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NASDAQ vor der Haustür: 3 deutsche Tech-Highflyer!

Halbleiter-Chip auf Leiterplatte
Foto: Getty Images

Der NASDAQ ist dieses Jahr wohl der faszinierendste Index für Privatanleger. Trotz Corona-Pandemie ist der Technologieindex auch in diesem Jahr in steile Höhen gestiegen dank der vielen spannenden Konzerne, die als Gewinner der zunehmenden Digitalisierung gelten.

Abseits der Amazons, Facebooks und Netflixs in Übersee gibt es jedoch auch in Deutschland eine Reihe von Technologiekonzernen, die eine rosige Zukunft versprechen. Klar, bis auf den deutschen Weltmarktführer SAP sucht man diese Unternehmen im deutschen Leitindex DAX vergebens. Im MidCap-Index MDAX gibt es jedoch gleich mehrere vielversprechende Unternehmen.

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Bechtle

Bechtle (WKN: 515870) ist im Vertrieb von Online- und Technologieprodukten tätig und dabei ursprünglich vor allem auf Hardware (Computer, Server, Datenspeicherungs- und Sicherungssysteme) spezialisiert. Inzwischen ist jedoch vor allem der E-Commerce-Bereich stark wachsend. Während der Onlinevertrieb im vergangenen Jahr „nur“ um knapp 20 % wachsen konnte, lag das Wachstum des Bereichs E-Commerce (IT-Consulting, IT-Projektmanagement, Systemintegration) bei fast 35 %, wodurch der Bereich inzwischen gut ein Drittel des Unternehmensumsatzes erwirtschaftet. Bechtle baut diesen Bereich durch verschiedene Akquisitionen zudem sukzessive aus.

Der MDAX-Konzern stattet somit Unternehmen nicht nur aus, sondern berät sie auch bei der Inbetriebnahme, Benutzung und Weiterbildung der Anlagen. Das Unternehmen, das fast 12.000 Mitarbeiter beschäftigt, erwirtschaftete 2019 mehr als 60 % des Umsatzes in Deutschland und den anderen Teil überwiegend im restlichen Europa. Das Unternehmen besitzt neben größeren institutionellen Investoren wie DWS oder AGI eine große Ankeraktionärin. Karin Schick-Krief, die Tochter des Mitgründers und früheren Vorstandsvorsitzenden Gerhard Schick, besitzt 35 % der Aktien und sorgt somit für eine gewisse Stabilität in der Aktie.

Auffällig ist die hohe, aber „tech-übliche“ Bewertung des Unternehmens. Die Aktie hat sich seit ihrem Corona-Tief mehr als verdoppelt und weist ein 2020-KGV von knapp 40 auf (Datum: 15.10.2020, alle Kurse), jedoch lediglich ein KUV von knapp 1,3 und ein KBV von nur 7. Die letzten beiden Kennzahlen scheinen dabei nicht ansatzweise überbewertet. Somit sollte der Fokus von Bechtle darauf liegen, in den nächsten Jahren profitabler zu werden, denn die Eigenkapitalrendite (18 %) und die Umsatzrendite (3,2 %) scheinen stark ausbaufähig. Das Unternehmenswachstum ist jedoch absolut intakt mit über 20 % annualisiertem Umsatzwachstum in den letzten drei Jahren.

Nemetschek

Ein weiteres spannendes Unternehmen aus der zweiten Reihe in Deutschland ist Nemetschek (WKN: 645290). Der MDAX-Konzern wurde 1963 in München gegründet und stellt Software für die gesamte Bauindustrie zur Verfügung, sowohl für Architekten als auch Ingenieure und Immobilienkonzerne. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Planung, der Durchführung und dem Design des Bauvorhabens, das durch die Software von Nemetschek effizienter und qualitativ hochwertiger gelingen soll. Nemetschek hat rund 3.000 Angestellte und erzielt seine Umsätze sehr diversifiziert über den gesamten Globus verteilt.

