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Daimler-Aktie: Das Beste der neuen Mercedes-Strategie ist nicht „Electric first“

Mercedes Limousine Daimler Aktie
Foto: Daimler

Berichte über Daimler (WKN: 710000) und den Aufschwung der Aktie fokussieren sich meistens auf die Erfolge in China und die angekündigte Elektrooffensive. Dass schon nächstes Jahr 25 aufladbare Modelle angeboten werden und ab 2030 mehr als die Hälfte der abgesetzten Fahrzeuge elektrifiziert sein soll, ist durchaus beachtlich. Für Aktionäre ist ein anderer Punkt jedoch mindestens genauso wichtig.

Electric first? Profit first!

Vorrang für den Elektroantrieb ist die eine Sache. Vorrang für die Profitabilität ist die andere, welche in den jüngsten Investorenpräsentationen heraussticht. Absatzziele sollen hingegen zukünftig nicht mehr im Vordergrund stehen. Vielmehr gilt es, den Deckungsbeitrag je verkauftem Fahrzeug zu steigern und allgemein die Kosten zu drücken.

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Letzteres soll durch ganz verschiedene Maßnahmen gelingen. Eine davon ist, dass das Management um Ola Källenius die Komplexität reduzieren will. Das heißt, weniger Plattformen, weniger Varianten, weniger Einzelteile. So soll zum Beispiel eine neue Elektro-Architektur dafür sorgen, dass jede Menge kleine Steuerungsgeräte wegfallen können.

Zudem werden die Forschungsausgaben gedeckelt, wodurch über steigende Umsätze eine Margenausweitung möglich wird. Weitere Fixkosten sollen in Produktion, Verwaltung und Vertrieb herausgenommen werden.

Damit daraus steigende Gewinne werden, darf das Absatzvolumen nicht einbrechen und das Preisniveau sollte zumindest stabil bleiben. Nun könnte man denken, dass genau das in Gefahr ist, wenn Mercedes an allen Ecken und Enden spart und vieles zusammenstreicht. Sinkende Kosten bringen nichts, wenn darunter die Strahlkraft des Mercedes-Sterns leidet.

Das entscheidende Detail

Genau dafür hat Ola Källenius jedoch ein aussichtsreiches Konzept entwickelt. Während die immer mehr werdenden SUV-Modelle den schleichenden Niedergang der klassischen Limousinenmodelle auffangen, hat er auch das Submarken-Konzept sichtbar aufgewertet und ausgebaut.

AMG, Maybach, G und EQ sollen in Zukunft klar definierte Kundensegmente ansprechen. Jede dieser Submarken hat einen eigenen Charakter, auf dem sich ausgezeichnet aufbauen lässt. Und alle vier werden unmissverständlich als Luxus positioniert.

Entsprechend der Strategie, nicht mehr im dicht gedrängten Mittelklassesegment fischen zu wollen, verzichtet Mercedes somit auf zusätzliche Absatzchancen. Das Management glaubt jedoch, sich genau dies leisten zu können, weil das Luxussegment schneller wächst und Mercedes als Platzhirsch gut positioniert ist, um seine Marktanteile zumindest zu verteidigen.

Gelingt es also, AMG, Maybach, G und EQ noch stärker mit Emotionen aufzuladen und erfolgreich zu vermarkten, dann wird Daimler seine Pkw-Umsätze selbst bei stabilen Absatzzahlen steigern können, weil sich damit höhere Preise erzielen lassen. Im Optimalfall gelingt es jedoch, mit einer geringeren Kostenbasis mehr Fahrzeuge mit einem höheren Deckungsbeitrag zu verkaufen. Das wäre das perfekte Rezept für wieder deutlich höhere Gewinne.

Was für Aktionäre dabei herausspringt

Zuletzt ist die Aktie aufgrund der erfreulichen jüngsten Quartalszahlen stark gestiegen. Dennoch liegt der Kurs noch weit unter den früheren Niveaus von zeitweise weit über 80 Euro. Die Marktkapitalisierung macht nur etwa ein Drittel der für die kommenden Jahre erwarteten Jahresumsätze aus und der Kurs ist praktisch komplett von der Substanz in der Bilanz unterfüttert.

Solche Kennzahlen belegen, dass die Daimler-Aktie noch viel Luft nach oben haben könnte, soweit die beschriebene Steigerung der Profitabilität funktioniert. Schließlich sind dann Gewinne jenseits von 10 Mrd. Euro drin, was das Kurs-Gewinn-Verhältnis schnell in Richtung 5 drücken würde gegenüber dem heutigen Kursniveau. Hohe Renditen würden sich dann fast von allein einstellen.

Alles steht und fällt aber natürlich mit der Submarke EQ. Auch wenn sie nur eine von vier ist, wird sie die Reputation von Mercedes am stärksten prägen in den nächsten Jahren. Bisher waren die Anstrengungen in der Elektromobilität allerdings eher von durchwachsenem Erfolg geprägt. Wenn jetzt die „führende Position bei Elektroantrieben und Fahrzeug-Software“ angestrebt wird, dann wollen wir bald den Worten Taten folgen sehen.

„Electric first“ und „Profitability first“ gehen somit Hand in Hand. Wenn sich EQ im Zuge der nun startenden Offensive als Erfolg herausstellt, dann habe ich keine Zweifel, dass auch AMG, Maybach und G durch strategische Investitionen in die Markenentwicklung auf ein neues Niveau gehoben werden können. Und diese Submarken werden einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, den Gewinn von Daimler nachhaltig anzutreiben.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.



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