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Ist Royal Dutch Shell jetzt mit 4,46 % Dividendenrendite ein Kauf?

Foto: The Motley Fool

Die derzeitige Dividendenrendite von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) zu bestimmen, ist alles andere als schwierig: Der britisch-niederländische Öl- und Erdgasmulti zahlt momentan schließlich 0,16 US-Dollar im Vierteljahr an die Investoren aus. Bei einem aktuellen Aktienkurs von 12,16 Euro je B-Aktie (26.08.2020, maßgeblich für alle Kurse) entspricht das umgerechnet ca. einer Dividendenrendite von 4,46 %. Bloß die Umrechnungskurse könnten etwas Ungenauigkeit implizieren.

Die spannendere Frage ist allerdings: Ist die aktuelle Bewertung und fundamentale Ausgangslage derart einladend, dass die Anteilsscheine der ehemaligen Dividendenperle kaufenswert sein könnten? Eine spannende Frage, die wir heute einmal etwas näher beantworten wollen. Kleiner Spoiler vorab: Vor allem die weiteren Aussichten dürften hierbei besonders relevant sein.

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Die fundamentale Bewertung im Blick!

Aber bleiben wir zunächst bei der fundamentalen Bewertung von Royal Dutch Shell. Wie wir jedenfalls sehen können, gibt es momentan und trotz Dividendenkürzung eine Ausschüttungsrendite von 4,46 %. Das könnte durchaus preiswert wirken. Auch historische Kennzahlen spiegeln ein solches Bild jetzt wider, wobei diese Zahlen natürlich mit Vorsicht zu genießen sind.

Wenn wir jedoch einen Blick auf den 2019er-Gewinn je Aktie von 1,97 US-Dollar riskieren, so fällt auf, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis lediglich noch bei 7,3 läge, was durchaus preiswert sein kann. Der Buchwert je Aktie lag zum damaligen Zeitpunkt bei 24,17 US-Dollar und in Anbetracht des aktuellen Aktienkurses wird die Aktie von Royal Dutch Shell bedeutend unter diesem Wert gehandelt. Aber macht das die Aktie aussichtsreich? Vielleicht auch, wenn wir überlegen, dass bei einer ehemaligen Quartalsdividende von 0,47 US-Dollar eine rechnerische Dividendenrendite von über 13 % lauern dürfte?

Nun, der Blick auf aktuelle Quartalszahlen zeichnet ein durchwachseneres Bild: Royal Dutch Shell wird dieses Geschäftsjahr in der Verlustzone beenden, alleine das zweite Quartal ist von milliardenschweren Abschreibungen und einem deutlich zweistelligen Milliardenverlust geprägt gewesen. Das dürfte auch den Buchwert je Aktie belasten.

Wie wir in Anbetracht dessen sehen können, muss auch die Dividende nicht zwangsläufig sicher sein und die fundamentale Bewertung zeichnet ein wenig zuverlässiges Bild. Wie bereits angedeutet: Vieles hängt von den weiteren Aussichten ab.

Royal Dutch Shell: Die Aussichten!

Die Aussichten sind jedenfalls weiterhin durchwachsen. Der Ölmarkt befindet sich weiterhin in einem Ungleichgewicht. Lediglich das Stützen der Notierungen von Brent und WTI durch die OPEC+ (allen voran Russland und Saudi-Arabien) verhindert Schlimmeres. Gleichzeitig deuten einzelne Mitgliedstaaten wie Mexico jedoch an, nicht mehr Teil der Lösung sein zu wollen. Das könnten ebenfalls weniger gute Nachrichten sein. Das potenzielle Überangebot lässt sich kaum vertuschen.

Es könnte einige Indikatoren geben, die für eine Marktbereinigung sprechen. So haben insbesondere die US-Schieferölförderer signifikante Probleme. Die Anzahl der Bohrlöcher in den USA geht ebenfalls zurück und Ölmultis rund um den Globus wollen weniger in das Schwarze Gold investieren. Diese Mühlen mahlen jedoch langsam, sodass die angespannte Ausgangslage weiterhin anhalten dürfte.

Derzeit sind die Notierungen von Brent und WTI zwar stabil über 40 US-Dollar je Fass. Wie lange das kurzfristig anhält, ist jedoch schwer zu beantworten. Der Öl-Markt kann zwar langfristig in ein Gleichgewicht zurückfinden. Das impliziert jedoch viel Geduld, guten Willen von Beteiligten und auch einen langen, ungewissen Weg. Die derzeitige Dividende von Royal Dutch Shell muss daher nicht sicher sein. Vor allem nicht, wenn die Lage erneut volatiler werden sollte im Ölmarkt.

Es gibt Alternativen!

Royal Dutch Shell arbeitet zwar ebenfalls an einer anderen Zukunftsperspektive. Der kurz- und mittelfristige operative Erfolg wird jedoch weiterhin von den Öl- und Erdgaspreisen abhängig sein. Hier ist die Ausgangslage einfach prekär und der britisch-niederländische Konzern kann selbst wenig an der Gesamtsituation verändern.

Die Bewertung könnte günstig sein, keine Frage. Und langfristig mag ein gewisses Turnaround-Potenzial bestehen. Die Dividende sollte jetzt jedoch kein Kaufgrund sein. Nach der ersten Kürzung könnte die Ausschüttungshöhe sogar unsicherer denn je geworden sein.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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