„Rallye ist Märchen erzählt von einem Idioten“: Kommt jetzt der nächste Börsencrash?
Die aktuelle Rallye an den Börsen ist definitiv rekordverdächtig. Der US-amerikanische S&P 500 hat beispielsweise in den letzten Tagen ein neues Rekordhoch geknackt. Und das bloß fünf Monate nachdem der Corona-Crash viele globale Leitindizes tief nach unten gedrückt hat. Das ist der erste Börsencrash seit über einem Jahrzehnt gewesen.
Steigt mit dieser Performance das Risiko? Ja, zumindest ein gewisses Korrekturpotenzial wird man selbst als Foolisher Investor kaum leugnen können. Wobei natürlich keiner weiß, ob es zunächst weiter aufwärtsgeht, ehe es etwas hinuntergehen könnte.
Ein Starinvestor hat jetzt allerdings sehr ungeschönt seine Sichtweise zur aktuellen Marktverfassung von sich gegeben. Und spricht von einem Märchen, das erzählt wird von einem Idioten, wenn es um die aktuelle Rallye geht. Schauen wir einmal, was damit gemeint sein könnte.
Das Märchen erzählt von einem Idioten …
Genauer gesagt ist es der ehemalige Hedgefonds-Manager und die heutige TV-Persönlichkeit Jim Cramer, der erneut im Rahmen seiner Show einen Einblick in die Verfassung der Märkte gegeben hat. Zumindest aus seiner persönlichen Sicht, natürlich. So sagte er:
Die neuen Höchststände der S&P sind ein Märchen, erzählt von einem Idioten, voller Klang und Extase, die nichts über die Not von Millionen von Menschen aussagt, oder über die Millionen, die kurz davor stehen, aus dem Dienstleistungssektor entlassen zu werden, oder über die Obdachlosen, oder über die Menschen, die sich einfach zu Hause zusammenkauern und auf den Impfstoff warten, was sich derzeit anfühlt, als würde man auf Godot warten.
Für Jim Cramer ist der Markt daher sehr weit von der momentanen Realität entfernt. Die Börsenpersönlichkeit erkennt eine signifikante Diskrepanz zwischen den Bewertungen der Börsen und der aktuellen Wirtschafts- und Problemlage. Speziell einige Bereiche würden stark nachgeben. Zudem befinden wir uns weiterhin in einer Rezession. Obwohl es natürlich kleinere Segmente gibt, die auch jetzt noch ihre Stärke unter Beweis stellen. Oder sogar profitieren.
Steht der nächste Börsencrash jetzt in den Startlöchern?
Um eines ganz klar zu sagen: Leugnen kann man diese Ausgangslage mit Sicherheit nicht. Die letzten Wochen sind definitiv erfolgreich gewesen. Vielleicht sogar zu sehr in Anbetracht der weiteren Herausforderungen, die immer noch in einzelnen Segmenten und Branchen gelöst werden müssen.
Die Frage ist nur: Wie geht es weiter? Wenn kurzfristige Lösungen für viele Bereiche getroffen werden, könnte das Rückschlagspotenzial womöglich reduziert werden, vielleicht auch kaum vorhanden sein. Die Börse handelt schließlich noch immer die Zukunft und eine Perspektive mit Besserung könnte die Euphorie noch am Leben halten. Oder, metaphorisch gesprochen, den Idioten, der sein Märchen weitererzählen kann.
Sollte es allerdings eine ausgeprägtere zweite Welle geben mit erneuten Lockdowns und anderen Facetten, so beinhaltet die derzeitige Börsenlage doch ein gewisses Risiko. Es ist definitiv keine einfache Zeit, um jetzt bezüglich des breiten Markts größere Rückschlüsse zu ziehen.
Ein Fünkchen Wahrheit vorhanden
Jim Cramer, so sehr er auch mit seiner Äußerung an dieser Stelle polarisieren dürfte, könnte allerdings ein wenig recht behalten. Der breite Markt hat sich etwas von seiner fundamentalen Ausgangslage entfernt. Viele Probleme sind jedenfalls noch nicht gelöst und wir befinden uns trotzdem in der Nähe von Rekordhochs.
Das ist zumindest ein Risiko, das man auch als Foolisher Investor sehen sollte. Allerdings bewerten kann, wie man es selbst natürlich für richtig hält.
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