USA: Nord Stream 2 wird niemals Gas transportieren!
Gazprom (WKN: 903276) und Nord Stream 2 machen in diesen Tagen wieder mächtig Schlagzeilen. Allerdings glücklicherweise deutlich positivere nach den US-Sanktionen in den vergangenen Wochen.
Zunächst waren es Gerüchte, inzwischen hat jedoch auch das Management bestätigt: Der Bau an der umstrittenen und zuletzt viel diskutierten Pipeline Nord Stream 2 geht weiter. Damit könnte zumindest eine Hürde bei der Fertigstellung und möglicherweise auch der zukünftigen Inbetriebnahme ausgeräumt werden.
Jetzt hat sich die US-Seite erneut zum Bau und möglicherweise auch zu den Sanktionen geäußert. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Foolishe Investoren wissen sollten.
Wird Nord Stream 2 wirklich kein Gas transportieren?
Wie jetzt ein hochrangiger US-Regierungsvertreter gegenüber der Nachrichtenagentur dpa geäußert hat, werde der Fortschritt möglicherweise zu sehr gefeiert. Nach seiner Einschätzung mache das Nord-Stream-2-Konsortium eine furchtbare große Sache aus der erneuten Bauaufnahme. Immerhin handele es sich hierbei lediglich um ein 2,6 Kilometer langes Teilstück, das jetzt fertiggestellt werden darf und auch wird.
Grundsätzlich handele es sich um ein Rohr, das niemals russisches Gas transportieren werde, so der US-Regierungsvertreter weiterhin. Wenn Nord Stream 2 das Projekt hätte fertigstellen können, so hätten sie das bereits getan, so der Vertreter weiterhin. Es sei unklar, wer jetzt den Bau versichere, womit der Funktionär offensichtlich auf die Wirksamkeit der US-Sanktionen anspielt.
Eine möglicherweise spannende Einschätzung an dieser Stelle, die wir jedoch differenziert beobachten sollten. Ganz so eindeutig, wie der US-Funktionär das sieht, ist die derzeitige Causa meines Erachtens nämlich nicht.
Trotz 2,6 Kilometern: Ein Zeichen der Stärke!
Auch wenn es sich bloß um ein 2,6 Kilometer langes Teilstück behandelt, so ist es trotzdem ein Ausrufezeichen, dass der Bau jetzt weitere Fortschritte macht. Es zeigt, dass sich weder Nord Stream 2 noch die Behörden, noch sonstige Akteure von den US-Sanktionen einschüchtern ließen. Das ist ein Erfolg, den die Pipeline für sich reklamieren kann.
Trotzdem hat der US-Funktionär in Teilen natürlich recht. Teile des Betriebs sind weiterhin strittig. Zudem wird Nord Stream 2 mehr als 2,6 Kilometer bauen müssen, um Fakten zu schaffen. Wobei Letzteres mit dem Beginn der Fertigstellung möglicherweise in den kommenden Wochen und Monaten angegangen werden könnte.
Diplomatie könnte außerdem ein Schlüssel zum Erfolg werden, speziell unter einem US-Präsidenten Biden. Die aktuellen Äußerungen des US-Funktionärs können wir daher in Teilen wohl auch als Säbelrasseln interpretieren. Dass es irgendeine Reaktion von US-amerikanischer Seite geben würde, ist in Anbetracht der Meldungen der letzten Wochen und Monate sehr wahrscheinlich gewesen.
Nord Stream 2: Fortschritte, aber …
Wie wir in Anbetracht dieser Meldung erkennen können, gibt es Fortschritte bei Nord Stream 2. Der Bau geht weiter und es ist mehr als das bloß 2,6 Kilometer lange Teilstück. Es geht eher darum, dass sich die am Bau Beteiligten nicht von der US-Regierung einschüchtern lassen. Ein wichtiges Etappenziel.
Trotzdem bleibt für Foolishe Investoren ein Zwischenfazit, dass mit dem Bau nicht alle Fragen geklärt sind. Die US-Sanktionen könnten insbesondere bei der Inbetriebnahme ihre Wirkung entfalten. Das sollten Investoren daher weiterhin auf dem Schirm haben.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.