Freenet-Aktie: 9 % Dividendenrendite in Sicht
In Zeiten extrem niedriger bis kaum noch vorhandener Zinsen bieten Dividendenaktien eine interessante Möglichkeit, ein regelmäßiges Einkommen zu generieren. Selbst Staatsanleihen sind nicht mehr der Renditegarant, der sie einmal waren, was Aktien also zur letzten Bastion werden lässt. Einige Unternehmen haben in diesem Jahr zur Stärkung der Bilanz die Ausschüttung ausgesetzt. Manche davon werden aber schon im nächsten Jahr voraussichtlich wieder in voller Höhe ausschütten. Bei Freenet (WKN: A0Z2ZZ) könnte Anleger im nächsten Jahr potenziell eine extrem hohe Dividende erwarten.
Auszahlung in diesem Jahr ausgesetzt
Im Februar hat Freenet eine Dividendenzahlung von 1,65 Euro je Anteilsschein vorgeschlagen. Auf der Hauptversammlung im Mai haben die Aktionäre dann aber beschlossen, in diesem Jahr auf eine Ausschüttung zu verzichten, da noch nicht absehbar war, welche Folgen die Krise haben wird. Hätte man sich nicht dagegen entschieden und das Geld wie geplant ausgeschüttet, hätte die Dividendenrendite beim aktuellen Aktienkurs fantastische 9,1 % betragen!
Vor wenigen Tagen hat Freenet nun die Zahlen für das erste Halbjahr präsentiert. Umsatz und Ergebnis haben zwar leicht gelitten, aber insgesamt waren die Zahlen sehr solide. Der Umsatz ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,5 % von 1,39 Mrd. auf 1,27 Mrd. Euro gefallen. Das hat das Ergebnis aber kaum beeinträchtigt. Der Gewinn je Aktie ist nur von 0,91 auf 0,88 Euro gefallen.
Im zweiten Quartal sahen die Zahlen sogar noch besser aus als im ersten. Zwar ist der Umsatz noch um knapp 10 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gefallen. Aber das Ergebnis je Aktie ist um einen Cent auf 0,46 Euro gestiegen.
Verantwortlich dafür ist der gefallene Umsatz je Kunde. Der Trend zu steigenden Kundenzahlen ist ungebrochen. Gegenüber dem Vorjahr konnten etwa 100.000 neue Kunden gewonnen werden. Nur ist der durchschnittliche Umsatz je Kunde von 18,80 auf 18,30 Euro gefallen. Das hat die größere Kundenzahl mehr als ausgeglichen und den Umsatz fallen lassen.
80 % des Free Cashflow für Dividenden reserviert
Besser sieht es aber beim Free Cashflow aus. Der Free Cashflow, also der Betrag, der auf den Konten des Unternehmens landet, ist für Freenet-Aktionäre eine besonders wichtige Kennzahl. Denn mit dem Halbjahresbericht wurde die Dividendenpolitik bestätigt, die eine Auszahlung von 80 % des Free Cashflow vorsieht.
In der ersten Jahreshälfte ist der Wert von den 126,7 Mio. Euro, die im Vorjahr erreicht wurden, auf 140,7 Mio. Euro gestiegen. Das ist ein sehr gutes Zeichen für die Dividende.
Dass die Dividende in diesem Jahr einbehalten wird, kommt der Bilanz zugute und erhöht damit den finanziellen Spielraum für zukünftige Ausschüttungen. Die Nettofinanzschulden sind infolge dessen zum 30.06. gegenüber dem Vorjahr um fast 300 Mio. Euro auf knapp 1,9 Mrd. Euro gefallen. Damit geht Freenet nach aktuellem Stand mit einer deutlich gestärkten Bilanz aus der Krise hervor.
Da Freenet bisher kaum Auswirkungen der Krise spürt und der Free Cashflow sogar noch gestiegen ist, steht einer Dividende im nächsten Jahr aus heutiger Sicht nichts im Wege. Entscheidet man sich jetzt für den Kauf der Aktie, könnte man im nächsten Jahr eine Dividendenrendite von 9,1 % genießen, falls das Ergebnis nicht noch unerwartet einbrechen sollte. Die sehr gut ausgefallenen Zahlen haben den Aktienkurs bereits deutlich steigen lassen. Noch vor Kurzem kostete eine Aktie weniger als 14 Euro. Aktuell muss man 18,13 Euro je Anteilsschein zahlen (Stand 17.08.2020), womit schon wieder fast das Niveau vom Jahresbeginn erreicht ist, als die Aktie noch 20,56 Euro kostete.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.