Snowflake-Aktie mit Mega-IPO
Am 16. September war es so weit und die Snowflake-Aktie (WKN: A2QB38) feierte ihr Börsendebüt. Mit Fug und Recht kann man behaupten, dass der Börsengang von Snowflake fulminant war und die Erwartungen von Beobachtern wohl deutlich übertroffen hat.
Das Cloud-Unternehmen ist im Bereich des Data-Warehousing tätig und weist ein SaaS (Software-as-a-Service)-Geschäftsmodell auf. Gerade Cloud-basierte Unternehmen mit wiederkehrenden Umsätzen scheinen an der Börse gegenwärtig sehr beliebt zu sein.
Kein Wunder, denn die Digitalisierung schreitet schnell voran, wodurch digitale Geschäftsmodelle auch zunehmend an Attraktivität gewinnen. Nicht zuletzt auch, da sie ziemlich margenträchtig sind.
Snowflake mit fulminantem Börsengang
Jedenfalls hat das Softwareunternehmen Snowflake einen fast kometenhaften IPO hingelegt. Es war das größte US-Börsendebüt dieses Jahres und zugleich auch der größte Börsengang eines Softwareunternehmens überhaupt.
Snowflake plante vor Börsengang damit, 28 Mio. Aktien auszugeben. Dabei ist es auch geblieben, allerdings hat sich die initiale Preisspanne deutlich erhöht. Ursprünglich vorgesehen war ein Preis je Anteilsschein von 75 bis 85 US-Dollar. Der tatsächliche Ausgabepreis lag bei 120 US-Dollar – ein deutlicher Aufschlag. Damit hat das Unternehmen etwa 3,3 Mrd. US-Dollar eingenommen und verfügt nun über eine gut gefüllte Kriegskasse, um an weiterem Wachstum zu arbeiten.
Noch beeindruckender ist allerdings der Kursverlauf der Snowflake-Aktie kurz nach dem IPO. In der Spitze soll der Preis je Anteil umgerechnet bei etwa 224 Euro gelegen haben. Das kommt einer Verdoppelung des IPO-Preises gleich – am Emissionstag.
Warren Buffett profitiert von dem IPO
Jeder, der die Aktien erfolgreich zeichnen konnte, freut sich über eine satte Rendite. Darunter niemand Geringeres als Altmeister Warren Buffett. Das Orakel von Omaha hat zwar keine Aktien gezeichnet, aber dafür bereits im Vorfeld Aktienpakete mittels seiner Beteiligungsgesellschaft in Millionenhöhe erworben.
Warren Buffett kann sich also bereits jetzt über einen ordentlichen Buchgewinn freuen, auch wenn man natürlich nicht sagen kann, ob der Kurs der Snowflake-Aktie dieses Niveau wird halten können. Üblicherweise veräußert Warren Buffett Anteile nicht wieder sehr schnell, weshalb erst die Zeit zeigen wird, wie erfolgreich diese Investition sein wird.
Sollte man die Aktie von Snowflake jetzt kaufen?
Langfristig orientierte Investoren stellen sich nun möglicherweise die Frage, ob man gleich nach dem IPO von Snowflake in die Aktie investieren sollte. Zunächst muss ich dazu sagen, dass ich persönlich gerne abwarte, wie sich ein Unternehmen an der Börse entwickelt. Ich investiere daher so gut wie nie unmittelbar in Unternehmen, die frisch an die Börse gekommen sind.
Davon abgesehen ist die Bewertung von Snowflake bereits vor dem Börsengang sportlich gewesen. Wie wir nun nach dem IPO gesehen haben, ist eine starke Euphorie vorhanden, die den Aktienkurs ziemlich schnell auf ein sehr hohes Niveau gebracht hat. In meinen Augen eine zu ambitionierte Bewertung.
Natürlich muss sich der Aktienkurs in den folgenden Handelstagen erst einpendeln – das ist völlig normal. Allerdings deutet diese Euphorie bei einem Börsengang eines Cloud-Unternehmens darauf hin, dass dieser Bereich generell aktuell etwas heiß sein könnte.
Immerhin haben sich Technologieunternehmen seit der Corona-Baisse mehr als erholt und teilweise neue Allzeit-Höchststände gefeiert. Die hohe Nachfrage nach Aktien von Snowflake deutet meines Erachtens auf eine mögliche Überbewertung des gesamten Sektors. Ob ich damit richtig liege, wird die Zeit zeigen. Ich lasse jedenfalls vorerst die Finger von der Snowflake-Aktie.
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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Snowflake Inc..