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Finde die nächste Netflix oder Nemetschek – auf diese 2 Fragen kommt es an

Reichtum und Geldregen
Foto: Getty Images

Manche Investoren erwarten von Aktien kaum mehr als eine solide Dividende. Viele andere verfolgen hingegen das Ziel, einen Jackpot im Depot zu haben. Schließlich haben Aktien wie Netflix (WKN: 552484) und Nemetschek (WKN: 645290) viele langjährige Aktionäre zu Millionären gemacht. Dafür musste man „nur“ früh genug die Chance sehen und dann stur daran festhalten.

Frage 1: Wann wird der Markt das Potenzial erkennen?

Eigentlich ist diese Frage eher psychologischer Natur. Denn angenommen, dass du tatsächlich ein Unternehmen identifiziert hast, das langfristig ganz groß herauskommt, dann spielt es keine Rolle, wenn der Markt die Aktie vernachlässigt. Irgendwann setzt sich der wahre Wert immer durch.

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Und doch ist die Frage wichtig. Denn lass uns zum Beispiel annehmen, dass wir uns 2010 die Idee in den Kopf gesetzt hätten, dass Brennstoffzellen das großartigste Zukunftsthema überhaupt sind. Zum Kurs von vielleicht 2 US-Dollar wäre dann die Wahl etwa auf Ballard Power (WKN: A0RENB) gefallen, einen der wenigen bekannten Spezialisten vor zehn Jahren.

Foolish langfristig orientiert, wie wir sind, rühren wir die Aktie nach dem Kauf nicht mehr an. Doch 2012 müssen wir zusehen, wie aus dem aussichtsreichen Investment ein Pennystock wird. Nach einer kurzen Hype-Phase taucht der Kurs bis 2016 erneut in Richtung 1 US-Dollar ab. Selbst Ende 2019 liegt der Kurs nur geringfügig über dem Einstandspreis. Ich möchte den Anleger sehen, der über einen solchen Zeitraum durchgehalten hat. Viele sind es bestimmt nicht.

Und doch war die Idee bereits 2010 richtig. Schließlich ist der heutige Kurs von 14 US-Dollar siebenmal so hoch wie damals. Das entspricht einer hervorragenden jährlichen Rendite von 21,5 %. Der Markt hat die Chance sehr spät entdeckt und dann umso heftiger reagiert.

Man muss sich das wie folgt vorstellen: Plötzlich fällt es Investoren wie Schuppen von den Augen, dass sie es hier mit einem Business zu tun haben, das stark genug ist, die Aktie über 20 Jahre hinweg im Schnitt mit vielleicht 25 % pro Jahr wachsen zu lassen. Da kommt Gier auf, denn warum sollte man diese Perspektiven anderen Anlegern überlassen? Also wird der Kurs so lange hochgepeitscht, bis sich die Renditeaussichten normalisiert haben im Bereich von 6 bis 10 %.

Um 20-jährige Renditeaussichten von 25 auf 10 % zu drücken, muss der Aktienkurs sich verdreizehnfachen. Es macht die Sache folglich so viel leichter, wenn es gelingt, zu einem Zeitpunkt einzusteigen, wo das allgemeine Verständnis für die Chance Fahrt aufnimmt. Dann heißt es, einfach unbeirrt dabei zu bleiben und zu genießen, selbst, wenn es zwischenzeitlich Achterbahneinlagen gibt.

Frage 2: Wie lange hält der Hype?

Und doch muss man sehr genau hinschauen, ob sich wirklich ein anhaltender Trend ausbildet — wie etwa bei E-Commerce, Cloud und digitalen Bezahlsystemen — oder ob der Hype kurzlebig ist. Bei Aktien wie SMA Solar (WKN: A0DJ6J), Nordex (WKN: A0D655) oder Siltronic (WKN: WAF300) gab es immer wieder starke Kursanstiege und die zugrunde liegenden Märkte haben nie ihre Faszination verloren. Dennoch gab es Faktoren im Marktumfeld und dem Geschäftsmodell, die für einschneidende Rückschläge sorgten.

Auch beim Thema Marihuana sind langfristige Anleger nur selten glücklich geworden. Ende 2017 war die Luft erst einmal raus. Zwar können wir mit einer kurzfristigen Orientierung und einem guten Fingerspitzengefühl für die Marktpsychologie grundsätzlich auch mit vorübergehenden Hypes gelegentlich gute Gewinne erwirtschaften.

Aber wenn unser Ziel lautet, uns ein Depot aufzubauen, das wenig Pflege braucht und langfristig wächst, dann muss die Wahl auf Unternehmen fallen, die einfach immer besser werden. Ein Unternehmen, das 30 Jahre schnell wachsen kann, verdient eine vielfach höhere Marktkapitalisierung als eines, das wahrscheinlich schon in fünf Jahren vom Wettbewerb in die Schranken gewiesen wird.

Konkret würde ein Gewinn von heute 10 Mio. Euro bis 2050 auf 8 Mrd. Euro wachsen, wenn das Unternehmen mit einer Rate von 25 % durchzieht. Geht die Rate allerdings ab 2026 auf 5 % zurück, dann wird der Gewinn bis 2050 lediglich im Bereich von 100 Mio. Euro liegen. Das ist 80-mal weniger!

Und genau das ist der Mechanismus, der die nächste Netflix oder Nemetschek hervorbringen wird. Bei noch eher kleinen Unternehmen rechnet der Markt fast nie mit langfristig hohem Wachstum. Das kommt erst später, wenn der Kurs schon viel höher steht.

Nutze deine Vorstellungskraft

Der Markt ist nicht perfekt. Er kann nicht sämtliche Information absolut richtig einschätzen und niemand kann in die Zukunft sehen. Doch jedem von uns kann eine Idee in den Sinn kommen, die unheimliches Potenzial hat. Es braucht „nur“ aussichtsreiche Marktbedingungen und ein passendes Unternehmen mit starker Strategie.

Sobald die Potenziale beginnen, sich zu entfalten, kann es sehr schnell gehen. Weitere Börsianer springen auf die Idee auf und erkennen, dass das starke Umsatz- oder Gewinnwachstum viel länger als zuvor erwartet anhalten kann.

Wichtig zu verstehen ist folglich, dass schon relativ kleine Änderungen bezüglich der Wachstumsaussichten für riesige Kurssprünge sorgen können, die gleichzeitig vollkommen fundamental begründet sind. Und das wiederum bedeutet, dass man in jeder Börsenphase auf Aktien mit herausragender zukünftiger Performance stoßen kann.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.



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