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3 beliebte Aktien, um die ich einen großen Bogen mache

Kleinanleger Crash
Foto: Getty Images

Die Aktien von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S), Daimler (WKN: 710000) und der Lufthansa (WKN: 823212) gehören zu den meistgesuchten Titeln auf onvista.de, einem der größten Börsenportale hierzulande. Doch an der Börse sind beliebte Aktien selten ein gutes Investment, das zeigen die Kursverläufe der Shell-Aktie, der Daimler-Aktie und der Lufthansa-Aktie.

Warum ich trotz scheinbar günstiger Einstiegsgelegenheiten weiterhin einen großen Bogen um diese drei beliebten Aktien mache, erfährst du im folgenden Beitrag.

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Beliebte Aktie 1: Die Royal Dutch Shell-Aktie – Geschäft mit ungewisser Zukunft

Aufgrund ihrer (einst) üppigen Dividende gehört die Royal Dutch Shell-Aktie seit mehreren Jahren zu den beliebtesten Aktien unter deutschen Anlegern. Leider entwickelte sich dieses Investments in den letzten Jahren ziemlich bescheiden.

Kursentwicklung (Dividende unberücksichtigt)
letzte 12 Monate – 58,4 %
letzte 3 Jahre – 59,2 %
letzte 5 Jahre – 56,9 %

Quelle: onvista.de

Mit einem stinklangweiligen ETF auf den MSCI World hätte man in den letzten fünf Jahren über 60 % Rendite gemacht. Aktive Investoren, die auf diese beliebte Aktie gesetzt haben, werden sich dementsprechend grün und blau ärgern. Für mich war und ist die Shell-Aktie kein Kauf. Zu groß ist deren Abhängigkeit vom Ölpreis.

Der Gewinn von Shell steht und fällt mit dem Ölpreis, daran ändert auch der allmähliche Schwenk hin zu alternativen Energiequellen erst mal nichts. Ohnehin bezweifle ich, ob der Wandel vom Ölförderer zum Sonnenanbeter von Erfolg gekrönt sein wird, ich persönlich sehe fokussierte Geschäftsmodelle da klar im Vorteil.

Mein Hauptgrund, der gegen diese beliebte Aktie spricht, ist allerdings die Abhängigkeit vom Ölpreis. Für mich sind Rohstoffe eine reine Spekulation, von der ich mich als Investor fernhalte. Entsprechend kommt die Shell-Aktie auch auf dem derzeit niedrigen Niveau für mich nicht infrage.

Beliebte Aktie 2: Die Daimler-Aktie – die Autoindustrie steht vor einem massiven Umbruch

Gleich vorneweg, bis vor ein paar Monaten war ich selbst noch Daimler-Aktionär. Inzwischen habe ich mich aber von all meinen Daimler-Anteilen getrennt. Für mich sah die Aktie damals unterbewertet aus, doch heute muss ich einsehen: Meine Wette gegen den Markt – nichts anderes ist der Kauf einer Aktie mit niedrigem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) – ist nicht aufgegangen.

In meinen Augen hat Daimler mehrere Probleme, die ein niedriges KGV durchaus rechtfertigen.

  1. Daimler ist ein behäbiger, schwer zu lenkender Riese, der es schwer haben wird gegen innovative Konkurrenten wie Tesla oder Waymo.
  2. Bei Daimler wird in meinen Augen nicht langfristig gedacht. Das zeigt beispielsweise die Dividendenzahlung während der Corona-Krise.
  3. Daimler ist hochverschuldet, entsprechend hohe Zinslasten muss das Unternehmen tragen.

Insbesondere die Dividende von Daimler ist mir sauer aufgestoßen und hat mich letztendlich zum Verkauf meiner Anteile bewogen. In einer Situation, in der die Gewinne aufgrund von Corona wegbrechen, in Innovationen investiert werden müsste und gleichzeitig ein massiver Schuldenberg auf Daimler lastet, ist eine Dividende meiner Meinung nach ziemlich unangemessen.

Und vor allem zeigen solche Vorgehensweisen, dass bei Daimler nicht unbedingt nur die langfristige Zukunft des Unternehmens eine Rolle bei wichtigen Entscheidungen spielt. Für mich kommen Investments in solche Unternehmen inzwischen nicht mehr infrage – egal wie günstig eine Aktie wie Daimler auch daherkommen mag.

Beliebte Aktie 3: Die Lufthansa-Aktie – schon vor Corona ein Problemfall

Auch hier vorab der Hinweis – bis vor ein paar Monaten hatte ich selbst noch Lufthansa-Aktien im Depot. Doch die gravierenden Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Einstieg der Bundesregierung und die massive Verschuldung der Lufthansa haben einen Verkauf für mich alternativlos gemacht.

Aber wenn ich ehrlich bin, dann war die Lufthansa-Aktie schon vor Corona ein furchtbar schlechtes Investment – ich hab’s wohl nur nicht wahrhaben wollen. Bereits das jahrelange Eurowings-Desaster hat für Zweifel am Management der Lufthansa aufkommen lassen. Hinzu kommen deutlich günstigere Konkurrenten wie Easyjet, Ryanair oder Wizz Air.

Und über alldem steht die Frage: Können Airlines überhaupt ein lukratives Investment sein?

beliebte Aktien, beliebte Aktie

Quelle: Getty Images

Im Frühjahr 2000 kostete eine Lufthansa-Aktie rund 26 Euro – vor dem Corona-Crash stand sie bei 15,40 Euro. Da dürfte selbst unter Berücksichtigung der Dividenden nicht viel übrig geblieben sein. Während der letzten 20 Jahre konnte die Lufthansa also praktisch keinen Mehrwert für ihre Aktionäre schaffen – warum sollte das in den nächsten 20 Jahren besser werden?

Bei vielen anderen Airlines sah es übrigens nicht viel besser aus. Die American Airlines-Aktie steht auf Fünfjahressicht bei rund minus 70 %, die United Airlines-Aktie verlor in den letzten 14 Jahren rund 15 %. Einzig mit Delta Air Lines hätten Investoren eine vernünftige Rendite erzielt.

Für mich ist daher mehr als fraglich, ob hinter Airlines überhaupt ein lukratives Geschäftsmodell steckt – das gilt in Zeiten von Corona umso mehr. Hinzu kommen das Eurowings-Desaster und die deutlich günstigere Konkurrenz. Nein, die Lufthansa-Aktie kommt mir auf jeden Fall nicht mehr ins Depot. Egal wie günstig sie auch aussehen mag.

Mein Fazit – sei vorsichtig bei Mainstream-Aktien!

Eine Sachen haben sowohl die Shell-Aktie, die Daimler-Aktie und die Lufthansa-Aktie gemeinsam: Sie alle stehen im Fokus der Investoren, gehören auf Börsenportalen zu den meistgesuchten Werten und werden in den sozialen Medien rauf und runter diskutiert.

Ich sehe die Sache so wie beim Pilzesammeln: Da wo alle suchen, stehen die Chancen auf eine reichhaltige Ernte besonders schlecht. Wir Privatanleger sollten daher versuchen, abseits der Mainstream-Aktien zu suchen, denn dort sind die Chancen auf üppige Renditen deutlich höher.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Ryanair. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



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