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Die größte Impfkampagne der Menschheitsgeschichte startet jetzt – doch wie investieren?

Coronavirus und Börse
Foto: Getty Images

Die guten Vorabinformationen zu den Fortschritten des Impfstoffprogramms von BioNTech (WKN: A2PSR2) und Pfizer (WKN: 852009) machen Hoffnung. Wenn jetzt nichts mehr dazwischenkommt, dürften schon in wenigen Wochen die ersten Massenimpfungen starten. Die Erleichterung darüber lässt sich an vielen steigenden Kursen ablesen.

Doch der Impfstoff muss auch von den Bio-Reaktoren in Milliarden Oberarme kommen. An dieser Wertschöpfungskette sind zahlreiche Unternehmen beteiligt. In einige davon kann man investieren.

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Darum ist die Impfstofflogistik so anspruchsvoll

Während die Passagiermaschinen Milliardenverluste einfliegen, herrscht bei den Frachtmaschinen emsige Betriebsamkeit. Etwa bei DHL, der Frachttochter der Deutschen Post (WKN: 555200), und bei der Cargo-Sparte der Lufthansa (WKN: 823212) bereiten sich dezidierte Teams seit Wochen darauf vor, die internationale Logistik zu organisieren. Der bei der Lufthansa zuständige Manager Thorsten Braun gab kürzlich in einem Interview mit dem Fachmedium DVZ aufschlussreiche Einblicke.

Je nachdem, wie das Rennen um die ersten Zulassungen ausgeht, ergeben sind völlig andere Anforderungen. Vor allem geht es dabei um die Standorte der Produktionsstätten und die Kühlanforderungen. Sollten die Hauptstandorte zunächst in Europa sein, dann wird die Lufthansa möglicherweise Hunderte Langstreckenflüge durchführen. Befinden sie sich hingegen in den USA, dann übernehmen primär die Amerikaner.

Gleichzeitig muss bedacht werden, welche Zielländer über ausreichende Kühlinfrastruktur verfügen, um ein Verderben der Impfstoffe zu vermeiden. Viele Regionen werden voraussichtlich zunächst in Ausrüstung investieren müssen, wenn sie bereit sein wollen. Bis alle so weit sind und auch abgelegene Regionen erreicht werden können, dauert es Braun zufolge mehr als zwei Jahre. Selbst Deutschland werde erst gegen Ende 2022 voll versorgt sein.

Mit dem aussichtsreichen BioNTech-Standort Marburg ist es jedenfalls wahrscheinlich, dass diese Mission für viel Arbeit beim angeschlagenen Lufthansakonzern sorgen wird. Vielleicht trägt es sogar dazu bei, ihm über den Winter zu helfen. Doch es geht nicht nur um den Transport selbst.

Welche Unternehmen sonst noch profitieren

Die Frage, die sich jetzt viele Investoren stellen, ist, mit welcher Ausrüstung Temperaturen von minus 80 Grad sichergestellt werden können. Offenbar ist es so, dass dafür typischerweise Trockeneis in Verbindung mit extrem gut isolierten Behältern zum Einsatz kommt. Trockeneis ist gefrorenes Kohlendioxid, das bei Überschreiten dieser bitteren Kälte unter Normaldruck direkt gasförmig wird.

Zum Teil wird spekuliert, dass dieses Kühlmittel angesichts der stark steigenden Nachfrage für die globale Impfkampagne knapp werden könnte. Allerdings ist Kohlendioxid allgegenwärtig und es gibt allein im deutschsprachigen Raum Dutzende mittelständische Lieferanten. Hinzu kommen Gasekonzerne wie Linde (WKN: A2DSYC) und Messer, die sicherlich bereits ein Hochfahren der Produktion in Vorbereitung haben.

Logistikkonzerne sind auch schon eifrig dabei, ihre Lagerbestände aufzufüllen, um für den steigenden Bedarf gerüstet zu sein. Dennoch ist eine kleine Sonderkonjunktur bei diesen Herstellern möglich.

Auf passende isolierte Thermobehälter ist die deutsche va-Q-tec (WKN: 663668) spezialisiert. Sie fährt gerade die Produktion hoch, um ihren Pool an wiederverwendbaren Containern auszubauen.

Als technisch führendes Unternehmen in dieser Nische hat es ausgezeichnete Chancen, um in der Impfkampagne eine wichtige Rolle zu spielen.

Ultratiefkühlschränke wiederum liefert zum Beispiel eine Tochter des führenden Laborausrüsters Thermo Fisher (WKN: 857209). Da der Konzern als Partner der Forschung auf mehrfache Weise von der Herausforderung Coronavirus profitiert, haussiert die Aktie seit Monaten. Auch nach Corona dürfte Thermo Fisher von der zuletzt weltweit ausgebauten Laborinfrastruktur profitieren.

Zu denken ist daneben auch an Verbrauchsmaterial wie Injektionsfläschchen. Diese werden aktuell etwa von Schott und Gerresheimer (WKN: A0LD6E) millionenfach produziert.

Auf was es für Anleger ankommt

Eine Sonderkonjunktur nimmt man immer gerne mit. Aber wenn das Geschäft schon in zwei Jahren wieder abflaut, dann steht das eine oder andere Unternehmen möglicherweise mit Überkapazitäten da und hat nicht viel gewonnen. Investitionen zum Ausbau von Kapazitäten werden schließlich meistens erst nach viel längerer Zeit wieder eingespielt.

Vieles kommt auch darauf an, wie sich die einzelnen Impfstoffe schlagen. Wird derjenige von BioNTech monatelang der einzige bleiben oder gibt es schon bis zum Frühjahr 2021 ein Dutzend verschiedene, die zum Teil eventuell leichter zu handhaben sind? Hält der Impfschutz viele Jahre oder nur einige Monate an? Kann das Virus besiegt werden oder kommt es in immer anderen Varianten zurück, die neue Impfstoffe erforderlich machen?

In dieser Unsicherheit stecken auch Potenziale. Von daher könnte es für Anleger interessant sein, sich entsprechend zu positionieren. Beispielsweise könnte die größte Impfkampagne aller Zeiten für va-Q-tec die Initialzündung darstellen, um ihr System dauerhaft international stark auszubauen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt va-Q-tec.



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