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MSCI World „kein Welt-Index“ mehr? Müssen ETF-Investoren jetzt vorsichtig sein?

Weltkarte
Foto: Getty Images

Der MSCI World ist eigentlich ein sehr beliebter Mix für viele Investoren, die weitgehend global investieren wollen. Na klar, auch dieser Index besitzt so seine Tücken und Kompromisse. Historisch gesehen ist diese Auswahl mit einer Rendite von ca. 7 % p. a. allerdings ein starker Mittelweg gewesen. Wie gesagt, ein Kompromiss eben.

Jetzt habe ich neulich allerdings etwas anderes gelesen. Die Meinung eines Vermögensverwalters, wonach der MSCI World ab jetzt kein Welt-Index mehr ist.

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Schockschwere Not! Ja, was ist denn hier los? Lass uns diese Argumentation daher einmal etwas näher inspizieren. Und schauen, ob für Foolishe ETF-Investoren vielleicht doch noch etwas Welt in diesem eigentlich globalen Index steckt.

Darum ist der MSCI World kein Welt-Index mehr

Wer diese Aussagen getätigt hat, das tut für unsere Zwecke eigentlich kaum etwas zur Sache. Im Rahmen eines Interviews eines Vermögensverwalters mit einem Vermögensverwalter (komischer Mix, nicht wahr) hat der Vermögensverwalter letztlich jedoch gesagt: Der MSCI World verliert seine Eigenschaft als Welt-Index. Uff, das sitzt.

Zur Begründung wird angeführt, dass einerseits die USA mit inzwischen 65 % des Indexgewichts den Schwerpunkt dieses eigentlich globalen Index ausmachen würden. Allerdings auch, dass die Allokation mehr und mehr zum Problem wird. Schwergewichte wie Apple oder Microsoft würden inzwischen stark gewichtet sein. Das würde zu einem größeren Klumpenrisiko beim MSCI World führen.

Insgesamt ist es der Mix aus einer größeren Konzentration aus US-Aktien im Allgemeinen, die allerdings auch aus dem stetigen Steigen der US-Techaktien herrührt, die aus dem MSCI World keinen Welt-Index mehr machen würde. Ist das eine Ansicht, die man als ETF-Investor teilen sollte? Steckt hier hinter womöglich sogar ein großes Risiko?

Das kann man unterschiedlich bewerten

Formal gesehen hat der besagte Vermögensverwalter jedenfalls recht: An den Werten lässt sich wenig rütteln. Die USA nehmen inzwischen ca. zwei Drittel dieses Weltindex ein. Die restlichen ca. 22 Nationen müssen sich daher mit einem Drittel begnügen. Zudem sind auch Aktien wie Microsoft oder Apple zu Indexschwergewichten herangereift, die weit oben die Topbeteiligungen anführen. Aber ist das ein Risiko? Hm, das kann man anders sehen.

Generell gilt, dass die USA irgendwo doch der börsennotierte Motor unserer Wirtschaftswelt sind. Im historischen Vergleich kam der S&P 500 so beispielsweise auf eine durchschnittliche Rendite von 9 % p. a., während es der MSCI World eben bloß auf besagte knapp über 7 % gebracht hat. Soll heißen: Es hat historische Gründe, warum einerseits der Wert der US-Beteiligungen größer ist. Eben, weil sie renditeträchtiger gewesen sind. Andererseits heißt das jedoch auch, dass der globale Rest die Performance der US-Aktien eher ausgebremst hat. Für das zukünftige Renditepotenzial könnte ein starker US-Fokus somit entscheidend sein. Auch Warren Buffett sagt schließlich: Wette niemals gegen Amerika.

Was die Topbeteiligungen Apple und Microsoft angeht: Ja, mit Indexanteilen von 4,4 % und 3,3 % gemessen am MSCI World und seinen 1.600 Aktien sind die beiden Namen natürlich die größten Schwergewichte. Mit einem Anteil von 17,7 % gemessen an den Top-10-Beteiligungen lässt sich außerdem eine größere Konzentration auf die Börsenschwergewichte nicht leugnen. Dennoch, für die restlichen 1.590 Aktien bleiben noch immer ca. 82,3 % übrig, die für ein hohes Mal an Diversifikation sorgen. Wobei es in jedem Index so ist, dass die hinteren Aktien relativ gesehen wenig für die Performance des gesamten Index verantwortlich sind.

Wie gesagt: Auch der MSCI World ist weiterhin ein Kompromiss. In meinen Augen allerdings ein ziemlich guter, um breit diversifiziert und auch etwas regional gestreut zu investieren. Wobei der US-Fokus langfristig nichts Schlechtes sein muss. Historisch ist er es zumindest nicht gewesen.

Schau auf das Wesentliche!

Letztlich ist sowieso entscheidend, was unterm Strich dabei herumkommt. Eine historische Rendite von 7 % p. a. kann ziemlich attraktiv wirken. Vor allem für den breiteren Mix, den der MSCI World seinen Investoren letztlich ermöglicht. Kritisches Denken kann daher angebracht sein. Die Rendite sollte für Foolishe ETF-Investoren allerdings stets das Entscheidende bleiben.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. Teresa Kersten arbeitet für LinkedIn und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. LinkedIn gehört zu Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und Microsoft und empfiehlt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $85 Calls und Short January 2021 $115 Call auf Microsoft.



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