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Vergiss Snowflake: 3 Aktien mit einem Hyperwachstum, die ich lieber kaufen würde

Foto: Getty Images

Dies war ein rekordverdächtiges Jahr an der Wall Street, in dem der S&P 500 um mehr als 30 % zurückging, der am schnellsten verzeichnete Rückgang in der Geschichte des Index. Auch der Aufstieg vom Bärenmarkt ging schneller als je zuvor und der S&P 500 erreichte neue Höchststände. Wir waren auch Zeuge der höchsten Werte des CBOE Volatility Index, zusammen mit einer kurzen Periode negativer Futures-Preise für West Texas Intermediate.

Doch das Rekorde-Brechen im Jahr 2020 ist noch nicht vorbei.

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Diese Schneeflocke ist heiß

Am vergangenen Mittwoch, dem 16. September, gab der Cloud-Data-Warehouse-Gigant Snowflake (WKN: A2QB38) sein Debüt.

Snowflake galt weithin als der am meisten erwartete Börsengang des Jahres, wenn nicht sogar der letzten paar Jahre. Erste Anzeichen deuteten darauf hin, dass das Unternehmen seinen Börsengang mit einer Spanne von 75 bis 80 Dollar pro Aktie bezifferte. Doch Snowflake setzte seinen Listenpreis offiziell auf 120 Dollar fest. Sogar diese Erhöhung in Höhe von 50 % war ein Abschlag auf die verrückte Nachfrage der Investoren nach dieser Aktie. Als die Schlussglocke am ersten Handelstag des Unternehmens läutete, waren die Aktien von Snowflake um fast 134 US-Dollar bzw. 112 % vom ersten Kurs gestiegen. Damit erreichten sie knapp 254 US-Dollar. Für diejenigen mit Mathe-Phobie bedeutet dies eine Marktkapitalisierung von mehr als 70 Milliarden Dollar. Snowflake ist damit der größte Software-Börsengang aller Zeiten.

Warum diese wahnsinnige Nachfrage? Zum einen ließ Snowflake salesforce.com und Warren Buffets Berkshire Hathaway jeweils 250 Millionen Dollar über eine Privatplatzierung investieren. Berkshire Hathaway wird außerdem mehr als 4 Millionen Aktien im Rahmen einer Zweitplatzierung erwerben. Um es klar und deutlich zu sagen: Ich bin so gut wie überzeugt, dass Buffett nicht hinter dieser Investition steckt und keine Ahnung hat, was Snowflake tut. Vielmehr haben Buffetts Investment-Lieutenants Todd Combs und Ted Weschler alles mit der Investition von Berkshire Hathaway zu tun. Das hat die Leute natürlich immer noch nicht davon abgehalten, die Punkte „Buffetts Firma hat in Snowflake investiert“, krampfhaft miteinander zu verbinden.

Snowflake ist auch das, was wir ein Unternehmen mit Hyperwachstum nennen würden. Das sequenzielle vierteljährliche Wachstum betrug in den letzten acht Quartalen durchschnittlich 24,3 %. Und das Unternehmen hat die Anzahl der Kunden, die jährlich mindestens 1 Million Dollar ausgeben, gegenüber dem Vorjahresquartal mehr als verdoppelt (56 gegenüber 22). Darüber hinaus untermauert die Netto-Retentionsrate von 158 % die Idee, dass Kunden, die sich an das Unternehmen gebunden haben, mehr ausgeben (d. h. mehr Daten speichern und teilen).

Aber Snowflake wird mit dem 130-Fachen der jährlich wiederkehrenden Einnahmen (Annual Recurring Revenue, ARR) gehandelt und ist damit unglaublich teuer. Tatsächlich übertraf die Bewertung des Unternehmens kurzzeitig seinen gesamten adressierbaren Markt (81 Milliarden Dollar) auf einer Intraday-Basis. Wenn du die Wahl hast, würde ich sagen, vergiss Snowflake und kauf stattdessen diese Aktie mit einem Hyperwachstum.

