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Nach Wasserstoff und Cannabis: Hypes, die Millionäre machen

Reichtum und Geldregen
Foto: Getty Images

Es gibt Themen, da kann man eigentlich nichts falsch machen. Überall, wo Elektrolyse oder Brennstoffzelle draufstand, ist in den letzten Jahren der Kurs durch die Decke gegangen. Ähnlich sah es eine Zeit lang bei Marihuana aus. Wer bei einem solchen heißen Thema zum richtigen Zeitpunkt einsteigt, der kann seinen Einsatz innerhalb von Quartalen vervielfachen und tatsächlich zum Millionär werden. Doch wie identifiziert man solch einen Hype im Voraus und was sind mögliche Kandidaten?

Was die Suche so schwierig macht

Ohne Greifbarkeit funktioniert es nicht

Ein wichtiges Kriterium ist, dass das Hype-Thema gut greifbar ist. Bei Anlagen wie Brennstoffzellen und Elektrolyseuren ist das kein Problem und auch bei Cannabis kann sich jeder sofort etwas vorstellen. Anders ist die Lage etwa bei der Künstlichen Intelligenz. Zwar kennen wir sie aus Science-Fiction-Filmen. Doch letztlich ist das Konzept sehr schwammig, sodass selbst Experten streiten, was darunter fällt. Künstliche Intelligenz kann man nicht kaufen.

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Zwischen der lernenden Auswertung von Maschinendaten in Echtzeit, dem Erkennen von Krankheitsbildern aus der bildgebenden Diagnostik, einem Sprachassistenten und einem Schachcomputer liegen Welten. Für die meisten Unternehmen geht es darum, irgendwelche lernenden Algorithmen in ihre Lösungen einzubauen, um damit etwas Mehrwert zu schaffen. Künstliche Intelligenz ist folglich definitiv ein lang laufender Megatrend, aber der Verlauf ist zu unspezifisch, um einen breiten Aktienboom auszulösen.

Absehbarkeit zerstört den Hype

Wenn der nächste Hype absehbar wäre, dann gäbe es ihn gar nicht, zumindest nicht an der Börse. Denn Anleger würden sich lange im Voraus positionieren und so die Kursentwicklung glätten. Gleichzeitig würden mehr Unternehmen frühzeitig auf den Zug aufspringen, sodass ein intensivierter Wettbewerb zu einer eher normalen Entwicklung führen würde. Explodierende Kurse wären in der Breite dann unrealistisch.

Ein solcher absehbarer Hype ist das Internet der Dinge (IoT). Letztlich wissen wir seit Jahrzehnten, dass es kommt. Klar ist auch, dass sich seine Entwicklung mit besserer Sensorik, stromsparenden Chips und mehr Bandbreite beschleunigt. Doch genauso schnell, wie der IoT-Markt wächst, steigt auch die Anzahl der Marktteilnehmer. Für die meisten Unternehmen ist es deshalb schwierig, ihre Marktanteile zu verteidigen und gute Margen zu erwirtschaften.

Mit 5G könnte zwar neuer Schwung in die IoT-Welt kommen, aber mit einer Welle von großen Gewinnern würde ich eher nicht rechnen. Wer sich hier engagiert, sollte sehr genau hinsehen, wie es um die Wettbewerbsvorteile steht. Nicht jeder Boomsektor führt auch zu einem entsprechenden Aktienboom.

Auf das Überraschungsmoment kommt es an

Wenn Absehbarkeit den Hype zerstört, dann ist es das Überraschungsmoment, das ihn möglich macht. Am besten gibt es ein Ereignis, das für einen Dammbruch sorgt. Wasserstoff war zum Beispiel über Jahrzehnte vom Henne-Ei-Problem gefangen. Die Technik war teuer und die Infrastruktur inexistent. Spezialisten wie Ballard Power (WKN: A0RENB) schrieben nur Verluste und ein Ende war nicht absehbar.

