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Was für eine fatale Illusion: ETFs sind keinesfalls so sicher, wie vielfach angenommen wird!

Angst ETF
Foto: Getty Images

Weißt du, was wirklich ein Fluch für die Sparer ist? Es ist die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Denn die Gelder, die auf Tages- oder Festgeldkonten liegen, verlieren durch die Inflation jedes Jahr mehr an Kaufkraft, als sie Ertrag bringen. Man kann also sagen, dass hier im großen Stil Geld entwertet wird. Und dies ist für die meisten von uns natürlich sehr schmerzlich.

Wenn es um Alternativen für das Ersparte geht, rücken bei vielen Menschen immer häufiger die sogenannten Exchange Traded Funds (ETF) in den Blickpunkt vieler Investoren. Sie haben nämlich den Ruf, geringe Kosten aufzuweisen und bei vergleichsweise niedrigem Risiko eine marktübliche Rendite zu erwirtschaften.

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Aber klingt das nicht zu schön, um wahr zu sein? Kostengünstig, wenig Risiko und auch noch eine einträgliche Rendite? Ich finde, hier sollte man einmal etwas genauer hinsehen. Denn wie jeder Investor weiß, steigt üblicherweise mit der Chance auf mehr Rendite natürlich auch das Risiko entsprechend an. Ist es also möglich, dass die ETFs nicht die Wunderwaffen am Investmenthimmel sind, für die sie die meisten halten?

Versuchen wir, dies herauszufinden, und schauen uns heute ein paar Risiken der Indexfonds einmal etwas genauer an, die vielleicht nicht jeder Anleger gleich auf dem Schirm hat.

Das „Index-Risiko“

Kurioserweise hängt dieses Risiko genau damit zusammen, warum die ETFs bei vielen Menschen so beliebt sind. Wir wissen ja, dass ein ETF in der Regel immer einen gesamten Index nachbildet. Und komischerweise wird genau deswegen geglaubt, dass das Risiko dadurch nun geringer wäre als bei einer Investition in einzelne Aktien.

Doch ist das wirklich so? Schauen wir uns beispielsweise einen DAX-ETF an, dann können wir feststellen, dass der entsprechende Indexfonds logischerweise aus allen 30 DAX-Werten besteht. Und normalerweise genau in der Gewichtung wie auch im Index selbst.

Bei genauerer Betrachtung hat man mit solch einem ETF also auch nur einen bunten Strauß von Einzelwerten erworben. Ich hoffe, dass hierbei jedem deutlich klar ist, dass nun einmal bei Aktien generell die Verluste bis zu 100 % des investierten Kapitals betragen können. So etwas bezeichnet man dann als Totalverlust!

Das Risiko der „schlechten Werte“

Auch zu diesem Risiko trägt maßgeblich die Konstruktion der ETFs bei. Versuchen wir uns einmal vorzustellen, wie ein Anleger vorgeht, der bevorzugt in einzelne Aktien investieren möchte. Er würde vermutlich versuchen, sich nur auf die ertragreichsten und besten Aktien zu konzentrieren. Bleiben wir dafür am besten bei unserem DAX-Index. Hier könnten dies zum Beispiel Werte wie Adidas (WKN: A1EWWW) oder auch Vonovia (WKN: A1ML7J) sein, in die unser Beispielanleger investieren würde.

Er würde sich hier also bevorzugt die Rosinen herauspicken. Ein Anleger, der in einen DAX-ETF investiert, erwirbt indirekt auch die momentanen Flops des Index. Er würde sich so also beispielsweise auch Anteile an der Deutschen Bank (WKN: 514000) in sein Depot holen. Hier besteht dann aber wieder ein ganz klares Risiko. Nämlich mit seiner Investition schlechter abzuschneiden als ein Anleger, der sein Geld nur in ausgesuchte Einzelwerte investiert hat.

Das „Crash-Risiko“

Jetzt wissen wir also, dass ein Anleger, der einen ETF erwirbt, damit automatisch auch in die schlechtesten Werte des jeweils zugrunde liegenden Index investiert. Bei heftigen Kurskorrekturen könnte dies allerdings unter Umständen äußerst gefährlich werden. Es könnte dann nämlich passieren, dass gerade diese Aktien dem entsprechenden Index eine sehr schlechte Performance bescheren.

Aber es wäre natürlich genauso gut möglich, dass in Crash-Phasen ausgerechnet die Aktien am meisten an Wert einbüßen, die im Index auch am höchsten gewichtet sind. Auch dies würde natürlich dazu führen, dass die entsprechenden ETFs ebenfalls gnadenlos mit in die Tiefe gerissen werden.

Und noch einen Aspekt sollte man nicht vergessen. Viele ETF-Anleger halten ihre Investition ja für recht sicher. Jetzt könnte es natürlich passieren, dass sie beim nächsten Börsenbeben unsanft aus ihren Träumen gerissen werden. Dies könnte der Auslöser dafür sein, dass sie aus Angst, noch mehr zu verlieren, ihre ETF-Anteile zu Schleuderpreisen auf den Markt werfen. Eine Kettenreaktion mit noch höheren Kursverlusten könnte hier die Folge sein.

Fazit

Die ETFs bieten also durchaus nicht nur Vorteile, wie man sieht. Unter Umständen können sie für Investoren sogar recht gefährlich werden. Man muss deshalb nicht gleich ganz auf die Indexfonds verzichten, doch man sollte sich der Risiken immer bewusst sein. Denn es wäre sicherlich keine gute Sache, wenn man wegen seiner ETF-Investitionen irgendwann unter schlaflosen Nächten leiden muss.

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