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Erklärungsversuch: Warum das Vorhaben, billig kaufen und teuer verkaufen, meistens nicht gelingt!

Mit Aktienanalysen in Aktien investieren
Foto: Getty Images

Wer den Weg an die Börse findet, verfolgt damit in der Regel nur ein Ziel. Nämlich eine anständige Rendite zu erwirtschaften und so sein Geld zu vermehren. Und es klingt ja alles auch ganz einfach und logisch. Man muss es nur schaffen, billig einzusteigen und später wieder teuer zu verkaufen. Also alles ganz easy. Oder etwa nicht?

Viele Investoren, die schon länger am Aktienmarkt aktiv sind, werden bestätigen können, dass sich diese einfach klingende Methode in der Praxis oft schwerer umzusetzen lässt, als gedacht. Dies hat mit vielen Faktoren zu tun. Ich denke aber, dass uns hauptsächlich unsere Psyche hier oft einen Strich durch die Rechnung macht. Versuchen wir deshalb heute einmal einen kleinen Erklärungsversuch in dieser Angelegenheit zu unternehmen.

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Teuer oder billig?

Was soll diese Frage, werden viele jetzt denken. Es ist doch augenscheinlich alles sehr einfach. Je höher der Preis, den man für eine Aktie bezahlen muss, umso teurer ist diese auch. Das mag auf den ersten Blick so erscheinen. Doch wenn man einmal genauer hinschaut, kann man sehen, wie es sich in Wirklichkeit darstellt. Denn an der Börse ist nicht alles so, wie es die meisten vielleicht vermuten würden.

Ich möchte dies an einem kleinen Beispiel verdeutlichen. Ein Anleger beobachtet zwei Aktien aus derselben Branche. Aktie A kostet 100 Euro und Aktie B ist für 10 Euro zu haben. Rein optisch erscheint Aktie B deutlich billiger zu sein. Jetzt schauen wir uns aber einmal Folgendes an. Von Aktie A sind insgesamt 100.000 Stück und von Aktie B aber 1 Mio. Stück im Umlauf. Beide Aktien weisen also mit 10 Mio. Euro denselben Börsenwert auf (aktueller Kurs x Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien).

Was bedeutet dies nun für den Investor? Auch wenn Aktie B mit einem Kurs von 10 Euro billiger erscheint, würde man mit einer Investition aber prozentual den gleichen Anteil an der gesamten Firma erwerben wie beim Kauf von Aktie A. Man kann also alleine von der Höhe des Kurses nicht ableiten, ob eine Aktie teuer oder billig ist. Dies ist ein wichtiger Punkt, dem man bei seinen Investmententscheidungen also durchaus Beachtung schenken sollte.

Vorsicht vor dem Anker-Effekt

Jetzt wissen wir also, dass, wenn ein Aktienkurs optisch billig erscheint, dies noch lange nicht der Realität entsprechen muss. Kommen wir als Nächstes zu einem Phänomen, das man bei vielen Anlegern beobachten kann. Es ist der sogenannte Anker-Effekt. Und zwar geht es hierbei darum, dass die meisten Investoren ihren Einstandskurs als das Maß aller Dinge sehen.

Dies bedeutet, dass sie an diesem Kaufkurs nun festmachen, ob die erworbene Aktie ein gutes oder ein schlechtes Investment darstellt. Und die Vorgehensweise ist dabei immer gleich. Fällt der Kurs nämlich unter den Einstandspreis, ist die Aktie schlecht, steigt er aber nach dem Kauf weiter an, wird die Investition als gut angesehen.

Hier sollte man sich aber darüber im Klaren sein, dass die Kursentwicklung einer Aktie von unzähligen Faktoren abhängt. Auch weiß natürlich weder die Börse noch die Marktteilnehmer und schon gar nicht die Aktie selbst, zu welchem Kurs man eingestiegen ist. Den Kaufpreis als Richtwert für die Beurteilung einer Aktienanlage heranzuziehen, sollte man daher also möglichst vermeiden.

Die Angst vor Verlusten als Renditekiller

Dies ist meiner Meinung nach einer der größten negativen Faktoren, wenn es darum geht, eine Aktie nicht mit Verlust, sondern mit einem anständigen Gewinn wieder zu verkaufen. Nämlich die Angst, real Geld zu verlieren. Und dieses Gefühl hat bestimmt jeder Anleger schon einmal erlebt.

Hier ist die Hemmschwelle allerdings bei jedem etwas anders. Die einen werden schon bei einem Minus von 20 % nervös, wohingegen andere erst bei 50 % Kursverlust ein leichtes Kribbeln verspüren. Viele können diesem unguten Gefühl aber leider nicht standhalten und verkaufen irgendwann völlig entnervt die entsprechende Position. Doch dies ist eigentlich genau das, was man eben nicht machen wollte. Denn beim Erwerb der Aktien war ja schließlich geplant, sie mit Gewinn wieder zu verkaufen. Und nicht sie zu einem Schleuderpreis wieder zurück in den Markt zu geben.

Wie man sieht, ist es also gar nicht so leicht, diese vermeintlich einfache Strategie, billig kaufen und teuer verkaufen, an der Börse auch wirklich umzusetzen. Zu viele Dinge muss man hierbei beachten und auch die große Angst vor Verlusten verleitet uns leider viel zu oft zu vorschnellen Handlungen. Ich kann leider kein Patentrezept liefern, doch wer sich mit den drei angesprochenen Dingen einmal in Ruhe auseinandersetzt, sieht die Kursentwicklung der nächsten Aktie, die er erwirbt, vielleicht mit etwas anderen Augen.

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