Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

Jeff Bezos verkauft Amazon-Aktien im Wert von über 3 Mrd. US-Dollar – solltest du das auch tun?

Amazon Aktie
Foto: The Motley Fool

Schau jetzt nicht hin, aber der CEO von Amazon.com (WKN: 906866), Jeff Bezos, hat gerade einen großen Teil der Aktien seiner eigenen Firma liquidiert.

Wie die bei der SEC eingereichten Unterlagen bestätigen, verkaufte Amazons Chef im August innerhalb von nur zwei Tagen Amazon-Aktien im Wert von 3,1 Mrd. US-Dollar im Rahmen eines vorab vereinbarten 10b5-1-Handelsplans. Die erste Frage, die dir wahrscheinlich in den Sinn kommt, wenn du das hörst, ist: „Wenn der CEO verkauft, sollte ich dann auch verkaufen?“

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Hier sind drei Gründe, warum die Antwort auf diese Frage meiner Meinung nach „Nein“ lautet – oder zumindest „nicht unbedingt“.

Grund Nr. 1: Bezos hat nicht verkauft – sondern der Kalender

Jeff Bezos beschließt also, plötzlich Aktien im Wert von 3 Mrd. US-Dollar zu verkaufen, kurz vor einem Gewinnbericht oder kurz bevor Amazon die Verkaufszahlen vom „Prime Day“ veröffentlicht. Da kann ich mir vorstellen, dass einige Investoren das beunruhigend finden. Es könnte den Verdacht aufkommen lassen, dass der CEO mit Insider-Informationen handelt – und aussteigt, bevor es schlechte Nachrichten gibt.

Aber das ist überhaupt nicht das, was hier passiert.

Diese Verkäufe wurden nach einem 10b5-1-Handelsplan durchgeführt, der die Möglichkeit des Handels mit nicht-öffentlichen Informationen ausschließt, da er die Verkäufe automatisiert. Ein leitender Angestellter, der im Rahmen eines 10b5-1-Handelsplans verkauft, verpflichtet sich, eine zuvor genehmigte Anzahl von Aktien zu vorher festgelegten Terminen zu verkaufen. Es war also der Kalender, der entschied, dass es für Bezos an der Zeit war, seine Aktien zu verkaufen. Und nicht die Ankunft schlechter Nachrichten.

Grund Nr. 2: Niedrig kaufen, hoch verkaufen

Und hier ist ein weiterer Beweis: Den SEC-Unterlagen zufolge führte Bezos seine Aktienverkäufe in vier großen Batzen im Laufe von zwei Tagen durch und verkaufte Aktien zu Preisen zwischen 3.120,70 und 3.150,09 US-Dollar pro Aktie. Aber kannst du erraten, für wie viel Amazons Aktien nur zwei Tage nachdem Bezos letzter Aktienverkaufsauftrag ausgeführt wurde, verkauft wurden?

Nach Angaben von S&P Global Market Intelligence schlossen die Amazon-Aktien am Donnerstag, den 6. August, bei einem Kurs von 3.225 US-Dollar – fast 75 US-Dollar über dem besten Preis, den Bezos für seine Aktien erhielt. Und diesen Donnerstag handelte die Aktie immer noch 10 Dollar über dem Verkaufspreis des CEO.

Offensichtlich hat Bezos seine Aktien nicht vor schlechten Nachrichten oder in Erwartung eines großen Ausverkaufs abgestoßen.

Grund Nr. 3: Der Kontext ist alles

Warum hat Bezos also verkauft? Warum würde irgendjemand verkaufen? In der Regel verkaufen wir Aktien aus einem von zwei Gründen. Wir brauchen Bargeld oder wir sehen eine bessere Investition, in die wir lieber investieren würden.

Im Fall von Jeff Bezos könnten beide Gründe zutreffen.

Wie auch der Raumfahrtpionier und Milliardärskollege Elon Musk baut Bezos sein eigenes Raumfahrtunternehmen auf – Blue Origin –, um der Menschheit dabei zu helfen, eine multiplanetarische Spezies zu werden. Solche großen Ambitionen sind jedoch nicht billig, wie der Amazon-CEO vor ein paar Jahren zugab. Denn er muss er zur Finanzierung von Blue Origin derzeit für „etwa 1 Mrd. US-Dollar Amazon-Aktien pro Jahr verkaufen und in Blue Origin investieren“.

Nun ist zugegebenermaßen 1 Mrd. US-Dollar kaum ein Drittel des Wertes der Aktienverkäufe von Bezos in diesem Monat – und kaum ein Siebtel seiner gesamten Aktienverkäufe in diesem Jahr. Aber gönn dem Mann eine Pause, er hat ein Raumfahrtunternehmen von Grund auf neu aufgebaut. Darüber hinaus beschäftigt er sich auch mit den Nachwirkungen einer Scheidung im Jahr 2019, die eine Abfindung in Höhe von 38 Mrd. US-Dollar nach sich zog. Man muss die Einzelheiten seiner finanziellen Situation nicht kennen, um sich vorstellen zu können, wie das seine Finanzen belastet. Es könnte ihn dazu ermutigt haben, das Tempo, mit der er Aktien über den 10b5-1-Handelsplan in Bargeld umwandelt, zu erhöhen.

Was das betrifft, so entsprechen selbst Amazon-Aktien im Wert von 7,2 Mrd. US-Dollar nur etwa 2,3 Millionen Aktien zum Aktienkurs vom Donnerstag von 3.161 Dollar. Selbst nach den diesjährigen Verkäufen besitzt Bezos immer noch 54 Millionen Amazon-Aktien. Theoretisch könnte Jeff Bezos jedes Jahr Aktien im Wert von 7,2 Mrd. US-Dollar verkaufen. Und es würde immer noch mindestens 23,5 Jahre dauern, bis er seinen Bestand auf null reduziert hätte, oder länger, wenn die Amazon-Aktie weiterhin in dem Maße wächst, wie es bisher der Fall war.

Im Alter von 56 Jahren gehen Bezos möglicherweise die Geburtstage aus, bevor ihm die Amazon-Aktien zum Verkauf ausgehen.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. Rich Smith besitzt keine der erwähnen Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und empfiehlt die folgenden Optionen: Short Januar 2022 $1940 Calls auf Amazon und Long Januar 2022 $1920 Calls auf Amazon.

Dieser Artikel wurde von Rich Smith auf Englisch verfasst und wurde am 15.08.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



Das könnte dich auch interessieren ...