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Welche DAX-Aktie 2030 die beste Dividende zahlt

Raten und Dividenden
Foto: The Motley Fool

Dividendenaktien werden erst richtig interessant, wenn es auf die Rente zugeht. Beim Investieren sollte daher die aktuelle Dividendenrendite nicht im Vordergrund stehen. Dennoch könnte es interessant sein, einmal zu überlegen, bei welcher DAX-Aktie bis in zehn Jahren mit den größten Ausschüttungen auf eine heutige Investition zu rechnen ist. Um uns einer Antwort zu nähern, könnten die folgenden drei Schritte weiterhelfen.

Schritt Nr. 1: Kategorisieren

Der DAX ist eine ziemlich bunt zusammengewürfelte Ansammlung von Konzernen. Es gibt viele Möglichkeiten, sie zu kategorisieren, etwa nach Branche oder Marktkapitalisierung. Wenn wir allerdings herausfinden wollen, was über die kommenden zehn Jahre mit den Dividenden passieren könnte, dann kommt es vor allem auf das Wachstums- und Cashflowprofil an. Außerdem wird die Stabilität eine Rolle spielen.

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Es bietet sich an, Gruppen wie Infrastrukturbetreiber, Industriewerte und Konsumwerte zu bilden. Hinzu kommen profitable Wachstumswerte wie die Deutsche Börse (WKN: 581005) sowie Delivery Hero (WKN: A2E4K4), die mit ihrem Turbowachstum eine eigene Kategorie bildet.

Etwas aufpassen muss man bei den Finanzwerten. Während etwa die cashflowstarke Allianz (WKN: 840400) ganz gut zu den Infrastrukturbetreibern passt, weist die problembehaftete Deutsche Bank (WKN: 514000) ein völlig anderes Profil auf. Sie würde ich eher unter den Turnaroundchancen einordnen.

Schritt Nr. 2: Favoriten auswählen

Es gibt eine Menge starker Kandidaten im DAX. Unter den Infrastrukturbetreibern gehört für mich die Deutsche Telekom (WKN: 555750) zu den aussichtsreichsten, dank ihrer ausgezeichneten Marktposition in Europa und den USA sowie einigen interessanten Wachstumsinitiativen. In die engere Auswahl gehört aber auch die Allianz.

Unter den Industriewerten würde ich in der Automobilbranche nicht unbedingt große Sprünge erwarten und mich stattdessen zwischen BASF (WKN: BASF11) und Siemens (WKN: 723610) entscheiden. Der führende Chemiekonzern ist dabei derzeit bei allen wesentlichen Kennzahlen im Vorteil. Allerdings erwarte ich bei Siemens dank des weitgehend abgeschlossenen Umbaus und des starken Digitalportfolios nun höheres Gewinnwachstum.

Konsumwerte sind beliebt und bieten ein hohes Maß an Sicherheit. Das hat jedoch seinen Preis. Aus meiner Sicht bietet sich keine der DAX-Aktien aus dieser Kategorie als „Dividenden-König 2030“ an. Selbst wenn etwa Henkel (WKN: 604843) erneut seine Dividende mehr als verdoppeln kann auf 4 Euro, würde das auf den aktuellen Kurs von 78 Euro (11.12.) nur eine Rendite von 5,1 % bedeuten. Da erwarte ich von den Topwerten deutlich mehr.

Ähnlich sieht es bei den Wachstumswerten aus. Darunter ist SAP (WKN: 716460) vielleicht der aussichtsreichste Kandidat, aber mehr als 5 Euro Dividende traue ich dem Softwarekonzern bis 2030 beim besten Willen nicht zu. Das wären 5 % beim aktuellen Kurs von 99,50 Euro.

Aber was ist mit der geprügelten Deutschen Bank? Sie kommt als „Wildcard“ mit in die Überlegungen des nächsten Schritts.

Schritt Nr. 3: Projektion

Was können wir also bis 2030 erwarten, wenn wir heute zum Beispiel 1.000 Euro in einen der folgenden Kandidaten stecken? Die Aufgabe besteht darin, die aktuelle Situation, die bekannte Dividendenpolitik und die Perspektiven des Unternehmens zu verbinden, um zu einer Schätzung für 2030 zu kommen. Hier sind meine Ergebnisse:

Aktie Aktueller Kurs Dividende 2019 Rendite 2019 Trend Dividende 2030* Rendite 2030*
Allianz 191 € 9,60 € 5,0 % zuverlässig, steigende Tendenz, mittlere Ausschüttungsquote 20,00 € 10,5 %
Deutsche Telekom 15 € 0,60 € 4,0 % hohe Ausschüttungsquote, stabil, mehr Dynamik wahrscheinlich 2,00 € 13,3 %
BASF 63 € 3,30 € 5,2 % Steigerung in 10-Cent-Schritten 4,40 € 7,0 %
Siemens 113 € 3,52 € 3,1 % mittlere Ausschüttungsquote, stabil, mehr Dynamik wahrscheinlich 9,00 € 8,0 %
Deutsche Bank 9 € 0,00 € 0,0 % unklar, stabilere Gewinne wahrscheinlich 1,50 € 16,7 %

Tabelle: Erstellt vom Autor mit Kursangaben vom 11.12.2020, * eigene Schätzungen, die von der tatsächlichen Entwicklung erheblich abweichen können

Tatsächlich halte ich es für möglich, dass die Deutsche Bank bis in zehn Jahren mehr auf den aktuellen Einsatz ausschüttet als alle anderen DAX-Aktien. Um 1,50 Euro aus eigener Kraft bezahlen zu können, muss sie lediglich aus ca. 60 Mrd. Euro Eigenkapital etwa 3 Mrd. Euro Nettogewinn (oder besser Freien Cashflow) generieren – kein Hexenwerk. Damit ist allerdings auch besonders viel Unsicherheit verbunden.

Bei der zweitplatzierten Telekom hingegen wird der Weg bis 2030 durchgehend mit guten Ausschüttungen gepflastert sein, da bin ich zuversichtlich. BASF wiederum, die 2019 noch am meisten Rendite brachte im Vergleich zu den aktuellen Kursen, könnte von allen anderen abgehängt werden. Positiv dabei wäre allerdings, dass die Ausschüttungsquote bei diesem Plan voraussichtlich sinken wird, sodass sie 2030 weiterhin großes Steigerungspotenzial aufweisen würde.

Dividenden-König Deutsche Bank?

Wer es darauf anlegt, ab 2030 besonders hohe Dividenden zu generieren, liegt mit der Deutschen Bank und der Telekom richtig, soweit meine Annahmen einigermaßen zutreffen. Je weiter wir allerdings in die Zukunft sehen, desto mehr kommt es auf die langfristigen Wachstumsperspektiven an. Aktien, die 2030 wahrscheinlich noch abgeschlagen sind, wie etwa SAP, die Deutsche Börse oder Siemens, könnten sich in den nachfolgenden Jahren heranpirschen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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