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Ist die Nikola-Aktie jetzt ein günstiger Kauf?

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Bild: Nikola Motors

Nach anfänglichem IPO-Hype im Juni dümpelt die Nikola-Aktie (WKN: A2P4A9) nun schon seit Wochen auf niedrigem Niveau vor sich hin. Seit dem Rekordhoch im Juni fiel die Aktie des Wasserstoff-Players um satte 78 % (Stand: 26. Oktober 2020). Damit hat die Nikola-Aktie wesentlich schlechter abgeschnitten als andere Wasserstoffaktien wie Nel (WKN: A0B733) oder gar Plug Power (WKN: A1JA81).

Dieser starke Kursverlust hat natürlich auch den Marktwert der Nikola-Aktie fallen lassen. Aktuell liegt die Marktkapitalisierung des ehemaligen Wasserstoff-Hotstocks bei nur noch 9 Mrd. US-Dollar.

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Der faire Wert der Nikola-Aktie

Schauen wir uns zunächst an, was Nikola für die Zukunft plant und welchen fairen Wert wir daraus für die Nikola-Aktie ableiten können.

Aktuell erzielt Nikola noch keine Umsätze, was sich aber Mitte 2021 ändern soll. Dann soll die gemeinsam mit Partner Iveco betriebene Produktionsanlage in Ulm beginnen, Elektro-Lkws für Kunden zu produzieren. Dieses Modell – der Nikola Tre – wird über eine Batterie verfügen und ist vorrangig für kurze Strecken bis 300 Meilen gedacht.

Mit der Produktion von Wasserstoff-Lkws will Nikola dagegen erst im zweiten Halbjahr 2023 beginnen. Ein weiteres mögliches Standbein für die Nikola-Aktie könnte in Zukunft der Pick-up-Truck Nikola Badger sein. Derzeit ist allerdings der nötige Produktionsdeal mit General Motors noch nicht unterschrieben. Daher bleibt es fraglich, wann der Nikola-Pick-up auf den Markt kommen wird.

Aus Nikolas Investorenpräsentationen geht hervor, dass das Unternehmen im Jahr 2023 12.000 Lkws verkaufen und damit Umsätze von 3,2 Mrd. US-Dollar erzielen will. Außerdem plant Nikola derzeit, ab 2023 operative Gewinne zu schreiben. Die Marge soll sich aber in Zukunft noch deutlich erhöhen.

Bis 2026 soll der weltweite Lkw-Markt auf 120 Mrd. US-Dollar wachsen. Möglicherweise kann sich Nikola bis dorthin einen Marktanteil von 5 % sichern, was einen Umsatz von 6 Mrd. US-Dollar in 2026 bedeuten würde. Ausgehend von Nikolas Prognosen zu den zukünftigen operativen Margen könnte der Konzern dann eine Nettomarge von 10 % erzielen. Das würde 600 Mio. US-Dollar Gewinn bedeuten.

Wie wir wissen, beträgt der aktuelle Marktwert der Nikola-Aktie in etwa das Fünfzehnfache davon. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15 für eine Wachstumsaktie ist definitiv günstig. Allerdings handelt es sich hier um eine Rechnung für 2026 und es ist überhaupt nicht klar, ob Nikola seine Ziele tatsächlich erreichen kann. Die Nikola-Aktie ist mir daher rein preislich gesehen zu teuer.

Dieser Weg wird steinig und schwer

Zudem zeichnen sich bei der Nikola-Aktie einige Warnzeichen ab. Der für meinen Geschmack etwas prahlerische und zu sehr auf den Kurs der Nikola-Aktie fokussierte Trevor Milton hat zwar mittlerweile seinen Posten als Geschäftsführer geräumt. Dennoch verbleiben einige Risiken für Nikolas Geschäftsmodell.

Viele Anschuldigungen aus dem Report des Leerverkäufers Hindenburg Research hat Nikola bis heute nicht widerlegt. Andere Behauptungen Hindenburgs hat das Unternehmen eingestanden. Zum Beispiel hat Nikola für ein Werbevideo einen seiner Lkws nur einen Berg hinunterrollen lassen. Die Antriebstechnologie war damit nicht Wasserstoff, sondern Gravitation – vielleicht wäre Newton ein passenderer Name für das Unternehmen gewesen.

Der Bau der neuen Fabrik in Arizona, in der ursprünglich schon nächstes Jahr batteriebetriebene Lkws vom Band laufen sollten, scheint seit Monaten still zu stehen. Und Nikolas CEO Mark Russell hat kürzlich die Wichtigkeit des Nikola Badger für das Unternehmen relativiert. Noch Anfang des Jahres war der Badger für ihn ein „Game-Changer“. Das könnte auf Reibungen zwischen Nikola und GM hindeuten oder aber auf schwache Reservierungszahlen. Beide Projekte müssten jedoch zum Erfolg geführt werden, um die heutige Bewertung der Nikola-Aktie zu rechtfertigen.

Fazit: Die Nikola-Aktie ist kein Kauf

Insgesamt ist die Nikola-Aktie mir weiterhin zu teuer im Verhältnis zu dem, was ich für mein Geld bekomme. Nach wie vor hat das Unternehmen noch kein einziges Fahrzeug ausgeliefert. Die Technologie und das Geschäftsmodell sind noch nicht validiert, das Vertrauen aber ist bereits beschädigt.

Wenn ich mir die aktuellen Ereignisse rund um diese Wasserstoffaktie anschaue, dann wachsen bei mir auch die Zweifel, dass das Vertrauen in nächster Zeit wiederkehren wird. Im Gegenteil, es gibt hier aus meiner Sicht viele Warnzeichen, sodass sich niemand wundern sollte, wenn die Nikola-Aktie weiter fällt.

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Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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