Vergiss Nel, Bitcoin oder Biontech. Diese Aktien sind besser!
Wachstumsaktien mit günstigem Umsatzmultiplikator gesucht? Aktien wie Nel (WKN: A0B733) oder Biontech (WKN: A2PSR2) haben etwas mit dem Bitcoin gemeinsam: Um sie entwickelt sich gerade ein unglaublicher Hype, weshalb die zugrunde liegende Preisauszeichnung durch die Decke schießt.
So manch ein Anleger mag das Gefühl haben, dass er jetzt richtig Geld mit seinem Investment verdient. Das mag für den Moment auch so sein. Die Frage ist nur, wie lange noch. Schließlich zeichnen sich Anlagetrends dadurch aus, dass sie sehr schnell in eine andere Richtung drehen können.
Von einer Trend-Anlage kann man bei Nel und Biontech definitiv sprechen. Beide Unternehmen befinden sich in einem Markt mit Zukunftspotenzial. Während Nel sich mit der Speicherung und Verteilung von Wasserstoff auseinandersetzt, ist Biontech die erste Impfstoffzulassung gegen SARS-CoV-2 gelungen.
Auch der Bitcoin stößt wieder an seine alten Allzeithochs. Geht es nach den Ansichten einiger Analysten, so könnten diese Marken innerhalb eines Jahres sogar um ein Vielfaches übertroffen werden.
Je weiter die Kurse steigen, desto stärker erhöht sich leider oftmals auch das Risiko. Gut erkennen kann man das an den hohen Preis-Multiplikatoren, die gezahlt werden. So zahlt man bei Nel heute das 58-Fache des Umsatzes. Biontech kommt auf 230. Beim Bitcoin gibt es solch ein Bewertungsmaß gar nicht!
Bleibt man in diesem Kontext, so könnten die Aktien von Netflix (WKN: 552484) oder Uber (WKN: A2PHHG) deutlich günstiger erscheinen.
Wachstumsaktien mit günstigem Umsatzmultiplikator
Netflix Aktie
Die erste Aktie, die mit einem günstigen Umsatzmultiplikator gehandelt wird, ist Netflix. Das Unternehmen ist mit über 193 Mio. zahlenden Nutzern in über 190 Ländern der führende Streaming-Anbieter der Welt.
Dabei ist ein Ende des Wachstums noch lange nicht in Sicht. In den ersten neun Monaten des Jahres 2020 wurde mit 28,1 Millionen Menschen weiterhin eine hohe Anzahl an neuen zahlenden Abonnenten gewonnen.
Der Umsatzzuwachs belief sich im dritten Quartal auf 22,7 %, was zwar einer signifikanten Abschwächung gegenüber den Vorquartalen gleichkommt, jedoch beeindruckend hoch bleibt.
Gemäß Reuters beläuft sich der Multiplikator auf den Umsatz der letzten zwölf Monate auf 9,2.
Wachstumsaktie mit günstigem Umsatzmultiplikator: Uber
Die zweite Aktie mit einem günstigen Umsatzmultiplikator für ein Wachstumsunternehmen ist Uber.
Uber ist ein Online-Vermittlungsdienst, der sich auf die Personenbeförderung spezialisiert hat. Auch vermittelt das Unternehmen Essenslieferungen über seine Plattformen. Damit ist es auch ein direkter Konkurrent des DAX-Unternehmens Delivery Hero.
Mit Uber Freight ist das Unternehmen sogar im Markt für Paketlieferungen aktiv. Damit könnte der Konzern zukünftig etablierten Transportunternehmern das Leben schwer machen.
Das Geschäft erlitt zuletzt durch die Corona-Pandemie einen Rückschlag. So sank der Umsatz im dritten Quartal 2020 in der Fahrtenvermittlung um 51 % auf währungsbereinigter Ebene.
Profitieren konnte dagegen das Geschäft mit der Lebensmittellieferung. Hier erhöhten sich die Umsätze um 124 % auf 1,5 Mrd. US-Dollar. Auch wenn der Gesamtumsatz mit minus 17 % stark rückläufig war, langfristig bleiben die Perspektiven interessant.
Gemäß Reuters wird Uber derzeit mit einem Multiplikator auf den Umsatz der letzten zwölf Monate von 7,5 gehandelt.
Fazit zu Wachstumsaktien mit günstigen Umsatzmultiplikatoren
Auch wenn die Umsatzmultiplikatoren derzeit auf eine günstige Bewertung für die beiden Wachstumsunternehmen hindeuten, es gibt triftige Gründe für diese.
Im Gegensatz zu anderen Technologieunternehmen sind Uber und Netflix nämlich alles andere als hochprofitabel. So wies Uber allein im dritten Quartal 2020 ein negatives EBITDA von 625 Mio. US-Dollar aus. Einige Investoren haben Angst, dass weitere Finanzspritzen benötigt werden.
Bei Netflix sah es etwas besser aus: Der Streaming-Anbieter kam im dritten Quartal immerhin schon auf ein bereinigtes EBITDA von 1,45 Mrd. US-Dollar. Gemessen am Quartalsumsatz von 6,4 Mrd. US-Dollar ist das aber alles andere aus hoch. Die Content-Produktion geht bei diesem Geschäftsmodell richtig ins Geld.
Interessant könnte es jedoch zukünftig werden, sofern die Unternehmen ihre absolute Marktführerschaft gefestigt haben. Dann könnten sie nämlich kräftig an der Profitabilität drehen.
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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix und empfiehlt Uber Technologies.