Den Dammbruch sah ich darin, dass die Politik auf einmal bereit war, größere Summen in Pilotprojekte zu investieren, und Großkonzerne sich gleichzeitig zusammenschlossen, um das Henne-Ei-Problem gemeinsam zu lösen. Die Gründung des Hydrogen Council Anfang 2017 war der Startschuss für den einige Monate später einsetzenden Wasserstoff-Hype. Seither war Wasserstoff nicht mehr nur eine kostspielige Alternative zu fossilen Kraftstoffen, sondern der Energieträger schlechthin, der die Sektorkopplung möglich macht.

Bei Marihuana lag der Dammbruch darin, dass erste Regierungen Legalisierungsschritte einleiteten. Praktisch von einem Tag auf den anderen entstand so ein großer Markt, auf den zunächst nur wenige Unternehmen vorbereitet waren. Pioniere wie Canopy Growth (WKN: A140QA) konnten so schnell vorstoßen und sich Größenvorteile erarbeiten.

Ideen für den nächsten Börsenhype

3D-Druck wird industriell

Die additive Fertigung sehe ich seit einiger Zeit in einer ähnlichen Lage wie die Wasserstoffwirtschaft vor fünf Jahren. Sie war gefangen in ihrer Nische für die Prototypenfertigung. Um das Geschäft wirklich boomen zu lassen, müsste sie den Sprung in die industrielle Fertigung schaffen. Doch dafür war sie bisher zu teuer, Standards fehlten und die Zielgruppe war nicht bereit, im großen Stil zu investieren.

Doch wie beim Wasserstoff kommt nun alles Gute zusammen:
– Die Technik hat ein Preisniveau und eine Leistungsfähigkeit erreicht, wo es interessant wird.
– Passende Softwareplattformen sorgen für schnellere Prozesse und steigenden Mehrwert für Anwender.
– Materialspezialisten wie Evonik Industries (WKN: EVNK01) investieren in Partnerschaften, Industrieautomatisierer wie Siemens (WKN: 723610) sorgen für eine nahtlose Integration.
– Politik und Anwender erkennen im Nachgang des Coronaschocks zunehmend, dass die additive Fertigung eine Reihe von Problemen der globalen Lieferketten mildern könnte.

Von daher gehe ich davon aus, dass in Kürze eine kritische Schwelle überschritten wird, die eine große Welle auslöst. Dabei kann es zahlreiche Gewinner geben, soweit sie raus aus den Entwicklungslabors und rein in die Fabrikhallen drängen.

Quantencomputer

Egal ob autonomer Verkehr, Industrie 4.0, Hightech-Forschung oder E-Sports: Wenn es funktionieren soll, braucht es im Hintergrund gewaltige Rechenleistung, die immer häufiger aus der Cloud heraus bereitgestellt wird. Neben klassischen CPUs rechnen dabei immer häufiger auch spezialisiertere Rechenchips mit, die mit viel weniger Stromverbrauch Höchstleistungen erzielen.

Doch selbst diese stoßen an ihre Grenzen, wenn es um die Simulation dynamischer Systeme oder die Optimierung mit unzähligen Variablen geht. Neue Computertechnologien könnten für Abhilfe sorgen, darunter Quantencomputer. Noch befinden sich diese in einem frühen Entwicklungsstadium und die Einsatzbereiche sind begrenzt.

Doch mehr und mehr Anwender interessieren sich dafür und lassen das Ökosystem zügig wachsen, sodass voraussichtlich auch hier irgendwann der Startschuss zur schnellen Marktdurchdringung fällt, ähnlich wie wir es vor einigen Jahren bei der Cloud erleben durften. Noch ist es jedoch zu früh, sich hier zu engagieren.

Verpasse nicht den nächsten Hype

Unverhofft kommt oft. So genau lässt sich nie sagen, wann die Zeit wirklich reif ist. Dennoch können wir Merkmale erkennen und Ereignisse identifizieren, die die Wahrscheinlichkeit für einen kommenden Aktienboom eines bestimmten Anlegerthemas steigen lassen.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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