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Intel – Kann das Imperium zurückschlagen?

Disruption der Zukunft
Foto: Getty Images

Intel (WKN: 855681) kam zuletzt arg ins Straucheln und wurde im Juli von Nvidia (WKN: 918422) als wertvollster Halbleiterhersteller abgelöst. Trotz sehr guter Zahlen für das zweite Quartal hat die Börse äußerst allergisch reagiert. Grund hierfür waren die Probleme und der damit verzögerte Start der nächsten Chipgeneration mit einer Fertigungsgröße von 7 nm.

Trotzdem ist Intel Marktführer mit seinen Produkten und erzielt operative Margen um die 30 %. Mit Trends wie 5G, maschinelles Lernen und autonomes Fahren gibt es viele Felder in der nahen Zukunft, von denen der Konzern profitieren sollte. Ergibt sich damit jetzt eine interessante Möglichkeit zum Einstieg?

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Wo steuert Intel hin?

Viele Leser werden Intel vor allem von den Aufklebern auf ihren Notebooks und PCs kennen. Das Unternehmen ist als Hersteller der zentralen Recheneinheiten bekannt und groß geworden. Durch Probleme im Anlauf des 10-nm-Fertigungsprozesses und der gelungenen Konkurrenzprodukte von AMD (WKN: 863186) verliert Intel in letzter Zeit allerdings Marktanteile. Trotz dieser negativen Entwicklung und des eingeleiteten Abgesangs auf PCs konnte Intel seinen Umsatz in diesem Segment in den letzten Jahren kontinuierlich steigern.

Um auch zukünftig im PC-Geschäft wachsen zu können, möchte Intel zu einer Plattform werden. Dazu plant man, mit SSD-Speichern, Netzwerkadaptern und Grafikkarten weitere zentrale Bestandteile von Computern aus einer Hand anzubieten. Das Geschäft mit PCs verliert im Konzernkontext trotzdem verstärkt an Gewicht. Kamen 2013 noch ca. 70 % des Umsatzes aus diesem Segment, waren es im ersten Halbjahr 2020 nur noch weniger als 50 %.

Dafür gewinnt der datenorientierte Bereich zunehmend an Bedeutung. Hier möchte man in Zukunft 70 % seiner Umsätze erzielen. Laut Statista soll sich das Volumen der jährlich weltweit generierten digitalen Datenmengen zwischen 2018 und 2025 verfünffachen. Man profitiert davon, dass man laut Analysten bereits heute einen Marktanteil von über 90 % bei Prozessoren von Rechenzentren hält. Auch wenn AMD zuletzt Marktanteile gewinnen konnte und es mit der neuesten Nvidia-Erwerbung ARM einen weiteren Konkurrenten gibt, hat Intel eine überragende Ausgangslage.

Ganz viele Trendthemen und hohe Margen

Wenn die Systeme einwandfrei laufen, wird sich ein Cloudanbieter oder großes Unternehmen doppelt überlegen, ob er bei einem Ausbau der Kapazitäten im Rechenzentrum den Anbieter wechselt und die Wechselkosten auf sich nimmt. Da man daneben noch durch Netzwerk-, Speicher- und Logiklösungen für Rechenzentren, den Breitbandausbau und das Internet der Dinge wachsen möchte, geht man von einem adressierbaren Markt von 220 Mrd. USD 2023 aus.

Intel ist zum Teil durch Zukäufe in diesen Zukunftsmärkten gut positioniert. Mit Mobileye hat man einen Hersteller von Kamerasystemen für das autonome Fahren erworben, der über einen Marktanteil von ca. 70 % verfügt. Bei 5G befindet man sich laut eigener Aussage auf einem guten Weg, bis 2022 über 40 % der Basisstationen auszustatten. Durch den Zukauf von Altera ist man ein wichtiger Spieler für den Wachstumstrend maschinelles Lernen mit einem Marktanteil von ca. 40 %.

Intel kann sich diese zunehmende Diversifizierung durch die Zukunftswetten locker leisten, da man beständig operative Margen über 30 % erzielt. Durch die hohen Margen im Geschäft mit Rechenzentren sind diese auch nicht wirklich in Gefahr. Das vom Management gesteckte Umsatzziel von 85 Mrd. USD für 2023 halte ich durch die genannten Chancen für realistisch.

Ist Intel also interessant?

Ja, ich denke, dass Intel ein interessantes Unternehmen ist. Auch wenn im Kerngeschäft mit Nvidia und AMD stärker werdende Mitbewerber auf den Plan treten, sollte der Markt groß genug für alle drei Konkurrenten sein. Intel hat sich dazu in den letzten Jahren noch zusätzliche Nischen geschaffen, in denen man in den nächsten Jahren profitabel wachsen sollte.

Das größte Problem ist die Fertigung. Das Unternehmen verschenkt hier heute Geld, da man aufgrund von Fertigungsproblemen in der Fertigungsgröße von 10 nm nicht alle Kunden beliefern kann. Durch die Verzögerung bei der Technologie mit 7 nm läuft man Gefahr, in einer gefährlichen Spirale zu enden. Es ergibt Sinn, dass die Firma pragmatisch und objektiv bewertet, ob sie zukünftig die Chips weiter selbst fertigt, von einem spezialisierten Hersteller wie TSMC (WKN: 909800) fertigen lässt oder eine Mischung aus beiden bevorzugt.

Egal wie sich Intel entscheidet, sehe ich mehr Chancen als Risiken. Zu der aktuellen Bewertung finde ich das Unternehmen spannend. Zumal die Konzernlenker in der Vergangenheit unter Beweis gestellt haben, dass man mit den Aktienrückkäufen durchaus versteht gut umzugehen. Mit der aktuellen Kursschwäche und zur Verfügung stehenden 20 Mrd. USD für Aktienrückkäufe bin ich optimistisch, dass das Unternehmen einen Mehrwert für Aktionäre schafft.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von Intel. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Nvidia und empfiehlt Intel.



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