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Vergiss Wirecard: Adyen gehört die Zukunft des Digital Payment

Roboter
Foto: Getty Images

Der Wirecard-Skandal (WKN: 747206) wird die deutsche Finanzwelt noch jahrelang beeinflussen. Aufgrund der Schwere des Betrugs wird jedoch oft vergessen, dass das Unternehmen in einem spannenden Sektor tätig war – Digital Payments. Dieser Sektor wächst in einem hohen Tempo und für tolle Unternehmen muss man gar nicht weit schauen: nämlich in die Niederlande.

Niederländischer FinTech-Star

Das Unternehmen Adyen (WKN: A2JNF4) wurde 2006 gegründet, hat seinen Sitz in Amsterdam und beschäftigt etwas mehr als 1.000 Mitarbeiter. Ähnlich wie Wirecard wickelt Adyen digital Zahlungen ab. Durch die angebotene Software des Konzerns können Firmen Bezahlmöglichkeiten stationär und online anbieten. Den Großteil des Umsatzes erzielt das Unternehmen in Europa sowie Nord- und Mittelamerika.

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Im Gegensatz zu Plattformen wie PayPal (WKN: A14R7U) wird das Geld des Kunden jedoch nicht direkt zwischen den Parteien transferiert, sondern zuerst an Adyen und dann an den Verkäufer übermittelt. Dabei konnte das Unternehmen zahlreiche namhafte Kunden für sich gewinnen, gerade im boomenden Onlinebereich: Delivery Hero, eBay, Spotify und Zalando sind nur einige der zahlreichen großen Namen. Das Unternehmen ging im Sommer 2018 an die Börse, nachdem es durch bekannte Tech-Größen gefördert wurde. Zu den ersten Investoren gehörten beispielsweise Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und Twitter-Gründer Jack Dorsey.

Adyen – das All-in-One-Paket

Adyen besitzt gegenüber Mittbewerbern entscheidende Vorteile. Die Gründer Pieter van der Does und Arnout Schuijff sind weiterhin als CEO bzw. CTO im Unternehmen tätig und zwei der größten Anteilseigner des Unternehmens. Im Gegensatz zu Wirecard wird der Aufsichtsrat jedoch, gemäß Governance-Richtlinien, regelmäßig neu besetzt – vier der Mitglieder sind frühestens 2017 in das Gremium gekommen. Diese Struktur gibt dem Unternehmen die Gewissheit, dass unter guter Aufsicht die langfristige Vision beibehalten werden kann – so etwas zahlt sich meist aus (siehe Amazon (Jeff Bezos), Apple (Steve Jobs) oder Facebook (Mark Zuckerberg)).

Zudem besitzt Adyen schon seit 2017, also vor dem IPO, eine europäische Banklizenz. Diese ist auf den Gesamtkonzern ausgestellt und nicht wie bei Wirecard auf eine Tochtergesellschaft (Wirecard Bank). Dementsprechend ist der ganze Konzern unter strenger Kontrolle von Aufsichtsbehörden, was Anlegern mehr Sicherheit geben sollte und die Möglichkeiten für betrügerische Tätigkeiten, für die es sowieso keinerlei Anzeichen gibt, verringert.

Ein weiterer entscheidender Vorteil ist das All-in-One-Prinzip des Unternehmens. Während PayPal beispielsweise nur Zahlungsabwicklung anbietet, stellt Adyen auch die Infrastruktur zur Zahlungsabwicklung zur Verfügung (digitale Software oder POS-Terminals [Kartenlesegeräte]). Damit verdient das Unternehmen im E-Commerce-Bereich und im stationären Handel. So ist es beispielsweise gut möglich, dass der Kunde online mit PayPal oder im Laden mit VISA bezahlt und Adyen die dafür nötige digitale Infrastruktur zur Verfügung stellt.

Hohes Wachstum, hohe Bewertung

Diese gute Aussicht ist nicht verborgen geblieben. Dementsprechend hat sich der Aktienkurs des niederländischen Konzerns seit IPO nahezu vervierfacht und seit dem „Corona-Tief“ im März mehr als verdoppelt. Dieser starke Kursanstieg hat auch dafür gesorgt, dass die Bewertung des Unternehmens sehr hoch ist. Das KBV (47) und das KUV (15) (Datum: 04.11.2020, alle Kurse) liegen auf einem sehr hohen Niveau, bedingt durch das enorme Wachstum des Unternehmens.

Bei einem durchschnittlichen annualisierten Umsatzwachstum von fast 60 % über die letzten drei Jahre konnte auch der Nettogewinn im gleichen Zeitraum annualisiert um 28 % zulegen. Dies ist für ein Wachstumsunternehmen in dieser Phase extrem unüblich. Auch die Quartalszahlen während der Corona-Pandemie sind beeindruckend. Trotz vieler Ladenschließungen und des Einbruchs der Reisebranche konnte Adyen seinen Nettoumsatz im ersten Halbjahr 2020 um knapp 27 % steigern – diese Faktoren erklären zumindest teilweise die hohe Bewertung.

Eine Investition in die Zukunft

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Adyen eines der spannendsten Tech-Unternehmen in Europa ist. Anleger sollten keinen Bogen um das Thema Digital Payments machen – dafür ist der Bereich zu spannend und zu profitabel. Nach einem leichten Rücksetzer von knapp 10 % seit Mitte Oktober ist die Aktie wieder etwas attraktiver bewertet.

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Christoph Püllen besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Apple, Facebook, PayPal Holdings, Spotify Technology, Twitter und Zalando. The Motley Fool empfiehlt eBay und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2021 $18 Call auf eBay, Short January 2021 $37 Call auf eBay, Short January 2022 $1940 Call auf Amazon, Long January 2022 $1920 Call auf Amazon und Long January 2022 $75 Call auf PayPal Holdings.



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