist, dass dieser generalstabsmäßig geplant wird.

Was China nun vorhaben könnte

Während die USA sich großmäulig gaben, aber gleichzeitig durch die Düpierung der internationalen Partner erheblich an Einfluss verloren, sorgten die Chinesen für Tatsachen. Unter anderem in Hongkong und im Südchinesischen Meer bauten sie ihren Einfluss aus. Mit anderen Pazifikanrainern wurden ohne Beteiligung der USA weitreichende Handelsvereinbarungen getroffen. Gleichzeitig übernimmt China in Foren, wo die USA sich zurückziehen, Verantwortung und hält die Klimaschutzfahne stolz hoch.

Aktuell sieht es auch so aus, als ob Europa kurz davor ist, einen ausgezeichneten Deal mit China auszuhandeln — während die USA die Strafzollkeule schwingen. China wird wahrscheinlich niemals europäische Vorstellungen beim Thema Menschenrechte erfüllen können. Aber wenn es darum geht, globale Probleme gemeinsam zu lösen, will sich das Land als der verlässlichere Partner anbieten. Europa soll mehr in den fernen Osten blicken anstatt nach Westen über den Atlantik.

Um seine Ziele zu erreichen, hat China noch einen weiteren Trumpf in der Hinterhand: Dank der gigantischen Exportüberschüsse häufte das Land einen gigantischen Berg an Dollarreserven an. Der Wert der gesamten Währungsreserven stieg im November um 50 Mrd. US-Dollar trotz des Rückgangs der US-Währung. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Zentralbank bereits seit einiger Zeit an der Diversifizierung arbeitet.

Bestände an US-Anleihen lassen sich dank der guten Kursentwicklung über die letzten Jahre mit hohen Gewinnen verkaufen. Aber was würde China mit den Erlösen anstellen? Nun, mir fallen gleich mehrere Dinge ein:

  • Ein starker Euro käme China gelegen, um die Exporte in den Euroraum anzufeuern. Das würde zur angestrebten Verbesserung der Handelsbeziehungen mit der EU passen.
  • In vielen Entwicklungsländern sieht die Kassenlage im Zuge der COVID-Verwerfungen katastrophal aus. China könnte als kapitalkräftiger Partner in der Not einspringen, um seinen Einfluss etwa in Zentralasien, Afrika und Lateinamerika auszuweiten.
  • Möglicherweise haben sich chinesische Akteure massiv in US-Technologieaktien eingekauft. Das würde den ungewöhnlich dynamischen Anstieg beim Nasdaq-Index inmitten in der Corona-Krise erklären.

So kann China die Börsen zum Platzen bringen

Doch wer die Kurse nach oben peitschen kann, der kann sie auch nach unten prügeln — und hat den Vorteil, dass er zumindest einen Teil der Bestände zu fantastischen Höchstpreisen abstoßen kann. Solange die Strategie nicht offenkundig wird, dürfte es auch viele Marktteilnehmer geben, die in ersten Kursrückgängen eine vermeintliche Einstiegschance erkennen.

Bis diese Gegenwehr nachlässt und die Kurse tief in den Keller stürzen, dürfte daher genug Zeit vergehen, um sich insgesamt mit großen Gewinnen aus dem Markt zu verabschieden.

Bei einem nachhaltigen Kursverfall müssten US-Anleger hingegen realisieren, dass sie einen gewaltigen Vermögensverlust hinnehmen müssen, was die konsumgetriebene Wirtschaft insgesamt zum Stottern brächte. In Verbindung mit den vielerorts leeren Kassen in den Bundesstaaten wären kritische Folgen absehbar.

Während China die Feuerkraft hätte, um seinen internationalen Einfluss anzukurbeln, hätten die USA alle Hände voll damit zu tun, ihr leckgeschlagenes Schiff auf Vordermann zu bringen.

Jeder Langläufer oder Fahrradfahrer weiß, dass man sich nur aus dem Windschatten wagen sollte, wenn man die Körner hat, um direkt wegzuziehen. Das könnte Chinas Strategie sein, um sozusagen die Moral des Rivalen zu brechen.

Diversifizierung ist das Gebot der Stunde

Ich versuche hier lediglich, die Puzzlesteine meiner Beobachtungen zusammenzufügen. Es ist ein Szenario, dem ich eine gewisse Wahrscheinlichkeit zuordne. Möglich wäre auch, dass die neue Regierung in den USA genau die richtigen Weichen stellt, um die Maschine am Laufen zu halten und die Aktien weiter nach oben zu treiben.

Dennoch denke ich, dass der Depot-Schwerpunkt heute nicht mehr auf Nasdaq-Aktien liegen sollte. Bei neuen Investments bietet es sich an, für Diversifizierung zu sorgen. Etwa mit chinesischen Standardwerten können wir von einem möglichen Tigersprung profitieren.

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