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Diese Aktien hat Warren Buffett gerade gekauft

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Ein Händchen für den Kauf großer Aktien hat Warren Buffett laut Forbes zu einem der reichsten Menschen der Welt gemacht. Das lässt vermuten, dass es klug wäre, die gleichen Aktien zu kaufen wie er. Glücklicherweise legt Warren Buffetts Unternehmen, Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2), alle drei Monate seine jüngsten Transaktionen in der 13-F-Einreichung bei der Securities and Exchange Commission dar.

Aus der jüngsten Einreichung geht hervor, dass Berkshire Hathaway neue Positionen in den großen Pharmaaktien AbbVie, Bristol Myers Squibb, Merck und Pfizer aufgebaut hat. Außerdem wurden neue Beteiligungen bei T-Mobile US (WKN: A1T7LU) und Snowflake (WKN: A2QB38) eröffnet. Sind diese Aktien es wert, auch in dein Portfolio aufgenommen zu werden? Schauen wir doch mal, was Buffett zum Kauf veranlasst haben könnte.

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Eine Wette auf Biden oder gegen die Wirtschaft?

Warren Buffetts Interesse an Unternehmen des Gesundheitswesens lässt vermuten, dass die Nachfrage nach Gesundheitsfürsorge unter einer Biden-Präsidentschaft steigen wird. Aber es könnte auch die wachsende Angst vor wirtschaftlicher Trägheit widerspiegeln, die durch COVID-19 verursacht wird.

Joe Biden will den Affordable Care Act ausweiten, ein Gesetz, das etwa 20 Millionen Amerikanern eine Krankenversicherung ermöglicht. Biden will Medicare jedoch auch die Möglichkeit geben, niedrigere Arzneimittelpreise von den Herstellern auszuhandeln. Das könnte den Impact ausgleichen, der mit der Versicherung von mehr Menschen verbunden ist. Darüber hinaus verhandelt der Oberste Gerichtshof derzeit über die jüngste Anfechtung von Obamacare. Die Entscheidung wird nicht vor dem nächsten Sommer erwartet. Wenn sich das Gericht auf die Seite der Kläger stellt, könnte die Rolle der Krankenkassen abnehmen.

Warren Buffetts Wette im Gesundheitswesen könnte sich weniger auf die Wahlergebnisse beziehen als vielmehr auf die Sorge, dass die US-Wirtschaft ins Straucheln gerät. Jedenfalls dann, wenn sich die Prognosen für steigende Coronazahlen als richtig erweisen. Die COVID-19-Fälle nehmen zu, die Zahl der Krankenhausaufenthalte aufgrund von Corona ebenfalls.

Ein Anstieg positiver Fälle bei allen Tests hat New York City veranlasst, zu strengeren Maßnahmen zurückzukehren.

Wenn sich die Lage nicht verbessert, könnten Unternehmen schließen. Das dürfte zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit und einem entsprechenden Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität führen. Dann könnten sich Aktien aus der Medizin als klug erweisen. Die Nachfrage nach Arzneimitteln ist wirtschaftlich weniger volatil als die Nachfrage nach anderen Waren oder Dienstleistungen.

Berkshire Hathaways neue Pharma-Beteiligungen
Unternehmen Gekaufte Aktien Derzeitiger Wert
Bristol Myers Squibb (WKN: 850501) 2,.9 Millionen 1,81 Milliarden USD
AbbVie (WKN: A1J84E) 21,3 Millionen 1,86 Milliarden USD
Merck (WKN: 659990) 22,4 Millionen 1,86 Milliarden USD
Pfizer (WKN: 852009) 3,7 Millionen 136 Millionen USD

Die Entscheidung von Warren Buffett, Bristol Myers Squibb, AbbVie, Merck und Pfizer zu kaufen, könnte auch an deren relativ günstiger Bewertung liegen. Alle vier zeigten Anfang des Jahres ein KGV nahe den Zehnjahrestiefstständen und keines weist derzeit ein KGV von über 15 auf.

Bristol Myers Squibb ist das Einzige der vier Unternehmen, das operative Margen unter 25 % aufweist. Die operative Marge beträgt nur 9 %, aber das Unternehmen hat viele Eisen im Feuer, die die Ergebnisse in Zukunft steigern könnten. Darunter ein neues Krebsmedikament, das man von bluebird bio lizenziert hat.

