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Mehr Rendite mit Champion-Aktien: Was Anleger von FC Bayern München lernen können

Siemens Healthineers ist offizieller Medizintechnik-Partner des FC Bayern München
Copyright: FC Bayern München / Getty Images

Was für ein intensives Finale! Bayern München bringt den Henkelpott aus Lissabon nach Hause. Was steckt hinter dieser bärenstarken Leistung? Für Anleger könnte es sich lohnen, genau das zu analysieren. Wer langfristig in Champion-Aktien investieren will, sollte die folgenden Punkte im Hinterkopf behalten.

Ein Alumni-Netzwerk, das die Kultur vorlebt

Jeder Traditionsclub hat seine Idole und Altvorderen. Doch bei wohl keinem anderen Verein sind sie so zahlreich und üben eine solche Kraft aus. Legenden und Grantler wie Beckenbauer, Breitner, Hoeneß, Rummenigge und Kahn haben jeweils über viele Jahre hinweg die Geschicke der Bayern aktiv begleitet. Sie geben den Ton vor und vermitteln das einzigartige Selbstbewusstsein der Bayern.

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Offenbar werden in München ganz bewusst Legenden geschmiedet. Jeder Fußballfan kann einige aufzählen; Augenthaler und Schweinsteiger zum Beispiel. Müller und Alaba gehören jetzt sicherlich auch dazu. Das Bayern-Management macht es Spielern, die die Werte besonders gut vertreten, schwer, den Verein zu verlassen.

So entsteht eine Kontinuität, bei der die Fackel von einer Generation zur nächsten getragen wird. Das sorgt für ein gemeinsames Verständnis, worauf sich die Kräfte fokussieren sollten. Das Alumni-Netzwerk hilft dabei, den Bayernzug in der Erfolgsspur zu halten.

Wir sollten nach dieser Mischung Ausschau halten: Unternehmen mit einer klar kommunizierten Mission, einer gelebten Tradition von Erfolgen und der Fähigkeit, ihre Innovationskraft zu bewahren. Ich denke dabei zum Beispiel an Danaher (WKN: 866197), die wie die Bayern seit Jahrzehnten ein klares System implementiert, Tradition mit Innovation verbindet und extrem erfolgsorientiert agiert.

Ein starkes und wachsendes Ökosystem

Unter den deutschen Konzernen ist es wohl adidas (WKN: A1EWWW), der die Mentalität der Bayern am stärksten verinnerlicht hat. Das ist auch keine Wunder, denn die Herzogenauracher begleiten den Club seit Jahrzehnten als Ausrüster, Sponsor und Aktionär. Da adidas als Pionier bei der gezielten Ausrüstung von Spitzensportlern zu Werbezwecken gilt, spielte der Konzern vermutlich eine wichtige Rolle dabei, die Bayern zu dem zu machen, was sie heute sind.

Keinem anderen Verein gelingt es so gut, die Großkonzerne an sich zu binden. Das hat zum einen mit den zuvor beschriebenen gelebten Werten zu tun, aber sicherlich auch mit der Fähigkeit, Netzwerke zu schmieden. Mittlerweile steht fast der halbe DAX hinter dem FC Bayern. Der Bus, der beim Stadion von Lissabon einfuhr, war geschmückt mit den Logos von adidas, Allianz (WKN: 840400), den Volkswagen (WKN: 766403)-Marken MAN und Audi sowie der Deutschen Telekom (WKN: 555750).

Zu den Platinpartnern gehören zudem die Deutsche Post (WKN: 555200), SAP (WKN: 716460) und Siemens (WKN: 723610). Das Beste dabei ist, dass fast alle Partner nicht nur plumpe Geldgeber sind, sondern auch tatsächlich eine Rolle im Bayern-Universum spielen. Beispielsweise sorgt die Posttochter DHL für die E-Commerce-Logistik, SAP hilft bei der Optimierung von Prozessen und Leistungswerten, und Siemens unterstützt die Medizinabteilung.

