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Gazprom-Aktie: Durchwachsene Zahlen, weitere Belastung?!

Foto: Gazprom

Die Aktie von Gazprom (WKN: 903276) kennt eigentlich bloß noch ein Thema: Nord Stream 2. Die inzwischen vielfach diskutierte Pipeline und vor allem der US-Widerstand gegen sie sorgen dafür, dass das Projekt womöglich mit einem Fragezeichen versehen werden muss. Wobei das Management glücklicherweise noch immer zu den Optimisten zählt, was eine grundsätzliche Fertigstellung anbelangt.

Aber der weniger werdende EU-Widerstand hat inzwischen Gewicht und zu einer geschlossenen Front gegen die USA geführt. Allerdings ist das nicht das einzige Thema, das Investoren verfolgen sollten. Mit Power of Siberia und Turkish Stream existieren schließlich zwei weitere Pipelines, die den Absatz steigern dürften.

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Doch auch die operative Verfassung sollte Investoren weiterhin beschäftigen, denn Gazprom hat frische Zahlen präsentiert. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren wissen sollten.

Gazprom: Durchwachsene Zahlen!

Wie Gazprom im Rahmen seiner Quartalszahlen zeigen musste, kämpft auch der russische Erdgaskonzern mit den Auswirkungen des schwächeren Gesamtmarktes. Der Umsatz sank beispielsweise im Jahresvergleich um 29 % auf 2,9 Billionen Russische Rubel. Der Nettogewinn korrigierte im ersten Halbjahr sogar um hohe 95 % auf 45,5 Mrd. Russische Rubel.

Immerhin, das operative Ergebnis für die ersten sechs Monate lag noch bei fast 190 Mrd. Russische Rubel. Allerdings ist dieser Wert im zweiten Quartal sogar mit einem negativen Wert von 103 Mrd. Russischen Rubeln ins Negative gerutscht. Das zeigt, wie stark belastend das zweite Quartal gewesen ist. Die Notierungen von Brent und WTI sind teilweise ins Negative gerutscht. Das hat den Markt des Öls und Erdgases deutlich belastet.

Trotzdem: Die Halbjahreszahlen von Gazprom sind immerhin im Vergleich zu anderen Ölkonzernen noch eher konstant. Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) musste beispielsweise einen hohen Quartalsverlust von zuletzt über 18 Mrd. US-Dollar ausweisen, nach einem bereits durchwachsenen, aber unterm Strich gerade noch so profitablen ersten Quartal. Im Vergleich dazu steht Gazprom vergleichsweise gut dar.

Günstige Bewertung, weiterhin!

Das Jahr 2020 dürfte definitiv als Ausnahmejahr in die Geschichte des Öl- und Erdgasmarktes eingehen. Einerseits aufgrund der Diskussionen rund um Nord Stream 2. Aber auch, weil das Marktumfeld sich derartig eingetrübt hat. Der Aktie von Gazprom scheint das unterdessen eigentlich vergleichsweise wenig auszumachen.

Das wiederum dürfte mit der günstigen fundamentalen Bewertung zusammenhängen: Gemessen an dem aktuellen Kursniveau von 182,93 Russischen Rubeln und dem 2019er-Gewinn je Aktie von 53,46 Russischen Rubeln beläuft sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf weiterhin unter 4. Zumindest, wenn die operative Stärke früher oder später hierhin zurückfände, könnte die Gazprom-Aktie ein Schnäppchen sein.

Dennoch zeigt das Geschäftsjahr 2020, dass die Aktie weiterhin zyklisch ist. Das könnte sich auch auf die Dividende auswirken, die in den nächsten Jahren konsequent vom Gewinn abhängig sein wird. Auch ein wachsendes Ausschüttungsverhältnis vermag augenscheinlich derzeit nicht den operativen Einbruch zu kompensieren.

Gazprom-Aktie: Mehr als eine Baustelle …?

Um es daher negativ auszudrücken: Die Gazprom-Aktie kennt derzeit mehr als bloß eine Baustelle. Nord Stream 2 ist nicht das einzige Thema, was die Anteilsscheine bewegt. Nein, auch die rückläufigen Zahlen haben definitiv eine Bedeutung für den Konzern und vermutlich auch Auswirkungen auf die Dividendenpläne.

Positiv ist jedoch, dass es mittel- bis langfristig die Möglichkeit des Zurückfindens zur alten Stärke gibt. Sowie, dass Nord Stream 2 nicht die einzige Möglichkeit ist, den Absatz auszuweiten. Was für dich jetzt überwiegt, das solltest du wohl besser mit dir selbst ausmachen.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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