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Schaeffler-Aktie nach Kurssturz: Lohnt es sich, jetzt einzusteigen?

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Foto: Getty Images

Die Schaeffler-Aktie (WKN: SHA015) hat alleine in den vergangenen sieben Tagen 15 % an Wert verloren. Inzwischen kostet ein Anteilsschein nur noch 5,55 Euro (Stand: 21.08.2020). So günstig war die Aktie seit Ende März nicht mehr, als sie sich gerade vom Corona-Kurssturz erholte. Bis Anfang Juni sah es noch so aus, als würde sich die Aktie schnell erholen und auf den Wert von vor der Pandemie zurückkehren.

Anfang Juni kam dann aber die plötzliche Wende. Seitdem hat die Schaeffler-Aktie mehr als ein Viertel ihres Wertes verloren. Grund dafür ist die schlechte Entwicklung der Automobilindustrie. Die Branche erholt sich deutlich langsamer von der Krise, als ursprünglich gehofft wurde. Das belastet seit Monaten die Kurse der Autobauer und Zulieferer.

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Krise hinterlässt tiefe Spuren in der Bilanz

In der ersten Jahreshälfte hat die Krise der Autobauer tiefe Spuren in der Bilanz hinterlassen. Der um Währungseffekte bereinigte Umsatz ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 21,6 % von 7,2 auf 5,6 Mrd. Euro gefallen. Das hat den Konzern tief in die roten Zahlen gedrückt. Nach Steuern ergab sich ein Verlust von 353 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn in Höhe von 273 Mio. Euro erwirtschaftet werden konnte. Je Vorzugsaktie lag der Verlust bei 0,52 Euro.

Dabei war schon das letzte Geschäftsjahr nicht einfach für Schaeffler. Damals konnte man den Umsatz gegenüber dem Vorjahr zwar noch um 1,3 % steigern, aber der Gewinn ist schon deutlich eingebrochen. Um 51,1 % ging es auf nur noch 0,65 Euro bergab. Da kam die Pandemie natürlich zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt.

In der Folge ist das Eigenkapital bedrohlich zusammengeschmolzen. Am 30.06. des laufenden Jahres verfügte Schaeffler nur noch über knapp 1,9 Mrd. Euro an Eigenkapital. Ein Jahr zuvor lag der Wert noch um eine Mrd. Euro höher! Der Konzern hat also innerhalb eines Jahres eine Mrd. Euro an Eigenkapital verbrannt.

Gleichzeitig sind die Nettofinanzschulden von 2,5 Mrd. Euro auf nun 3 Mrd. Euro angestiegen. Da ist es natürlich kein Wunder, dass man sich auf eine massive Kapitalerhöhung vorbereitet. Denn auf eine Erholung des Geschäfts mit den Autoherstellern kann man wohl in den nächsten Quartalen kaum zählen.

Wie schlimm kann die Kapitalerhöhung werden?

Aber wie schlimm kann die Kapitalerhöhung schon werden? Tatsächlich kann die Kapitalerhöhung gewaltig ausfallen. Auf der für den 15.09. angesetzten außerordentlichen Hauptversammlung möchte man sich die Ausgabe von bis zu 200 Mio. neuen Vorzugsaktien genehmigen lassen. Zum Vergleich: Aktuell sind 166 Mio. Vorzugsaktien und 500 Mio. Stammaktien, die aber nicht an der Börse gelistet sind, im Umlauf.

Schaeffler könnte also die Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien mehr als verdoppeln. Allerdings darf bezweifelt werden, ob die Ausgabe der neuen Aktien bereits ausreicht, um alle finanziellen Probleme aus dem Weg zu räumen. Denn selbst wenn man die Aktien zum aktuellen Kurs platzieren könnte, würde man gerade 1,1 Mrd. Euro bekommen. Das ist zwar auf den ersten Blick eine riesige Summe, aber tatsächlich würde es nur den Betrag ausgleichen, den Schaeffler in den letzten zwölf Monaten verloren hat.

Sollten die kommenden Quartale keine Besserung bringen, ist wohl damit zu rechnen, dass es in den nächsten Jahren weitere Kapitalerhöhungen geben könnte. Angesichts der finanziellen Lage hätte das Management wohl besser auf eine Dividendenzahlung verzichtet, oder die Auszahlung zumindest deutlich zusammengestrichen. Denn allein dadurch sind im Mai 295 Mio. Euro an die Aktionäre geflossen, die der Konzern dringend gebrauchen könnte. Den Aktionären stehen also aller Wahrscheinlichkeit nach schwere Zeiten bevor.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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