Netzwerke und Ökosysteme sind auch in der Unternehmenswelt zunehmend erfolgsentscheidend. Offene Innovationssysteme, gemeinsame Standards und das Zusammenführen von komplementären Kompetenzen bringen häufig den Wettbewerbsvorsprung.

Ich denke, dass es die größte Leistung von Joe Kaeser war, dass er Siemens auf diese neuen Anforderungen hin umgebaut hat. Unter anderem mit MindSphere und der teamplay digital health platform wurden unter seiner Regie offene Plattformen geschaffen, die branchenübergreifend Partner und Mitbewerber zusammenbringen.

Zuletzt sicherte Siemens seine starke Position beim Internet 4.0 und der Engineering-Software über eine verstärkte Integration mit SAP ab. Mit Next47 werden aussichtsreiche Start-ups an Siemens herangeführt, mit weltweiten Hochschulpartnerschaften fließen neueste Forschungsergebnisse in die Organisation und über das neue Siemens Innovation Ecosystem sollen kreative Köpfe jeder Art mit internen Experten in Kontakt treten können.

Chancen maximieren, Risiken minimieren

Vor sieben Jahren waren es Robben, Mandžukić und Müller, heute der damals unterlegene Lewandowski sowie Gnabry und wieder Müller: Bayern verfügt immer über eine der besten Offensivabteilungen in Europa. Doch was bringt es, ein klasse Sturm-Trio zu haben, wenn hinten die Schotten nicht dicht sind?

Stürmer sorgen für Chancen, doch es ist die Hintermannschaft, die für das Management der Risiken zuständig ist. Alaba, der 2013 schon in der Startelf stand, gilt auf seiner Position als einer der Stärksten. Der beste Torhüter der Welt wiederum spielt fast immer in München, egal ob er Maier, Pfaff, Kahn oder Neuer heißt. Neuers eigenwilliger Spagat brachte genauso den Sieg wie Comans Kopfball.

Es gibt viele Unternehmen, die einige Jahre auf einer Erfolgswelle schwammen, dabei allerdings nur auf die Offensive achteten. Mir fallen zum Beispiel der Solarzellenhersteller Q-Cells oder der Handybauer Siemens Mobile ein. Als der Wind in der Branche drehte, bekamen sie ein Ding nach dem anderen hinten rein, bis sie geschlagen und mit hängenden Köpfen vom Platz wackeln mussten.

Unternehmen, die sich über Jahrzehnte an der Spitze halten, sichern sich durch den kontinuierlichen Aufbau von Standbeinen und die Eroberungen von neuen Märkten ab. Wenn es in einem Bereich nicht klappt, dann streiten sich die anderen Geschäftsbereiche darum, den Fehler auszubügeln – so wie es Müller und Kimmich nach dem Finale beschrieben haben.

Ich finde, dass der heutige adidas-Boss Kasper Rorsted ein Manager ist, der dieses Spiel mindestens so gut wie Jupp Heynckes und Hansi Flick beherrscht. Bereits zuvor bei Henkel (WKN: 604843) hat er Angriffslust und Risikomanagement hervorragend kombiniert – und aus dem Traditionskonzern ein Powerhouse sowohl bei Klebstoffen als auch bei Waschmittel und Körperpflege geschaffen.

Investieren wie ein Champions-League-Gewinner

Wenn wir auf der Suche nach Champion-Aktien sind, die uns lange Zeit Freude machen, dann sollten wir darauf achten, ob die Kandidaten das Erfolgsgen in sich tragen. Eine klare Kommunikation der Strategie, leistungsfähige Netzwerke und ein guter Mix aus Angriffslust und Sicherheit sind die Zutaten, die den langfristigen Erfolg bringen. Bayern verbindet diese Faktoren und bettet sie geschickt in seine lange Tradition ein. Davon kann man für seine Investmentstrategie lernen.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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