Mehr als die Hälfte des Umsatzes erzielt dabei der Bereich Planning & Design, während der Bereich Build & Construct knapp ein Drittel des Umsatzes erzielt. Die Eigentümerstruktur ist ebenfalls positiv zu werten: Gründer Georg Nemetschek besitzt mehr als die Hälfte aller Aktienanteile und stellt somit einen wesentlichen Anker für langfristige Pläne des Unternehmens dar. Auch Analysten sind positiv gestimmt, so veröffentlichten die beiden Investmentbanken Barclays und Goldman Sachs im Oktober Kaufempfehlungen.

Die Bewertung von Nemetschek ist hierbei jedoch anspruchsvoller als die von Bechtle. Ein KGV von 58, ein KBV von 22 und ein KUV von 13 sind hoch. Diese höhere Bewertung besteht vor allem aufgrund der bereits höheren Profitabilität, einhergehend mit einer höheren Eigenkapitalrendite (43 %) und einer hohen Umsatzrendite (22 %). Das annualisierte Umsatzwachstum über die letzten drei Jahre ist mit 18 % auf einem ähnlich guten Niveau.

TeamViewer

Das MDAX-Unternehmen aus Baden-Württemberg ist wahrscheinlich das bekannteste dieser kleinen Liste. Das Unternehmen stand bei dem Börsengang im Herbst 2019 im deutschen Medieninteresse und hat den Ausgabepreis zwischenzeitlich mehr als verdoppelt. TeamViewer (WKN: A2YN90) bietet Online-Fernsupport bei IT-Problemen und gleichzeitig eine Software für den Fernzugriff auf andere Systeme oder Fernsteuerung anderer Geräte wie Industriemaschinen etc. Hauptaktionär ist das Beteiligungsunternehmen Permira mit einem Anteil von gut 40 %, und den Großteil des Umsatzes erreicht das deutsche Unternehmen in den USA, wobei der Umsatz generell global sehr verteilt ist.

Analysten sind positiv gestimmt hinsichtlich der Aktie und empfehlen sie größtenteils zum Kauf, eine Verkaufsempfehlung gibt es für die Aktie momentan nicht. Das durchschnittlich ausgegebene Kursziel liegt dabei 20 % höher als der momentane Kurs. So haben zu Beginn des Oktobers sowohl die Commerzbank als auch Goldman Sachs eine Kaufempfehlung ausgegeben. Als einer der Corona-Gewinner durch die Zunahme von Homeoffice soll der Umsatz im Jahr 2020 um knapp 20 % steigen und sich von 2019 bis 2022 fast verdoppeln.

Dabei ist das Unternehmen schon auffällig profitabel mit einem Nettogewinn im letzten Jahr und einer Umsatzrendite von knapp 23 %. Problematisch sind jedoch die Bewertung und die Liquidität des Unternehmens. Ein Verschuldungsgrad von 4 und Liquiditätsgrade unter 1 sind zumindest beachtenswert im negativen Sinne. Die Bewertung ist sehr hoch, noch höher als bei den Unternehmen zuvor. Ein KGV von 90, ein KBV von 59 und ein KUV von 21 sind eher ein Zeichen für eine Überbewertung.

Tech-Aktien: Kaufenswert?

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass auch Deutschland spannende Technologiekonzerne besitzt, auch wenn man dafür in den MDAX schauen muss. Die Geschäftsmodelle sind interessant, zukunftsorientiert und sprechen für weiter wachsende Umsätze.

Die Bewertung von Bechtle scheint angemessen, während die Kurse der anderen Unternehmen seit dem Sommer etwas zurückgekommen sind (Nemetschek: – 15 % vom Allzeithoch, TeamViewer: – 20 % vom Allzeithoch) und Anleger auch hier diese Rücksetzer nutzen könnten. Risikobewusste, technologieorientierte Anleger könnten bei den Zukunftsunternehmen zugreifen.

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Christoph Püllen besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Randi Zuckerberg, eine frühere Leiterin der Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Facebook und Netflix empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2022 $1940 Call auf Amazon und Long January 2022 $1920 Call auf Amazon.



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