Allianz-Aktie mit 700-Mio.-US-Dollar-Deal zu neuem Wachstum?
Die Aktie der Allianz (WKN: 840400) befindet sich in einer operativ gemischten Ausgangslage. Grundsätzlich prägen COVID-19, eine allgemeine Marktschwäche und mögliche Schadensersatzklagen derzeit das Marktgeschehen. Wobei diese Faktoren eher als Belastungen gedeutet werden können.
Positiv zu werten ist, dass das dritte Quartal nicht nur an die alte Stärke anknüpfen konnte. Nein, sondern sogar ein Quäntchen darüber hinauswachsen. Sowie auch, dass die Dividende augenscheinlich für das kommende Börsenjahr in Anbetracht einer insgesamt soliden Ausgangslage gesichert erscheint. Für eine Krise präsentiert sich die Allianz entsprechend stark.
Jetzt scheint sich möglicherweise ein Deal anzudeuten. Oder, konkreter, ein 700-Mio.-US-Dollar-Deal, mit dem der DAX-Versicherer möglicherweise das Wachstum ankurbeln könnte. Schauen wir im Folgenden einmal, was Foolishe Investoren wissen sollten.
Allianz-Aktie auf Streiftour in Australien?
Wie mehrere überregionale und auch nationale Börsenmedien titeln, scheint die Allianz auf Kauftour in Australien zu sein. Im Fokus stehen demnach einige Unternehmensanteile der Westpak Banking Corp. Inhaltlich soll es dabei um das Allgemeinversicherungsgeschäft gehen, das vornehmlich aus KFZ- und Hausratversicherungen besteht. Definitiv eine spannende Option.
Die Allianz könnte diese Geschäftseinheit demnach für 700 Mio. US-Dollar erwerben. Sowie dadurch Zugang zu einer Quelle an frischen Prämieneinnahmen von bis zu 600 Mio. US-Dollar bekommen. Zuletzt wies die Versicherungseinheit außerdem einen Gewinn von 56 Mio. US-Dollar aus. Auch für das Ergebniswachstum könnte dieser Zukauf entsprechend attraktiv sein.
Zudem scheint die Allianz damit ihre Wettbewerbsposition in Australien ausbauen zu wollen, wo man immerhin zu den Top-3-Versicherern zählt. Grundsätzlich eine solide Option, die derzeit kolportiert wird. Zumal die Solvency-II-Quote des DAX-Versicherers mit zuletzt 192 % weiteren Spielraum für Übernahmen zulässt.
Puzzle für weiteres Wachstum
Insgesamt hat die Allianz in diesem Jahr mit einigen Übernahmen auf sich aufmerksam gemacht. Beziehungsweise in Teilen auch mit Infrastrukturprojekten, um die Renditen aufzubessern. Das zeigt, dass das Management konsequent darauf bedacht ist, das Portfolio zu erweitern. Wobei diese potenzielle Übernahme das Kerngeschäft in einer Region mit Aufholpotenzial stärken könnte. Definitiv spannend.
Trotzdem sollten Foolishe Investoren nicht mit allzu viel rechnen. Die ca. 600 Mio. US-Dollar Prämieneinnahmen sind selbst in Anbetracht der 9-Monatszahlen vergleichsweise wenig. Hier kam die Allianz auf einen Umsatz von rund 104,9 Mrd. Euro. Das zeigt: Die australische Übernahme ist eher ein kleineres Mosaikteilchen, das jedoch ein leichtes Zünglein an der Waage sein kann.
Es gilt jedoch weiterhin die Vielzahl der Portfolio-Maßnahmen zu berücksichtigen. Die Allianz ist jedenfalls weiterhin in Kauflaune und auf der Suche nach Möglichkeiten, um weiterwachsen zu können. Das sollten Investoren positiv zu würdigen wissen. Wobei nicht jedes kleinere Teilchen einen bedeutenden Unterschied ausmachen wird.
Allianz-Aktie: Günstig mit Aussicht auf Wachstum?
Die Aktie der Allianz sucht daher nach Optionen, um stärker aus der Krise emporzusteigen. Die aktuelle COVID-19-Schwäche könnte eine attraktive Möglichkeit sein, um zuzuschlagen. Wobei es bereits einige, jedoch eher kleinere Erweiterungen gegeben hat.
Die fundamentale Bewertung ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter 11 und einer Dividendenrendite von fast 5 % relativ preiswert. Ein näherer Blick könnte sich daher weiterhin lohnen. Auch weil das Management offenbar in latenter Übernahmelaune ist.
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Vincent besitzt Aktien der Allianz. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.