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Dank Inflation: Gold heute weniger wertvoll als 1980

Gold
Foto: Getty Images

Letztens hat mir ein Freund erzählt, dass er in Gold investiert hat, worauf ich geschockt „Du hast in Gold investiert?!?“ von mir gegeben habe. So in etwa sieht immer meine Reaktion aus, wenn jemand mit mir stolz über Goldinvestitionen redet. Was folgt, ist eine lange Erklärung von mir, warum das keine so gute Entscheidung ist.

Der Rahmen des Artikels würde allerdings gesprengt werden, wenn ich auf alle Aspekte eingehen würde. Deshalb werde ich mich nur auf den größten fokussieren: die Wertentwicklung des Goldpreises.

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Goldpreisentwicklung

Als Verteidigung auf meine Reaktion zeigt mir mein Gegenüber immer die Entwicklung des Goldpreises seit 1970:

Jahr 1970 1980 1990 2000 2010 2020 (aktueller Kurs)
Kurs am Jahresende (US-Dollar) 37,38 589,5 391 272,65 1.410,25 1.951,25

Quelle: https://www.macrotrends.net/

Auf den ersten Blick sehen solche Zahlen ziemlich positiv und vielversprechend aus. Sie suggerieren immerhin, dass Gold abgesehen von einer schwächeren Phase zwischen 1980 und 2000 stark gestiegen ist.

Für eine Person, die am Anfang des Jahres 1970 Gold gekauft und heute verkauft hätte, würde das Investment eine Rendite von 5.120 % bedeuten (Bezugsdatum: 08.11.2020; gilt für alle Daten). Dadurch wären aus einem 10.000-US-Dollar-Investment stattliche 522.000 US-Dollar geworden.

Goldpreisentwicklung – aber inflationsbereinigt

Was man sich jedoch klarmachen sollte, ist, dass es sich bei den oberen Zahlen um nicht inflationsbereinigte Zahlen handelt. Demnach berücksichtigen sie nicht die jährliche Geldentwertung und sind daher nur begrenzt aussagefähig. Am Ende zählt ja, wie viel das Geld wert ist und wie viel man sich für das neu gewonnene Geld kaufen kann.

Historische und inflationsbereinigte Kursdaten von Gold sehen so aus:

Jahr 1970 1980 1990 2000 2010 2020 (aktueller Kurs)
Kurs am Jahresende (US-Dollar) 239,1 1.791,02 734,61 406,09 1.669,72 1.951,25

Quelle: https://www.macrotrends.net/

Kurse, welche die inflationsbereinigte Entwicklung des Goldpreises zeigen, haben viel mehr Schwankungen und Tiefpunkte. Die Entwicklung des Goldpreises ist nämlich gar nicht so himmlisch wie zuerst gedacht. Zwar gab es natürlich innerhalb von fünf Jahrzehnten einen Zuwachs – doch der liegt nur bei 716 %. Demnach würde ein 10.000-US-Dollar-Investment nur auf 81.600 US-Dollar wachsen, was 440.400 US-Dollar weniger sind, als man zuerst angenommen hat.

Darüber hinaus zeigen inflationsbereinigte Kurse, dass Gold viele negative Jahre hinter sich hat. So sieht man zum Beispiel, dass Gold in dem Zeitraum von 1980 bis 2000 von 1.791,02 auf 406,09 US-Dollar gefallen ist. Das ist ein Wertverlust von 77,33 %, womit man mit einem ursprünglichen 10.000-US-Dollar-Investment am Ende nur noch mickrige 2.267 US-Dollar gehabt hätte.

Ebenso illustrieren inflationsbereinigte Zahlen, dass Gold noch immer nicht seinen realen Rekordwert von 2.268,49 US-Dollar aus dem Jahr 1980 erreicht hat (in der Tabelle werden nur die Jahresendkurse angegeben, nicht die Jahreshöchstkurse).

All das wirft dunkle Schatten auf das trügerisch und manipulierend glitzernde Gold.

Alternativen zu Gold

Mein Gegenüber fragt mich am Ende meiner Erklärungen immer zähneknirschend nach Alternativen, worauf ich sofort „Aktien“ antworte. Denn im Gegensatz zu Gold werfen Aktien Dividenden ab, haben substanziellen Wert und sind analysierbar.

Aktien werfen zudem historisch gesehen mehr Rendite ab als Gold. Laut dem Investment Returns Yearbook der Credit Suisse (WKN: 876800) aus dem Jahr 2018 haben US-Aktien seit 1900 jährlich eine inflationsbereinigte Rendite von 6,5 % verzeichnet. Hingegen ist Gold in demselben Zeitraum jährlich nur um 2,2 % gestiegen.

Man hätte demnach mit einem Investment in amerikanische Aktien von 10.000 US-Dollar nach 120 Jahren 19,14 Mio. US-Dollar auf dem Konto. Währenddessen wären es bei Gold nur 136.178 US-Dollar gewesen. Somit wäre bei diesem Beispiel das Vermögen, welches man mit Gold erzielen würde, nur 0,71 % des Vermögens, welches man mit US-Aktien erzielen könnte.

Und ich wüsste nicht, warum man freiwillig auf einen so großen Gewinn verzichten sollte.

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Alexander Frymark besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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