Trumpf greift auch Alibaba an: Was bedeutet das für den Internetkonzern?
Die handelspolitischen Beziehungen zwischen China und den USA sind eigentlich seit der Wahl von US-Präsident Donald Trump schwierig. Mal sind sie besser, mal auf Erholungskurs. Mal wird eher gesprochen. Jetzt ist scheinbar wieder die Zeit, in der Taten sprechen sollen.
Neuerdings im Fokus dabei: Der chinesische Internet- und E-Commerce-Akteur Alibaba (WKN: A117ME). Offenbar hat US-Präsident Trump auch mit diesem Namen noch eine Rechnung offen. Wobei ihm derzeit einfach jedes Mittel recht erscheint.
Aber was plant US-Präsident Trump denn überhaupt? Und welche Folgen hätte das? Eine spannende Frage, die wir im Folgenden aus einem gewohnt Foolishen Blickwinkel heraus beantworten wollen.
Prüfung von US-Verbot
Wer die Nachrichtenlage zu Trump und chinesischen Unternehmen in den letzten Wochen verfolgt hat, der dürfte jetzt kaum überrascht sein: Demnach prüfe der US-Präsident ein mögliches Verbot von Alibaba im US-amerikanischen Raum. Das würde augenscheinlich das komplette Geschäft des chinesischen Konzerns betreffen. Wie der Spiegel so passend titelt, würde der Tech-Streit zwischen China und den USA dadurch weiter eskalieren.
Alibaba wäre nicht der erste und einzige Name, der im Fokus von Trump gelandet ist. In letzter Zeit hat es schließlich bereits die Plattform TikTok getroffen, bei der der Präsident den Druck erhöht und sogar einen Verkauf postuliert hat. Damit gehen die USA immer weiter auf Abschottungskurs. Auch international.
Tech ist dabei nicht der einzige Bereich, in dem Trump die USA konsequent isoliert. Wenn wir beispielsweise an den Streit zwischen der EU und den USA bezüglich Nord Stream 2 denken, so fällt mehr und mehr auf, wie sehr sich die USA global, hm, verkleinern, was ihre Handelsbeziehungen angeht. Aber bleiben wir für heute beim Thema und den Auswirkungen eines solchen möglichen Verbots für Alibaba.
Folgen und Hintergründe des Verbots
Ein Verbot von Alibaba wirkt, in Anbetracht der medial aufgeheizten Ausgangslage, zunächst einmal schlimm. Investoren sollten allerdings zwischen TikTok und Alibaba differenzieren. Denn anders als die Videoplattform ist Alibaba noch nicht auf das internationale Wachstum vonseiten der USA angewiesen. Nein, der bisherige Großteil des operativen Erfolgs ist daher gesichert.
Eine Baustelle könnte es jedoch geben: und zwar die Internationalisierung des Geschäfts und mögliche Expansionsbestrebungen. Mit einem Verbot wären zumindest die USA zu für den E-Commerce- und auch Cloud-Arm von Alibaba. Allerdings wäre das womöglich für den Anfang zu verschmerzen.
Die Chinesen könnten zunächst ihre Expansionsbestrebungen in Asien und in Europa intensivieren. Sowieso scheint Alibaba hier zunächst Fuß fassen zu wollen. Womöglich auch aufgrund der sich abzeichnenden schwierigen Handelsbeziehungen zu den USA. Mit einem erfolgreichen Markteintritt innerhalb Europas könnte das Wachstum zunächst weitergehen.
Womöglich auch in dem Wissen, dass selbst eine lang erscheinende Präsidentschaft von Trump irgendwann zu Ende gehen wird. Und dass sich die Handelsbeziehungen früher oder später zugunsten von Alibaba und anderen Tech-Konzernen aus dem asiatischen Raum erholen könnten.
Bloß ein Säbelrasseln?
Ein anderes Szenario könnte außerdem sein, dass US-Präsident Trump bloß lauter mit seinen verfügbaren Säbeln rasselt, um im US-Wahlkampf zu punkten. Der zur Wiederwahl stehende Präsident ist schließlich für seine harte Gangart bekannt und das möchte er jetzt möglicherweise noch einmal unter Beweis stellen.
Aber, wie gesagt: Das bisherige Geschäft von Alibaba dürfte kaum tangiert werden. Europa winkt zunächst bei der internationalen Expansion. Die USA werden möglicherweise noch etwas warten müssen. Je nachdem, was jetzt im weiteren Verlauf passiert.
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Vincent besitzt Aktien von Alibaba. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alibaba Group Holding Ltd..