Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Die Technologie-Blase ist noch lange nicht am Ende

Mädchen mit Seifenblase
Foto: Getty Images

Haben wir es derzeit mit einer ausgewachsenen Technologie-Blase zu tun? Eine, die womöglich sogar die Dot-Com-Blase übertreffen könnte?

Wer sich den US-Technologie-Index Nasdaq 100 genau ansieht, könnte zu dem Schluss kommen, dass bei Technologieaktien in letzter Zeit etwas zu viel gepumpt wurde. Auf Sicht der letzten zehn Jahre hat sich der Nasdaq 100 um sagenhafte 462 % verteuert (Stand: 07.10.2020).

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Auch die Bewertungen mancher Tech-Giganten sind (mal wieder) kaum zu rechtfertigen. Bei E-Commerce-Altmeister Amazon (WKN: 906866) darf man ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 82 bewundern. Streaming-Anbieter Netflix (WKN: 552484) kommt ebenfalls auf einen Wert von etwa 80.

Höchste Zeit für ein reinigendes Gewitter. Das ist doch alles nicht normal! Oder etwa doch?

Die Pandemie treibt seltsame Blüten

Die Höhenflüge im Nasdaq 100 mögen nicht normal sein. Doch da fällt mir noch wesentlich mehr ein, was derzeit alles andere als normal ist.

Die Corona-Pandemie hat dieses Jahr vieles durcheinandergewirbelt. Einige Geschäftsmodelle reagierten empfindlich auf Lockdown und Abstandsregeln. Andere Geschäftsmodelle konnten wiederum satte Marktanteile gewinnen.

Ein großer Gewinner steht bereits fest: Alles, was mit Digitalisierung zu tun hat. Im Homeoffice ist eine optimale Ausrüstung und Anbindung überlebenswichtig. Nach getaner Arbeit geht es nicht ins Restaurant oder ins Kino, sondern in die gemütliche Streaming- oder Gaming-Welt.

Die neuen Bedingungen haben mitunter ziemlich wilde Blüten hervorgebracht. Auf die durch Crowdfunding finanzierte Weltraumsimulation „Star Citizen“ ergoss sich 2020 ein wahrer Geldregen. Nach 4 Mio. US-Dollar im April kletterte die Finanzierung auf 15 Mio. US-Dollar im Mai. An einigen Tagen im Juni flossen 650.000 US-Dollar pro Tag auf die Konten der Spieleentwickler.

Offenbar hatten nicht wenige Hobbypiloten ihren Jahresurlaub 2020 auf die Strecke zwischen Sol- und Vega-System verlegt. Oder anders gesagt: Technologie ist spätestens 2020 so lebenswichtig wie nie zuvor.

Die Technologie-Blase ist quicklebendig

Das scheinen einige Marktteilnehmer anders zu sehen. An den US-Terminmärkten sind die Großspekulanten beim Nasdaq 100 derzeit so pessimistisch wie nie zuvor (Stand: CoT-Bericht vom 29.09.2020).

Extreme Positionierungen an Terminmärkten sind normalerweise eine Garantie für baldige Verwerfungen. Doch diesmal ist die Situation geradezu einmalig.

Großspekulanten – die lethargischen Trendfolger – mögen extrem pessimistisch sein. Doch die kommerziellen Händler – die echten Insider – sind im gleichen Maße optimistisch. Bedenkt man das schlechte Händchen großer Spekulanten bei vielen Vermögensklassen, ist die Sache klar: Im Nasdaq 100 hat sich die Technologie-Blase noch lange nicht ausgepumpt.

Es dürfte also noch einige Zeit so weitergehen, wie gewohnt. Die tapfere Grätsche der kommerziellen Händler ist aus meiner Sicht ein starkes Signal für eine enorm günstige Gesamtsituation bei Technologieaktien.

Fundamental betrachtet ist die Gemengelage in meinen Augen ebenfalls klar. Einige Marktteilnehmer denken offenbar, dass die Sondereffekte der Pandemie bald ein Ende haben werden. Ein Trendwechsel wird eingepreist.

Doch was, wenn vieles so bleibt, wie es jetzt ist? Dann bleiben Technologieaktien weiterhin so wichtig wie nie zuvor. Technologie-Blase hin oder her.

Gegen den Trend wetten? Nein, danke!

Ich käme nicht im Traum darauf, gegen eine Amazon-Aktie zu wetten. Oder gegen eine Netflix-Aktie. Nicht in 2020. Nicht in Zeiten, wo Technologie so wichtig ist wie nie zuvor.

Ebenso wenig würde ich auf den Nasdaq 100 wetten. Klar, Tech-Werte sind in letzter Zeit sehr gut gelaufen. Doch muss alles, was sehr gut gelaufen ist, gleich eine Technologie-Blase kurz vorm Platzen sein?

Man darf nicht vergessen, dass sich die Welt in den letzten Monaten stark verändert hat. Die Bedingungen sind neu, nicht die Technologieaktien. Das war vor 20 Jahren genau anders herum.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Netflix und empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2022 $1940 Call auf Amazon und Long January 2022 $1920 Call auf Amazon.



Das könnte dich auch interessieren ...