iRobot nach Q3-Kursschock: Kaufen oder davonlaufen?
Die Aktie von iRobot (WKN: A0F5CC) hat am Mittwoch dieser Woche einen durchwachsenen Handelstag hinter sich gebracht. Zum Xetra-Schluss gingen die Anteilsscheine des Robotik-Unternehmens mit einem Aktienkurs von 70,59 Euro aus dem Handel. Das entspricht einem Minus von ca. 12,2 % im Intraday-Handel. Kurzfristig korrigierten die Anteilsscheine sogar auf bis zu knapp über 68 Euro, was einem Minus von 15 % entsprach.
Ein Auslöser für diese durchwachsene Entwicklung ist schnell gefunden: Die Quartalszahlen haben, warum auch immer, den Investoren nicht geschmeckt. Das ist jedoch ein Foolisher Anlass für einen Quick-Check! Lass uns daher im Folgenden einen Blick auf die Quartalszahlen riskieren und überlegen, ob die Aktie von iRobot jetzt möglicherweise ein Kauf sein könnte.
iRobot: Die Q3-Zahlen im Blick!
Wie iRobot im Rahmen dieser Quartalszahlen zeigen konnte, sind die Erwartungen des breiten Marktes in vielerlei Hinsicht sogar noch pulverisiert worden: So konnte das Unternehmen einen Gewinn je Aktie in Höhe von 3,27 US-Dollar präsentieren. Analysten hatten im Schnitt mit 1,58 US-Dollar deutlich weniger erwartet.
Der Umsatz lag hingegen bei 413 Mio. US-Dollar, was im Jahresvergleich einem Plus von 43 % entsprochen hat. Diese solide Umsatzentwicklung führt das Management offenbar auf starke Onlinebestellungen zurück. Mit einem Umsatzanteil von rund 60 % sind diese inzwischen maßgeblich für iRobot. In Zeiten von COVID-19 ist das jedoch auch nicht sonderlich verwunderlich.
Für das Gesamtjahr rechnet das Management mit einem Umsatz von bis zu 1,375 Mrd. US-Dollar. Mindestens sollen es 1,365 Mrd. US-Dollar sein. Mit einem Gewinn je Aktie in einer Spanne zwischen 3,43 US-Dollar bis 3,53 US-Dollar wird das Unternehmen sogar in den schwarzen Zahlen bleiben. Damit könnte iRobot möglicherweise sogar ein versteckter COVID-19-Profiteur sein. Vor allem da viele Verbraucher jetzt die Zeit besitzen, sich um solche bequemen Heim-Gadgets zu kümmern.
Ist die Aktie jetzt ein Kauf?
Die spannendere Frage ist jedoch möglicherweise, ob die Aktie von iRobot einen näheren Blick verdient hat. Oder ob Foolishe Investoren nach dem Abverkauf besser auf Distanz bleiben sollten. Um das zu überprüfen, riskieren wir nun jedenfalls einen Blick auf die fundamentale Ausgangslage, die in Anbetracht der Ganzjahresprognose ziemlich interessant sein könnte.
Bei einem derzeitigen Aktienkurs von 83,77 US-Dollar wird die iRobot-Aktie voraussichtlich mit einem 2020er-Kurs-Gewinn-Verhältnis zwischen 24,4 und 23,7 bepreist, was grundsätzlich eher preiswert sein könnte. Vor allem, wenn man als Investor der Meinung ist, dass das Wachstum weiter anhält und iRobot künftig noch profitabler werden dürfte.
Gemessen an einer Marktkapitalisierung von 2,34 Mrd. US-Dollar und dem prognostizierten Umsatz wird iRobot außerdem mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von knapp unter 2 bepreist. Auch das ist für ein Umsatzwachstum von über 40 % definitiv interessant. Keine Frage: Die Aktie von iRobot hat es jetzt auf meine Watchlist geschafft. Ich werde mir die Anteilsscheine jedenfalls nach dem Dip und nach der kurzfristigen Verdreifachung in diesem Börsenjahr etwas näher ansehen.
iRobot: Einen Blick wert
Zumal die Aktie von iRobot definitiv noch viel langfristiges Potenzial besitzt. Die sogenannte Robotik-Revolution im Heimatmarkt könnte gerade erst im Begriff sein, loszulegen. Die Aktie und das Unternehmen werden vergleichsweise preiswert bewertet. Ein starker Megatrend, ein solides Wachstum und eine Bewertung, die offensichtlich nicht zu teuer ist? Könnte mein Geschmack sein.
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Vincent besitzt Aktien von iRobot. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von iRobot.