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Das ist Europas größter Börsengang in 2020

Foto: Getty Images

Am 12.10.2020 ist Allegro (WKN: A2QEGF) an die Börse gegangen und hat mit einem Emissionsvolumen von umgerechnet 2 Mrd. Euro den größten Börsengang in diesem Jahr durchgeführt. Der IPO war ein voller Erfolg, da die Aktien von Allegro am Emissionstag bis zu 60 % gestiegen sind.

Doch was ist Allegro überhaupt?

Allegro ist der polnische Konkurrent von Amazon und eBay und dominiert den polnischen E-Commerce-Markt. Das Unternehmen wurde vor 21 Jahren gegründet und ist heute die zehntgrößte E-Commerce-Website auf der Welt – obwohl Allegro nur in der 22. größten Volkswirtschaft der Welt, Polen, operiert. Das Unternehmen hat 20 Mio. monatliche Nutzer, was 80 % aller Internetnutzer in Polen ausmacht. Darüber hinaus ist Allegro als Suchmaschine für Produkte in Polen sogar noch beliebter als Google.

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2016 haben die Private-Equity-Fonds Cinven, Permira und Mid Europa Allegro von der südafrikanischen Holding Naspers gekauft. Die Fonds haben in dem IPO ein großes Aktienpaket verkauft, sodass jetzt 20,9 % der Allegro-Aktien im freien Umlauf sind.

Wie sehen Bewertung und Geschäftszahlen des Unternehmens aus?

Allegro ist eine Wachstumsaktie, weshalb man das Kurs-Umsatz-Verhältnis zur Bewertung heranziehen sollte. Hierbei sieht man, dass das Unternehmen mit einem TTM-KUV von 24,7 optisch stark überbewertet ist (Bezugsdatum: 30.11.2020; gilt für alle Daten). Zum Vergleich: Delivery Hero und Zalando haben ein KUV von 11,47 beziehungsweise 2,92.

Die hohe Aktienbewertung wird durch den stark steigenden Umsatz wiedergutgemacht. Dieser ist im dritten Quartal dieses Jahres um 49,7 % gestiegen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist der Umsatz sogar von 1,79 auf 2,70 Mrd. polnische Zloty, in Prozent um 51,1 %, gestiegen.

Leider gab es im dritten Quartal einen Verlust von 0,13 Mrd. Zloty. Grund hierfür sind Einmaleffekte wegen des Börsengangs. Ohne diese Einmaleffekte hätte der Gewinn im dritten Quartal 0,15 Mrd. Zloty betragen und wäre in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 63,8 % gestiegen.

Wie sehen die Zukunftsaussichten von Allegro aus?

Die Zukunft von Allegro ist genauso vielversprechend wie seine Geschäftszahlen. Plan ist, den polnischen E-Commerce-Markt noch weiter auszuschöpfen, der laut Experten viel Potenzial besitzt. So soll der polnische Einzelhandelsmarkt von 621 Mrd. Zloty in 2019 auf 724 Mrd. Zloty in 2024 anwachsen. Investitionen in den polnischen Markt sollen durch das im IPO erzielte Geld finanziert werden.

Außerdem will Allegro sein Geschäftsmodell diversifizieren, weshalb das Unternehmen stark expandiert. Zum Beispiel hat Allegro das führende polnische Preisportal ceneo.pl, den Onlinetickethändler e-bilet und das Kredit-Fintech FinAI übernommen. Ziel der Expansionspolitik ist es, in immer mehr Aspekten des digitalen Lebens vertreten zu sein.

Schließlich profitiert Allegro als E-Commerce-Website auch von der Corona-Pandemie. Allegro hat sich als Ziel gesetzt, Kunden das Einkaufen während der Pandemie so einfach wie möglich zu gestalten. Zum Beispiel hat Allegro eine Hotline eingerichtet, die Senioren beim Einkauf auf Allegro helfen soll. Die Hotline unterstützt Senioren in allen Aspekten des Einkaufens auf Allegro, sodass diese seltener in Supermärkten einkaufen müssen, wo sie eine Corona-Infektion riskieren.

Ist Allegro einen Kauf wert?

Allegro ist ein sehr spannendes Unternehmen, das den polnischen E-Commerce-Markt dominiert und sehr stark wächst. Leider ist es wegen der Überteuerung für private Anleger als Investment zu riskant. Ich könnte mir aber vorstellen, dass Amazon Allegro in Zukunft übernehmen wird, um in einem der größten E-Commerce-Märkte auf der Welt Fuß zu fassen – falls Cinven, Permira und Mid Europa einverstanden sind.

Was man als Privatanleger aus diesem Artikel mitnehmen sollte, ist, dass es auch Aktien außerhalb Deutschlands und den USA gibt. Vor allem in Ostmitteleuropa gibt es viele interessante Unternehmen, denen zu wenig Aufmerksamkeit zuteilwird. Dadurch lauern dort viele gute Aktien, die nur darauf warten, gefunden zu werden.

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Alexander Frymark besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Zalando und empfiehlt eBay, sowie die folgenden Optionen: Short January 2022 $1940 Call auf Amazon und Long January 2022 $1920 Call auf Amazon.



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