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Die 2. Welle der Elektromobilität startet: Anleger von VW und Daimler sind gewarnt

Tsunami-Warnung
Bild: Ralf Anders

Die erste Welle der Elektromobilität bestand im Wesentlichen aus Tesla (WKN: A1CX3T). Auch wenn die Aktienkurse etwas anderes nahelegen, kamen Volkswagen (WKN: 766403), Daimler (WKN: 710000) und andere etablierte Autobauer eigentlich ganz gut damit zurecht. 2019 wurden schließlich mehr E-Klassen als Teslas verkauft. Volkswagen setzt allein in Deutschland mehr ab als Tesla weltweit.

Und selbst wenn man sich auf die Betrachtung von Elektroautos beschränkt, liegt Tesla in Europa weit zurück gegenüber einigen der großen Markengruppen. Marktexperte Matthias Schmidt rechnet für das Laufende mit einem Absatz von aufladbaren Fahrzeugen in der Größenordnung von 1 Million Stück in Westeuropa, wovon auf Tesla voraussichtlich weniger als 10 % entfallen.

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Trotzdem ist das Rennen zwischen Tesla und den Traditionskonzernen natürlich noch völlig offen. Hinzu kommt, dass jetzt die zweite Welle der Elektromobilität hochschwappt. Und die könnte noch gefährlicher werden.

Worum es bei der 2. Welle der Elektromobilität geht

In der ersten Welle gab es neben Tesla noch zahlreiche weitere Herausforderer. Fisker, Qoros, German E-Cars und viele andere versuchten ebenfalls, sich einen frühen Vorsprung in diesem aufkeimenden Markt zu verschaffen. Gleichzeitig entstand dank enormer staatlicher Förderung in China ein blühender Markt, in dem Auto- und Batteriehersteller BYD (WKN: A0M4W9) zunächst zu den aussichtsreichsten Spielern gehörte.

Doch es bedurfte jemand zwischen Genie und Wahnsinn wie Elon Musk, um genügend Kapital einzuwerben für eine wettbewerbsfähige Produktentwicklung und die globale Expansion. Alle anderen haben es kaum aus dem Heimatmarkt herausgeschafft oder mussten sogar zwischenzeitlich aufgeben. Die erste Welle ebbte ab, was sich 2019 auch sehr deutlich am Niedergang der Aktie des früheren Hoffnungsträgers NIO (WKN: A2N4PB) zeigte.

Doch in diesem Jahr hat sich NIO, genauso wie Tesla, verfünffacht und Nikola Corp. (WKN: A2JQN0) einen spektakulären Börsenstart hingelegt. Selbst weniger bekannte Stromer-Aktien wie Workhorse Group (WKN: A2AC97) erfuhren einen mächtigen Aufschwung. Elektromobilität ist wieder ein heiß gehandeltes Thema bei den Anlegern und das Angebot an passenden Investitionsobjekten wird bald erheblich zunehmen.

Das sind die neuen Stromer-Aktien

Diverse Start-ups werben derzeit per Börsenlisting Expansionskapital ein. Li Auto (WKN: A2P93Z) und Xpeng (WKN: AXPENG) haben es bereits geschafft. Canoo soll ebenfalls bald normal handelbar sein, genauso wie die wiederbelebte Fisker und Lordstown Motors. Alle drei wählen für ihr Listing den Weg der Fusion mit einem bereits börsennotierten Investitionsvehikel. Weitere spannende Börsenkandidaten aus den USA sind etwa Rivian und Bollinger. Aus Deutschland hat sich für nächstes Jahr Quantron angekündigt.

Es ist absehbar, dass sich weitere Unternehmen dazugesellen werden. Und während frühere Elektroautos in China meist auf Verbrennermodellen basierten, haben sich nun Teams der neuen Generation geformt, die von Anfang an viel Know-how rund um IT und Elektrotechnik mitbringen und frische Ideen haben. Li Auto, die 1,1 Mrd. US-Dollar einsammelte, will zum Beispiel dem Nischendasein des Elektroautos mit Range-Extender ein Ende bereiten.

Xpeng kommt auf eine ähnliche Summe und will wie Tesla ein Portfolio aus eigenen smarten Technologien entwickeln. Software-Updates „over-the-air“ gehören genauso dazu wie fortgeschrittene Autonomiefähigkeiten und ein Fahrzeug-Betriebssystem. Zachary Shahan vom Branchenportal CleanTechnica siedelt die technischen Fähigkeiten und Innovationskraft des Newcomers ganz weit oben an.

Canoo wiederum hat ein Team aus früheren Managern von Faraday Future und etablierten Herstellern zusammengestellt. Für die beschleunigte Entwicklung und Fertigung des kastenförmigen Fahrzeugs will das Unternehmen mit Hyundai (WKN: 885166) zusammenarbeiten. Später sollen weitere Aufbauten hinzukommen, die alle auf dem gleichen hochintegrierten „Skateboard“-Chassis basieren.

Die zweite Elektrowelle ist gefährlicher

Vor einigen Jahren gab es kaum mehr als einige Vorführmodelle oder Kleinserien. Viele Marken sind zwischenzeitlich von der Bildfläche verschwunden, weil die Kapitalgeber den Hahn zudrehten. Die Elektro-Offensiven von Volkswagen und Co. zeigten zunächst Wirkung. Doch im Zuge des Tesla-Hypes sitzt das Geld der Investoren wieder deutlich lockerer.

Der Markt wird dank des schnellen Absinkens der Batteriepreise und anderer Komponenten zukünftig deutlich weniger abhängig von staatlicher Förderung sein. Gleichzeitig werden die neuen Modelle aus Verbrauchersicht immer attraktiver, weil der Leistungsumfang steigt und die Fahrzeugdesigner schnell hinzulernen. All das dürfte die Nachfrage nach elektrifizierten Modellen auf Jahre hinaus explodieren lassen.

Davon wollen die Start-ups ein großes Stück für sich haben. Sie verfügen nun häufig auch über das notwendige Kapital, um ihren Ambitionen Nachdruck zu verleihen. Nicht alles davon wird von Erfolg gekrönt werden, doch die immer vielfältigeren Konzepte mit eigenständigen Innovationen stellen eine enorme Herausforderung für etablierte Hersteller dar.

Noch können Hersteller wie Volkswagen und Daimler ihre Größenvorteile ausspielen, um sich gegen ein Heer aus aggressiven neuen Wettbewerbern zu verteidigen. Dabei müssen sie allerdings ihr eigenes Innovationstempo beschleunigen und dürfen sich keinen Fehltritt leisten. Ein interessanter Aspekt ist dabei, dass Fisker in Verhandlungen mit Volkswagen steckt, um den modularen Elektrobaukasten mitnutzen zu können. Gelingt es, einen fairen Deal zu schmieden, könnten sich für beide Seiten Chancen ergeben.

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Ralf Anders besitzt Wertpapiere auf sinkende Tesla-Kurse. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



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