Teladoc Health

Wenn ich ein übermäßiges Wachstum wollte, würde ich viel lieber den telemedizinischen Spitzenreiter Teladoc Health (WKN: A14VPK) kaufen. Immerhin hat Teladoc seine Einnahmen für das Gesamtjahr von 20 Millionen Dollar im Jahr 2013 auf etwa 1 Milliarde Dollar im Jahr 2020 gesteigert. Das ist eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (Compounded Annual Growth Rate, CAGR) von fast 75 %. Die Wall Street geht davon aus, dass sich der Jahresumsatz des Unternehmens bis 2024 auf annähernd 2,6 Milliarden US-Dollar belaufen wird.

Du denkst vielleicht: „Hey, ist dieses Wachstum nicht ausschließlich das Ergebnis der Coronavirus-Pandemie?“ Bis zu einem gewissen Grad sind der Anstieg des Jahresumsatzes des Unternehmens auf 1 Milliarde US-Dollar und die Zunahme der Gesamtbesuche in Höhe von 203 % im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal direkte Reaktionen auf COVID-19. Die Ärzte wollen mit dem Virus infizierte Menschen und Risikopatienten mit chronischen Erkrankungen so weit wie möglich von ihren Praxen fernhalten.

Eine CAGR von 75 % deutet jedoch auch darauf hin, dass Teladoc schon lange vor der Pandemie deutlich an Schwung gewonnen hat. Die Telemedizin ist ein Gewinn für alle Beteiligten der Gesundheitspflege. Sie bietet nicht nur Bequemlichkeit für den Patienten und erhöht die Flexibilität bei der Terminplanung für die Ärzte. Darüber hinaus senkt sie Kosten für die Krankenkassen (im Vergleich zu Arztbesuchen in der Praxis). Diese Vorteile bedeuten, dass die Bedeutung und der Einsatz der Telemedizin mit der Zeit nur noch zunehmen werden.

Teladoc übernimmt auch das Unternehmen für angewandte Gesundheitssignale Livongo Health (WKN: A2PNLV) im Rahmen eines Deals mit einer Kombination aus Cash und Aktien. Die Plattform von Livongo sammelt eine Fülle von Daten über Patienten mit chronischen Krankheiten und nutzt künstliche Intelligenz, um diesen Leuten Tipps und Hinweise zu geben. Ziel des Unternehmens ist es, bei diesen Patienten dauerhafte Verhaltensänderungen herbeizuführen, damit sie ein gesünderes Leben führen.

Die Zahl der Diabetiker bei Livongo hat sich von Jahr zu Jahr mindestens verdoppelt, wobei das Unternehmen drei aufeinanderfolgende Quartalsgewinne ausweist. Eine Kombination von Teladoc und Livongo wird im Bereich der Präzisionsmedizin praktisch unaufhaltbar sein.

CrowdStrike Holdings

Wenn Investoren eifrig die Cloud-Data-Warehouse-Aktie Snowflake zu mehr als dem 130-Fachen des ARR kaufen, kann man den Security-Spezialisten CrowdStrike Holdings (WKN: A2PK2R) als stark reduzierte Value-Aktie betrachten. Die Aktien des Unternehmens werden zu dem 36-Fachen des ARR gehandelt. Ja, ich bin ein bisschen sarkastisch. Aber auf einer relativen Bewertungsbasis und mit Blick auf das Umsatz- und Wachstumspotenzial von CrowdStrike würde ich es zu diesem Zeitpunkt viel lieber kaufen als Snowflake.

Wenn Hyperwachstum dein Ding ist, dann wirst du es mit CrowdStrike bekommen. Laut des Berichts für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2021 sind die Abonnentenzahlen für das Gesamtjahr in den letzten drei Geschäftsjahren um 176, 103 bzw. 116 % gestiegen und im zweiten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahresquartal um 91 % gewachsen. Bedenke, dass dieser Anstieg der Abonnentenzahlen um 91 % während des schlechtesten Quartals für die US-Wirtschaft seit Jahrzehnten erfolgte.

Wie kann es sein, dass CrowdStrike nicht mit der Wirtschaft mitgelitten hat? Die einfache Antwort ist, dass sich die Cybersecurity zu einem Grundbedürfnis von Unternehmen entwickelte. Hacker nehmen sich keine Auszeit, nur weil ein kleines Unternehmen in Schwierigkeiten ist. Da die COVID-19-Pandemie die herkömmliche Büroumgebung verändert hat, sind Unternehmen zu gemeinsam genutzten Clouds und externen Arbeitsbereichen übergegangen. Die KI-gesteuerten Lösungen von CrowdStrike sind daher sehr gefragt.

