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Abiomed: Entwicklung und Zukunftsaussichten des Monopolisten

Foto: Getty Images

Das Unternehmen Abiomed (WKN: 873886) habe ich als Topaktie im Oktober 2019 besprochen. Auch wenn ein Jahr für einen langfristigen Investor keine Zeit ist, möchte ich ähnlich wie zuletzt bei British American Tobacco (WKN: 916018) und Capri Holdings (WKN: A2PBDX) ein erstes Zwischenfazit wagen.

In dem Artikel schauen wir uns die Performance der Aktie an und vergleichen diese mit der operativen Entwicklung des Unternehmens. Hier möchte ich mich an einer Einordnung der neuesten Entwicklungen versuchen. Abschließend kläre ich, ob mein ursprünglicher Investmentcase noch Bestand hat.

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Wie hat sich die Aktie im letzten Jahr entwickelt?

Zum Zeitpunkt des letztjährigen Artikels notierte die Aktie von Abiomed bei 192,76 US-Dollar. Am 16.10.2020 stehen die Anteile bei 286,48 US-Dollar. Das Papier legte also ca. 48 % im vergangenen Jahr zu. Der niedrigste Wert in den letzten 52 Wochen wurde mit 119,46 US-Dollar während des Corona-Einbruchs erreicht. Während der Erholungsrally startete der Preis zwischenzeitlich bis zu 318,73 US-Dollar durch.

Für einen Investor ergab sich mit dem Papier an der Börse ein Wechselbad der Gefühle. In dem ursprünglichen Investmentcase setzte ich auf eine herausragende operative Entwicklung von Abiomed als Monopolist in der Herstellung der kleinsten Herzpumpen der Welt. Diese führen zu weniger Risiken bei hochriskanten Eingriffen, schnellerer Wiederherstellung der normalen Herzfunktion und deutlich sinkenden Durchlaufzeiten für die Krankenhäuser. Gleichzeitig war die Aktie zu diesem Zeitpunkt deutlich von ihren Höchstkursen aus 2018 zurückgekommen. Die Ursache war ein verwirrender Brief der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel.

Dieser las sich so, als würde die Behörde an der Zuverlässigkeit  der Herzpumpe von Abiomed zweifeln. Es folgte drei Monate später ein weiteres Schreiben, das die Wirkung und Sicherheit des Produkts bestätigte. Trotzdem tat sich Abiomed während dieser Phase deutlich schwerer, das Produkt zu verkaufen. Im Herbst ging die Aktie, ausgelöst durch eine fehlerhafte Studie, abermals auf Talfahrt. Hiervon konnte sich die Aktie zunächst nicht wirklich erholen. Erst nach Corona gingen die Anteilspreise wieder steil nach oben.

Operative Entwicklung von Abiomed

Operativ gingen die Wirren des letzten Jahres nicht spurlos an Abiomed vorbei. Im Finanzjahr 2020 konnte der Umsatz nur um 9 % gesteigert werden, nachdem in den letzten Jahren Werte um 30 % normal waren. Gleichzeitig stabilisierte sich die operative Marge um 30 % und die Cashreserven des schuldenfreien Unternehmens wuchsen um 26 %.

Im Laufe der ersten Phase des Corona-Lockdowns wurde der Monopolist erheblich von Einschränkungen und Schließungen der Kliniken getroffen. Im Juni verzeichnete das Unternehmen wieder ein kleines Wachstum von 4 %. Grundsätzlich wird Abiomed auch während weiterer Lockdowns davon profitieren, dass man die Behandlungen, bei denen die Produkte des Unternehmens zur Anwendung kommen, nicht unendlich aufschieben kann. Im letzten Quartal wurden die Produkte zu 55 % bei Notfällen genutzt.

Der Markt, in dem Abiomed tätig ist, ist in meinen Augen äußerst attraktiv. Koronare Herzkrankheiten sind die häufigste Todesursache in den Industrienationen und führten weltweit im Jahr 2016 zu 9,4 Mio. Todesfällen. Durch veränderte Altersstruktur, Lebensweise und steigenden Wohlstand wird die Risikogruppe in den nächsten Jahren weiter wachsen. Abiomed schätzt seinen derzeit adressierbaren Markt in den USA auf 8 Mrd. US-Dollar. Die Marktdurchdringung liegt allerdings erst bei 9 %. Hinzu kommt noch die Möglichkeit, neben Europa mit dem Schwerpunkt Deutschland und Japan in weitere Regionen zu expandieren.

Wie steht es um die Abiomed-Aktie?

Die langfristigen Aussichten stimmen für das Unternehmen. Der Markt ist riesig und Abiomed hat keine direkte Konkurrenz zu seinen Produkten. In meinem Bewertungsmodell unterstelle ich für die nächsten Jahre daher eine Rückkehr zu den Wachstumsraten vor der Pandemie. In diesem Fall ist das Unternehmen nach der Kurserholung der letzten Monate derzeit fair bewertet.

Sollten die Quartalszahlen Ende Oktober besser als erwartet ausfallen und es zu Übertreibungen beim Kurs kommen, werde ich meine Anteile allerdings reduzieren. Langfristig sehe ich das Unternehmen aber auch durch die Beteiligung an ShockWave Medical (WKN: A2PEF3) und die Übernahme von Breethe sehr gut aufgestellt.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von Abiomed. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Abiomed und ShockWave Medical.



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