1929, 1987 und 2008: 3 beeindruckende Crashs und was wir daraus lernen können
Nichts fürchten Aktionäre mehr als einen plötzlich auftretenden und starken Crash. So kann es viele Jahre dauern, bis sich der Markt von einem Einbruch wieder erholt. Doch wie verhalten wir uns in diesen Situationen am besten und können wir uns darauf vorbereiten? Hier sind drei Crashbeispiele.
1) 1929 – Die große Wirtschaftskrise
1929 fand der bisher größte Crash der Börsenhistorie statt. Der Dow Jones-Index fiel innerhalb von drei Jahren von 381 auf 41 Punkte, was einen Einbruch von mehr als 89 % bedeutete. Viele Menschen verloren ihren Job.
Spekulanten, die nicht auf Aktien-Bewertungen achten, wetteten zuvor auf immer weiter steigende Kurse. Sie investierten zum Teil mit geliehenem Geld, was nichts anderes als einen gehebelten Handel bedeutet, und verloren deshalb infolge des Niedergangs alles oder waren am Ende sogar verschuldet.
Wirtschaftsleistung und Aktienmarkt hatten sich vor dem Crash vollkommen voneinander abgekoppelt, so wie es beispielsweise auch im Jahr 2000 der Fall war. Bis 1925 hatte die amerikanische Zentralbank ihre Zinsen auf unter 3 % gesenkt, was ähnlich wie heute zu einem sehr starken Aktienmarktanstieg führte. Ausgerechnet bei steigenden Kursen investierten aber immer mehr Menschen in den Aktienmarkt. Dies hat sich bis heute nicht geändert.
2) 1987 – Der Schwarze Montag
1987 war der Aktienmarkt bereits viele Jahre zuvor gestiegen. Weiterhin hielten sogenannte Portfolioabsicherungen über Futures massenhaft Einzug, die aufgrund des Computerhandels zu einem schnellen Crash beitrugen. Unternehmensübernahmen auf Kredit wurden im Vorfeld zahlreicher, was den Markt weiter antrieb.
Zudem legte das amerikanische Handelsdefizit von 1981 bis 1987 sprunghaft zu, was den US-Dollar schwächte und die Zentralbank zu Zinsanhebungen veranlasste. Dies führte dazu, dass Anleihen gegenüber Aktien plötzlich günstiger bewertet waren. Das Fass zum Überlaufen brachte am 19. Oktober 1987 ein US-Angriff auf den Iran, wodurch viele Menschen einen Kriegsausbruch vermuteten.
Der Dow Jones verlor innerhalb eines Tages 22,6 % und bis zum Tief insgesamt 36 %.
3) 2008 – Die Finanzkrise
Im Vorfeld des 2008er-Crashs wurde eine starke Marktderegulierung durchgeführt, was dazu führte, dass sich selbst mittellose Menschen über einen günstigen Kredit ein Haus kauften und sich hoch verschuldeten. Amerikanische Banken sahen das Unheil kommen und verkauften diese Kredite als sichere Anlagen in die ganze Welt.
Solange die Häuserpreise weiter stiegen, nahm niemand Schaden. Als sie jedoch zu fallen begannen, brach das System, mit der Folge eines beinahe kompletten Finanzsystemkollaps, in sich zusammen. Der Dow Jones fiel insgesamt um 54 %.
Was wir daraus lernen können
Die Historie zeigt uns, dass wir besser nicht auf Kredit oder gehebelt Aktien kaufen sollten. Auf einen Crash zu reagieren, ist, wie 1987 zeigt, manchmal kaum möglich. Alle noch so ausgeklügelten Strategien versagen in dieser Situation.
Glücklich konnten sich hingegen jene Anleger schätzen, die Aktien mit hoher Bewertung mieden und deshalb im Anstieg verkauften. Sie bauten Cash auf, den sie im Einbruch (bei wieder sinkenden Bewertungen) zum Aktienkauf nutzen konnten.
Zudem verliert unser eigenes Portfolio durch den Kauf von unterbewerteten Aktien im Crash weniger als der Gesamtmarkt und erholt sich in der Folgezeit schneller. So macht es auch Warren Buffett seit vielen Jahrzehnten.
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