Was CrowdStrike zu einem langfristigen Gewinner macht, ist der Erfolg des Unternehmens, seine bestehenden Kunden dazu zu bringen, mehr Geld auszugeben. Die Falcon-Plattform des Unternehmens ist so konzipiert, dass sie skalierbar ist. Mit dem Wachstum des Unternehmens kann sie immer intelligenter Bedrohungen erkennen. CrowdStrike weist darauf hin, dass 57 % seiner Kunden in dem kürzlich abgeschlossenen Quartal vier oder mehr Cloud-Modul-Abonnements hatten. Diese Zahl lag im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2018 bei nur 9 %.

CrowdStrike könnte seinen Gesamtjahresumsatz in den nächsten zwei Jahren in etwa verdreifachen und ist damit neben Snowflake ein echtes Schnäppchen.

Square

Eine weitere schnell wachsende Aktie, die ich anstatt von Snowflake kaufen würde, ist die Aktie des Zahlungsdienstleisters Square (WKN: A143D6). Diese hat sich seit ihrem Tiefstand von März 2020 fast verfünffacht. Square ist keineswegs billig, aber er verfügt über alle notwendigen Instrumente, um im Fintech-Bereich eine entscheidende Rolle zu spielen.

Squares altbewährtes Geschäft ist das Verkäufer-Ökosystem des Unternehmens, das den Unternehmen Point-of-Sale-Lösungen anbietet. Seit seiner Gründung hat sich das Unternehmen auf kleine Unternehmen konzentriert. Das Brutto-Zahlungsvolumen (Gross Payment Volume, GPV) in seinem Netzwerk stieg von 6,5 Milliarden Dollar im Jahr 2012 auf 106,2 Milliarden Dollar im Jahr 2019. Das ist eine gesunde CAGR von 49 % pro Jahr.

Interessant ist jedoch, dass eine wachsende Zahl mittlerer und großer Unternehmen Squares Verkäuferplattform nutzen. Ein mittelgroßes/großes Unternehmen ist ein Unternehmen, das 125.000 Dollar oder mehr in GPV generiert. Laut den jüngsten Quartalsergebnissen von Square machten diese größeren Unternehmen 52 % des gesamten GPV aus. Dieser steigende Anteil deutet darauf hin, dass die Gebühreneinnahmen der Händler im Laufe der Zeit steigen.

Square verfügt auch über die Cash App, das wesentlich schneller wachsende Segment seines Geschäfts. Innerhalb von 30 Monaten ist die Zahl der monatlichen Cash-App-Benutzer von 7 Millionen auf 30 Millionen in die Höhe geschnellt. Dabei verwenden 7 Millionen der derzeit 30 Millionen Benutzer auch die Cash Card (eine Debitkarte, die mit dem Cash-App-Konto eines Benutzers verbunden ist). Die Cash App ist perfekt, um den Kampf gegen das Bargeld zu führen. Darüber hinaus bietet es dem Unternehmen eine Reihe von Möglichkeiten, Einnahmen zu generieren. Dazu gehören zum Beispiel Händlergebühren, der Bitcoin-Umtausch und Gebühren für beschleunigte Überweisungen.

Wie schnell Square wächst, kann an diesem Punkt jeder erahnen. Seine CAGR für die nächsten vier Jahre wird auf fast 53 % geschätzt. Und das Unternehmen hat die Konsensschätzung der Wall Street schon einmal über den Haufen geworfen. Es ist ein Unternehmen, das ich im Handumdrehen kaufen würde, bevor ich in Snowflake investiere.

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Sean Williams besitzt Aktien von Livongo Health Inc und Square. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien), CrowdStrike Holdings, Inc., Livongo Health Inc, Salesforce.com, Square und Teladoc Health und empfiehlt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $200 Calls auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short Januar 2021 $200 Puts auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short September 2020 $70 Puts auf Square und Short September 2020 $200 Calls auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und wurde am 20.09.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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