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Welche Siemens-Aktie ist die beste?

Im Bild: Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG.
Quelle: www.siemens.com/presse

Siemens (WKN: 723610) ist eines der traditionsreichsten Unternehmen Deutschlands und deckt als Industriekonglomerat viele verschiedene Bereiche ab. In den vergangenen Jahren sind jedoch zwei Sektoren des Konzerns als eigene Gesellschaften an die Börse gebracht worden. Der Sektor Healthcare wurde als Unternehmen Siemens Healthineers (WKN: SHL100) 2018 abgespalten, während der Sektor Gas and Power als Siemens Energy (WKN: ENER6Y) dieses Jahr in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert wurde.

Im Siemens-Konzern verbleiben also vor allem die Sektoren Industrie, Infrastruktur und Mobilität. Es stellt sich die Frage, vor allem für Altaktionäre, an welche Unternehmensbereiche man glaubt und welche Bereiche die besten Chancen für die Zukunft haben. Zu welcher Aktie sollte man nun also greifen?

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Siemens – die Muttergesellschaft

Der größte Bereich des Mutterkonzerns ist der Bereich Digital Industries, der im Geschäftsjahr 2020 für etwas weniger als 30 % des Unternehmensumsatzes verantwortlich war und vor allem die Automatisierung von Produktionsmaschinen beschleunigen soll. Hierzu gehört beispielsweise die Herstellung von Antrieben und Sensoren.

Grundsätzlich wird das Hauptaugenmerk hier auf die Digitalisierung der Industrie („Industrie 4.0“ ) gelegt durch verschiedene Industriesoftwareangebote wie das IoT-Betriebssystem „MindSphere“. Während die Umsätze im Geschäftsjahr 2020 7 % niedriger lagen als im Vorjahr, lag das EBITA 13 % höher. Der Sektor steuerte den größten Teil zum Konzerngewinn bei, was bei niedrigeren Umsätzen für die hohe Profitabilität in diesem Sektor spricht.

Einen ähnlich großen Beitrag zum Konzernumsatz leistete der Bereich Smart Infrastructures, in dem die Geschäftsfelder Energiesysteme und Gebäudetechnik gebündelt sind. Hier bietet Siemens verschiedene Leistungen an, von der Netzsteuerung über die Spannungselektrifizierung bis hin zur Energieeffizienz in Gebäuden. Hier lag sowohl der Umsatz als auch das EBITA im letzten Geschäftsjahr unter dem Niveau des Vorjahres.

Der dritte große Bereich innerhalb Siemens ist der Bereich Mobility. Dieser war im letzten Geschäftsjahr für etwas weniger als 20 % des Gesamtumsatzes verantwortlich und bezeichnet alle Geschäfte, die sich mit dem Transport von Menschen und Gütern beschäftigen. Dazu gehören beispielsweise Bahnelektrifizierung oder Straßenverkehrstechnik. Die Umsätze in diesem Sektor konnten im Geschäftsjahr 2020 um knapp 2 % zulegen, während das EBITA deutlich niedriger lag als im vorigen Geschäftsjahr.

Siemens Healthineers

Der ehemalige Healthcare-Sektor spielt auch im Konzernabschluss der Muttergesellschaft eine entscheidende Rolle. Dies liegt darin begründet, dass Siemens noch rund 79 % der Anteile hält, wodurch die Umsätze des MDAX-Konzerns auch in der Bilanz des DAX-Konzerns auftauchen.

Siemens Healthineers ist vor allem ein Technologieanbieter im Gesundheitswesen und stellt neben Medizintechnik auch Softwarelösungen für Kliniken zur Verfügung. Die wichtigsten Produkte sind dabei Geräte für Magnetresonanz- und Computertomografien (MRT und CT) und die wichtigsten Dienstleistungen erstrecken sich vor allem auf den Bereich der Diagnostik. Der ehemalige Healthcare-Sektor des DAX-Konzerns berichtete für das Geschäftsjahr 2020 von konstanten Umsätzen bei einem niedrigeren EBITA als im Vorjahr.

Siemens Energy

Zuletzt betrachten wir die neue Gesellschaft Siemens Energy. Diese setzt sich aus dem ehemaligen Siemens-Bereich Gas and Power und Siemens Gamesa (WKN: A0B5Z8) zusammen. Insgesamt sanken die Umsätze des Unternehmens um 8 % im vergangenen Geschäftsjahr.

Der Bereich Gas and Power vermeldete im Geschäftsjahr 2020 deutlich geringere Umsätze (-11 %) als im Vorjahr und legte ein negatives EBITA vor. Dieser Bereich beinhaltet vor allem Produkte, die für die Stromerzeugung und -übertragung sowie für die Förderung und den Transport von Öl und Gas genutzt werden.

In der Tochtergesellschaft Siemens Gamesa hingegen wird das Geschäftsfeld „Windkraft“ gebündelt. Das Unternehmen produziert Windturbinen und errichtet Windparks. Hier sanken die Umsätze im Geschäftsjahr 2020 um knapp 3 %, während das EBITA ebenfalls im negativen Bereich lag. Der Bereich Gas and Power ist für etwas weniger als zwei Drittel der Umsätze verantwortlich, während der Bereich Siemens Gamesa für etwas mehr als ein Drittel der Umsätze verantwortlich ist.

Endbetrachtung – welche Aktie ist die Beste?

Am schwächsten würde ich Siemens Energy bewerten. Während die Windkraft sicher noch viel Potenzial besitzt, hat die konventionelle Stromerzeugung relativ wenig Wachstumsfantasie. Wenn ich als Anleger also von den Möglichkeiten erneuerbarer Energien profitieren möchte, könnte ich direkt in die Tochter Siemens Gamesa investieren.

Die zweite Wahl fällt auf die Muttergesellschaft Siemens. Alleine betrachtet machen die Geschäftsbereiche Sinn und haben auch eine gute Zukunftsperspektive. Nicht umsonst bestimmen Schlagwörter wie „Internet of Things (IoT)“, „Smart Cities“ und „E-Mobility“ die medialen Schlagzeilen. Nichtsdestotrotz besitzen große Konzerne oft weniger Wachstumspotenzial als kleinere Unternehmen.

Am besten schneidet das Medizintechnik-Spin-Off Siemens Healthineers ab. Vor allem die qualitative Perspektive (Megatrend Gesundheit) passt zur Wachstumsvision des MDAX-Konzerns und gerade die gering zyklische HealthCare-Branche ist aus Diversifikationsgründen für viele Anleger spannend.

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Christoph Püllen besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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