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Bayer-Aktie: Entsteht in den USA das nächste Milliarden-Dollar-Problem?

Bayer-Aktie
Foto: Peter Roegner

Die Menschheit steht vor einem nicht einfach zu lösenden Problem. Die Weltbevölkerung wächst stetig weiter, während die Ressourcen und landwirtschaftlichen Anbauflächen begrenzt sind. Schon die heute erzielten Erträge sind nur mit dem Einsatz von chemischen Mitteln möglich, die allerdings in der Gesellschaft immer mehr auf Ablehnung stoßen.

Dies spürt gerade auch Bayer (WKN: BAY001) weltweit, aber besonders in den USA. Der Konzern hat mit seiner Monsanto-Übernahme auf gentechnisch verändertes Saatgut und chemische Mittel, die alles abtöten außer der veränderten Pflanze selber, gesetzt. Doch dies stößt, wie die Roundup (Glyphosat)-Klagen zeigen, auf immer mehr Widerstand. Vier Jahre, nachdem die Monsanto-Übernahme konkret wurde, konnte in den USA noch immer keine Einigung erzielt werden. Die Aktie hat seitdem über 69 % an Wert verloren (15.10.2020).

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Neue Probleme durch Dicamba

Neben den vielen Klagen steht nun aufgrund des Unkrautbekämpfungsmittels Dicamba neuer Ärger ins Haus. Im Juni 2020 hatte ein US-Bundesgericht den Einsatz auf Soja- und Baumwollfeldern untersagt. Zwar tötet das Produkt zuverlässig Unkräuter ab, aber leider auch jede andere Pflanze, wenn das Mittel vom Feld verweht wird, was häufig nicht zu verhindern ist.

Bayer, wie auch BASF (WKN: BASF11), raten deshalb den Bauern, Dicamba mit einer weiteren chemischen Substanz zu mischen, die eine Verwehung verhindern soll. Beide Konzerne sehen so eine Chance, eine erneute Zulassung zu erreichen. Die zuständige Umweltschutzbehörde hat für Mitte Oktober 2020 eine Entscheidung im Fall Dicamba angekündigt.

Zu den chemischen Unkrautvernichtern scheint bisher allerdings noch keine Alternative gefunden zu sein, sodass ohne ihren Einsatz die Lebensmittelpreise stark steigen würden. Für Bayer bleibt dennoch das Problem, dass Nachbarfelder infolge des Dicamba-Einsatzes häufig Schaden nehmen. In diesem Jahr fielen in den USA bisher 915 Beschwerden an. 2019 waren es 1.560. Im Bundesstaat Iowa wurden 2020 die bisher größten Schäden seit Produkteinführung gemeldet.

Ähnlich wie bei Glyphosat, das den Konzern bisher mit bis zu 10,9 Mrd. US-Dollar an Vergleichszahlungen belastet hat, könnte mit Dicamba nun ein weiteres Problem entstehen. Im Juni 2020 musste Bayer in den USA bereits 400 Mio. US-Dollar zur Schadensregulierung zahlen. Allein in einem Einzelfall, bei dem eine Pfirsichfarm zu Schaden kam, wurden Bayer und BASF zu 15 Mio. US-Dollar Schadenersatz sowie zu einer Strafzahlung in Höhe von 250 Mio. US-Dollar verurteilt.

Ob die Beimischung weiterer Chemikalien wirklich die Lösung für das Verwehungsproblem ist, muss sich erst noch zeigen. Ist sie es nicht, drohen sehr wahrscheinlich weitere Klagen, die, wie es scheint, einfach kein Ende nehmen.

Das Saatgut-Herbizid-Dilemma

Bayer besitzt durch die Monsanto-Übernahme heute im Bereich des gentechnisch veränderten Saatgutes eine enorme Marktmacht und verkauft im Anschluss gleich die passenden Herbizide. Viele Landwirte geraten so in Abhängigkeit, hauptsächlich, weil sie sonst geringere Erträge erzielen würden und so innerhalb kürzester Zeit aufgeben müssten. Dies sorgt auch unter den Landwirten für Streit.

Die Gesellschaft wie auch Bayer scheinen also in einem Dilemma zu stecken: Einerseits sollen die Erträge immer weiter steigen und anderseits die Umwelt nicht geschädigt werden. Wir werden anhand der Entwicklung der Klagen sehen, ob Bayers eingeschlagener Weg gesellschaftlich mitgetragen wird. In Brasilien wurde Dicamba zwar zugelassen, aber mit dem Hinweis „sehr gefährlich für die Umwelt“ versehen.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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