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Bayer-Aktie im 3. Quartal 2020 mit 2.744 Mio. Euro Verlust und wie es weitergehen könnte

Bayer-Aktie
Foto: Peter Roegner

Auch 2020 wird wohl für die Bayer (WKN: BAY001)-Aktie kein Erfolgsjahr. Allein seit Jahresanfang ist sie um über 43 % gefallen (03.11.2020). Die Kursentwicklung passt zu den bisherigen Ergebnissen des Jahres, die allerdings nicht nur managment-, sondern auch krisenbedingte Ursachen haben.

10,8 Mrd. Euro Verlust seit Jahresanfang

So sank der Umsatz seit Jahresanfang 2020 um 4,2 %. Ursache hierfür waren Preis-, Währungs- und Portfolioeffekte. Aufgrund von Sondereinflüssen fiel das Ergebnis somit auf -10,8 Mrd. Euro. Im Vorjahr konnte noch ein Gewinn von 2,677 Mrd. Euro verbucht werden.

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Der erste Eindruck ist also schlecht. Ohne Sondereinflüsse ergab sich jedoch ein operativer Gewinn in Höhe von 5,647 Mrd. Euro, was nur ein Minus von 0,3 % darstellt. Zudem konnte, durch den Verkauf der Animal-Health-Sparte, die Nettofinanzverschuldung um ganze 25,3 % auf 28.268 Mio. Euro reduziert werden.

Ergebniseinbruch im dritten Quartal 2020

Allein für das dritte Quartal 2020 zeichnet sich allerdings ein düsteres Bild ab. Hier fiel der Umsatz um 13,5 % auf 8,5 Mrd. Euro. Das Ergebnis brach von 1,036 auf -2,744 Mrd. Euro ein. Vor Sondereinflüssen sank das operative Ergebnis um 36,0 %.

Doch wie setzt sich dieser Einbruch zusammen?

Gründe für die Talfahrt

Bayer hatte mit negativen Wechselkursen zu kämpfen, die das Unternehmen 205 Mio. Euro kosteten. Vor allem die Entwicklung des Brasilianischen Reals wirkte sich negativ aus.

Der hohe Verlust seit Jahresanfang und im dritten Quartal 2020 kommt jedoch vor allem über eine Abschreibung auf Bayers Agrarsparte (Division Crop Science) in Höhe von 9,251 Mrd. Euro zustande. In diesem Bereich läuft es in diesem Jahr hauptsächlich krisenbedingt schlecht, sodass eine Abschreibung auf immaterielle Vermögensgegenstände vorgenommen werden musste.

Hinzu kommt weiterhin Bayers großes Monsanto-Glyphosat-Problem. So wurde zwar in den USA für den Großteil der Klagen ein Vergleich ausgehandelt, aber er könnte das Unternehmen bis zu 10,9 Mrd. US-Dollar kosten. Zudem geht es jetzt davon aus, dass eine Einigung in Bezug auf alle zukünftigen Klagen noch einmal zusätzliche 1,25 Mrd. US-Dollar kostet.

Dennoch, sollte Bayer dieses Kapital endlich einmal abschließen können, wäre der größte Unsicherheitsfaktor für die Aktie beseitigt.

Darüber hinaus wird der Konzern derzeit von Kosten aus seinem Restrukturierungsprogramm und durch Rechtsfälle aus dem Pharmasektor belastet.

Crop Science Flop, Pharma ausgeglichen, Consumer Health top

Größter Verlustbringer ist operativ gesehen derzeit das Crop-Science-Geschäft. Es verlor vor allem in den USA durch größere Retouren und weniger Lizenzeinnahmen, weil die Anbauflächen für Mais geringer als geplant ausfielen. So sank der Umsatz um 11,6 % und das EBITDA vor Sondereinflüssen um 34 %.

Besser lief es hingegen im Segment Pharmaceuticals. Hier sank der Umsatz währungsbereinigt nur um 1,8 %, während das EBITDA vor Sondereinflüssen um 0,9 % stieg.

Deutlich zulegen konnte hingegen der Bereich mit frei verkäuflichen Mitteln (Consumer Health). Er verbesserte sich währungsbereinigt um 6,2 % und steigerte sein EBITDA vor Sondereinflüssen um 12,3 %. Viele Menschen deckten sich aufgrund der COVID-19-Pandemie zusätzlich mit Gesundheitsprodukten ein.

2021 könnte besser werden

Im Gesamtjahr 2020 rechnet Bayer jetzt mit einem Umsatz von 43 bis 44 Mrd. Euro und einem bereinigten Gewinn je Aktie von 6,70 bis 6,90 Euro.

Sollte im nächsten Jahr eine endgültige Einigung für Glyphosat erreicht werden sowie die Pandemie abflauen und sich somit die Konjunktur erholen, könnten auch Bayers Ergebnisse wieder besser ausfallen.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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