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Shell, BP & Co.: Verliert die OPEC+ wieder die Kontrolle über den Ölpreis?

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Foto: Getty Images

Öl-Aktien wie die von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) oder BP (WKN: 850517) leiden im aktuellen Börsenjahr 2020 unter den Verwerfungen auf dem Ölmarkt. Seit Jahresanfang sind die Notierungen von Brent und WTI teilweise deutlich gefallen, wobei das Barrel Brent zwischenzeitlich sogar mal in den negativen Bereich gerutscht ist. Eine kurzfristige Übertreibung, die jedoch das Überangebot verdeutlicht hat.

Die OPEC+ hat im Rahmen einer historischen Einigung das Fördervolumen begrenzt und damit die Preise zuletzt wieder stabilisiert. Brent und WTI konnten die Marke von 40 US-Dollar hinter sich lassen. Allerdings könnten sich jetzt die Anzeichen verdichten, dass die OPEC+ mehr und mehr die Kontrolle über die Ölpreise verliert.

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Warum? Die vermutlich entscheidendere Frage. Schauen wir im Folgenden daher einmal, welche Gründe für eine solche These vonseiten einiger Analysten angeführt werden.

Warum die OPEC+ die Kontrolle verlieren könnte

Wie bereits angedeutet, handelt es sich hierbei nicht um eine These, die ich selbst aufgestellt habe, nein, sondern im Kontext der aktuellen Analysen rund um den Ölmarkt mehr und mehr herauslese. Demnach gebe es mehrere Faktoren, die jetzt dafür sprechen könnten.

Zum einen sei die aktuelle Einigung der OPEC+ möglicherweise sehr wackelig. Das Preisniveau von über 40 US-Dollar je Barrel habe dazu geführt, dass einige Mitglieder dazu neigen könnten, die Förderkürzungen zu umgehen. Oder wieder mehr zu fördern. Teilweise benötigten kleinere Mitgliedstaaten ein höheres Fördervolumen, um ihren Haushalt zu finanzieren. In Krisenzeiten ist das jetzt wichtiger denn je. Das könnte wiederum dazu führen, dass die Einigung immer weiter aufgeweicht und in einer Kontra-Reaktion in Gänze gekippt wird. Eine weitere Schwemme, ausgelöst von der OPEC+ selbst, könnte daher wahrscheinlich werden. Zumindest, wenn die Individualinteressen überwiegen.

Gleichzeitig ist auch die US-Schieferölproduktion wieder auf dem Vormarsch. Bohrlöcher und Förderungen könnten demnach ab einem Preisniveau zwischen 36 und 40 US-Dollar je Fass profitabel betrieben werden, wenn auch gerade so. Trotzdem könnte ein Preisniveau von über 40 US-Dollar je Barrel mehr und mehr Schieferölproduzenten wieder auf den Markt gelockt haben. Zumal die Anzahl der aktiven Bohrlöcher zuletzt von knapp über 170 auf über 180 Aktien gestiegen ist. Auch das ist ein Indikator, der für diese These sprechen könnte.

Zu guter Letzt und ein wichtiger Faktor: Die Nachfrage erholt sich nicht wie geplant. China hat zwar zuletzt massiv zugekauft, allerdings die eigenen Lagerbestände mächtig aufgestockt und könnte saturiert sein. Indien fragt ebenfalls weniger Erdöl durch die Corona-Krise nach. Auch das zeigt: Der Ölmarkt ist aus dem Gleichgewicht und die Förderkürzungen könnten ihre Wirkung verlieren.

Was das für Ölkonzerne bedeutet!

Für Ölkonzerne wie Royal Dutch Shell oder BP heißt das: Die Zeiten sind und bleiben schwierig. Und könnten sogar noch bedeutend schwieriger werden. Sollte die OPEC+ ihre Kontrolle über den Markt verlieren, so dürfte das zu Panikreaktionen führen. Einerseits im Markt. Andererseits aber auch bei dem Kartell selbst, um die Kontrolle wiederzuerlangen. Oder auch, um Wettbewerber aus dem Markt zu kicken.

Eine weitere Schockwelle im Ölmarkt ist daher eine These, mit der Investoren sich ernsthaft auseinandersetzen sollten. Die Probleme sind, trotz stabilerem Preisniveau in den letzten Tagen und Wochen, noch lange nicht gelöst. Wobei erschwerend hinzukommt, dass Individualinteressen dem Marktinteresse weichen. Und die nicht kontrollierbare Nachfrage weiterhin gering ist.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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