AbbVie ist wohl die billigste Aktie der Gruppe. Sie hat das niedrigste Verhältnis von Preis zu Umsatz, Preis zu freiem Cashflow und Preis zu Gewinn, weil ihr Bestseller Humira aufgrund der Konkurrenz durch Generika einen Umsatzrückgang erleiden könnte. Dieses Risiko scheint Berkshire Hathaway jedoch nicht zu bekümmern. Das könnte daran liegen, dass AbbVie sein Humira-Risiko durch den Abschluss von Lizenzvereinbarungen mit Arzneimittelherstellern zur Kontrolle der Markteinführung von Generika handhabt.

Es gibt auch gute Gründe, Merck zu halten. Das Krebsmedikament Keytruda erzielte in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 Einnahmen von über 10 Milliarden USD. Das entspricht einem Anstieg von 30 % gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz könnte weiterwachsen, da eine Vielzahl von Kombinationsstudien im Gange ist. Die könnten dazu führen, dass Keytruda die Zulassung zu mehr Indikationen erhält.

Allerdings könnte Pfizer jetzt der Faszinierendste der vier sein. In dieser Woche behauptete das Unternehmen, sein COVID-19-Impfstoff sei zu 95 % wirksam. Damit positionierte man sich als eines der ersten Unternehmen mit einer Chance auf Zulassung durch die FDA. Sollte der Impfstoff zugelassen werden, könnte er im nächsten Jahr zu einer Umsatzsteigerung von mehreren Milliarden USD führen. Denn Pfizer und sein Partner BioNTech haben bereits eine Vereinbarung über 1,95 Milliarden USD zur Lieferung von 100 Millionen Dosen an die US-Regierung mit einer Option auf weitere 500 Millionen Dosen getroffen.

Buffetts Mobilmachung

Warren Buffetts Berkshire Hathaway kaufte im vergangenen Quartal zudem 2,4 Millionen T-Mobile US-Aktien. Die Beteiligung – derzeit etwa 275 Millionen USD wert – ist relativ gering. Der Kauf wurde wahrscheinlich von Buffetts Co-Managern Todd Combs und Ted Weschler entschieden.

Im April schloss T-Mobile US seine Fusion mit Sprint ab und wurde damit zum zweitgrößten Mobilfunkanbieter in den USA. Da sich die Vermögenswerte von Sprint und T-Mobile stark überschneiden, schätzt das Management, dass es nach der Fusion Einsparungen in Höhe von 43 Milliarden USD freisetzen kann, was den freien Cashflow erheblich steigern wird. Außerdem könnten die Investitionen ins 5G-Netz ermöglichen, über Mobilfunk hinauszugehen und mit Internetdiensten mit Kabelunternehmen zu konkurrieren.

Im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern zahlt T-Mobile US (noch) keine Dividende. Doch das Unternehmen ist sehr profitabel und das Einzige der drei großen Unternehmen, das ein reines Mobilfunkunternehmen ist. AT&T besitzt Medienwerte wie WarnerMedia, den Eigentümer von HBO. Verizon bietet Glasfasertelefon- und -kabeldienste an und ist Eigentümer von Medienvermögen, darunter Yahoo!

Ein IPO-Erfolg

Schließlich nutzte auch Berkshire Hathaway den heißen Markt für Neuemissionen: Man entschied sich im September beim Börsengang von Snowflake zum Kauf von Aktien im Wert von 250 Millionen USD.

Snowflake ist Anbieter von Datenspeicherungs- und Analysesoftware für über 3.000 Unternehmen weltweit. Der Börsengang von Snowflake war einer der am heißesten erwartete in diesem Jahr. Der Umsatz des Unternehmens stieg im Jahresvergleich um 121 % auf 133 Millionen USD im zweiten Quartal, und zwar aufgrund einer beeindruckenden Netto-Retentionsrate von 158 %. Das ist ein Maß für den Umsatz bei bestehenden Kunden im Vergleich zum Vorjahr.

Trotz seines Wachstums arbeitet Snowflake bislang nur mit 146 Fortune-500-Unternehmen zusammen. Hier ist also einiges möglich, um das Geschäft auszuweiten. Deswegen sind die Aktien vom Angebotspreis von 120 USD auf über 260 USD pro Aktie geschossen, was Berkshire Hathaway in nur etwas mehr als zwei Monaten einen großen Gewinn bescherte. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob Snowflake auch in Buffetts Portfolio bleibt. In der Vergangenheit hat Buffett Technologieaktien eher gemieden.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway, Bluebird Bio, Bristol Myers Squibb und Snowflake Inc und empfiehlt Aktien von T-Mobile US und Verizon Communications. Todd Campbell besitzt Aktien von Bluebird Bio und Pfizer. Dieser Artikel erschien am 20.11.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.



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