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Apple vor Aktiensplit: Das musst du wissen

Apple Store mit Apple Logo Apple-Aktie
Foto: The Motley Fool

Der Technologiekonzern Apple (WKN: 865985) scheint derzeit einen Lauf zu haben. Seit dem Coronacrash im März hat sich der Kurs der Apple-Aktie deutlich erholt und sogar eine neue Höchstmarke erklommen. Am 30. Juli 2020 hat Apple dann seine positiven Ergebnisse zum dritten Quartal präsentiert und obendrauf einen Aktiensplit angekündigt. Die besser als erwarteten Geschäfte von Apple und der Aktiensplit im Verhältnis 1:4 haben für weitere Kurseuphorie gesorgt. Mittlerweile notiert ein Anteilsschein von Apple bei 387,4 Euro (Schlusskurs: 14.08.2020).

Man kann sich nun die berechtigte Frage stellen, ob der Kurssprung der Apple-Aktie auf die guten Ergebnisse, auf den Stocksplit oder auf beides zurückzuführen ist. Darüber lässt sich meiner Meinung nach allerdings nur spekulieren, da eine eindeutige Antwort nicht möglich ist. Am naheliegendsten ist, dass beide Faktoren dazu beigetragen haben.

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Wie dem auch sei, oftmals werden Aktiensplits missverstanden oder falsch interpretiert, was suboptimale Handelsentscheidungen nach sich ziehen kann. Daher möchte ich nachfolgend auf die Details zum Aktiensplit von Apple eingehen und auf häufige Irrtümer in Bezug auf Stocksplits eingehen.

Details zum Aktiensplit von Apple

Apple wird, wie bereits erwähnt, einen Aktiensplit im Verhältnis 1:4 durchführen. Der offizielle Grund dafür ist, dass man die Aktie einer breiteren Investorenbasis zugänglich machen möchte – dazu gleich im Detail etwas mehr. Jeder Investor, der bei Geschäftsschluss am 24. August 2020 als Aktionär eingetragen ist, partizipiert am Aktiensplit. Aus einer gehaltenen Aktie werden nach dem Stocksplit also vier Aktien. Mit anderen Worten erhält man drei zusätzliche Aktien. Um den Split bereinigt werden die „neuen“ Aktien von Apple am 31. August 2020 gehandelt.

Vorteile eines Stocksplits

Der offizielle Grund von Apple für den Aktiensplit ist mitunter auch der in meinen Augen sinnvollste Grund für eine solche Maßnahme. Obwohl das mit dem eigentlichen Wert eines Unternehmens nichts zu tun hat, wirkt ein zu hoher Kurs oft auf viele kleinere Investoren zu teuer. Die meisten Privatanleger investieren meiner Erfahrung nach niedrige dreistellige Eurobeträge, weshalb eine einzelne Apple-Aktie für knapp 400 Euro schon etwas viel wirkt.

In der Vergangenheit hat Apple häufig Aktiensplits vorgenommen, wenn der Aktienkurs zu hoch gestiegen ist. Durch den Split wirken die Aktien rein optisch günstiger und werden wieder einer breiteren Masse an Investoren zugänglich gemacht. So können Privatanleger wieder mehr Anteile einsammeln, wenn sie beispielsweise mittels eines Sparplans Apple-Aktien besparen.

Mehr Anteile erwerben zu können hat zwar mit der grundlegenden Investitionsthese nichts zu tun, aber es erhöht die Flexibilität. Möchte man beispielsweise nach 5, 10 oder 20 Jahren etwas Rendite aus seiner Investition rausnehmen, kann man flexibler agieren, wenn man mehr Anteile zur Verfügung hat.

Darüber hinaus steigt üblicherweise das Handelsvolumen bei Aktien, die keine astronomisch hoch wirkenden Kurse haben. Bestimmte Handelsvolumina sind bei Indizes oft zu erfüllende Kriterien, die über die Aufnahme entscheiden können.

Apples Aktiensplit: Vervierfacht sich nun mein Anteil?

Neben den Vorteilen von Aktiensplits möchte ich zum Schluss noch mit häufigen Irrtümern in Bezug auf Stocksplits aufräumen. Unerfahrene Börsianer verfallen beispielsweise oft dem Irrglauben, dass die Aktie von Haus aus einfach im Wert fällt, wenn Anteile gesplittet werden. Teilweise bekommen Börsen-Frischlinge einfach gar nicht mit, dass gesplittet wird, und freuen sich über die vermeintlich „günstige Einstiegsgelegenheit“.

Ebenfalls nicht richtig ist die Annahme, durch einen 1:4-Split, um bei dem Aktiensplit von Apple zu bleiben, drei Aktien „geschenkt“ zu bekommen. Der Anteil an der Aktiengesellschaft wird durch einen Stocksplit nicht verändert, lediglich die Stückelung wird angepasst. Ausschlaggebend ist stets die Marktkapitalisierung. Diese ändert sich durch einen Aktiensplit nicht – auch nicht bei der Apple-Aktie, wenn es in ein paar Tagen so weit ist.

Zu guter Letzt macht es auch nicht viel Sinn, mittels Optionsscheinen auf fallende Apple-Aktien zu setzen, wenn die zugrunde liegende Annahme nur mit dem Split begründet wird. Die Optionsscheine werden selbstverständlich auf den Split angepasst, wodurch der Traum vom schnellen Reichtum ein jähes Ende findet.

Fazit zum Stocksplit von Apple

Für regelmäßige Leser unserer Plattform sind die vorgestellten Tatsachen vermutlich ohnehin bereits selbsterklärend. Dieser Artikel dient vor allem Börsenneulingen, die vielleicht zuvor noch nicht einmal gewusst haben, dass Aktien gesplittet werden können. Die vorgestellten Fehler lesen sich lapidar, doch häufig werden sie gemacht – und kosten im Zweifelsfall ordentlich Geld.

Wenn man von einem Unternehmen langfristig überzeugt ist, spielt die Stückelung der Aktien im Endeffekt keine Rolle. Vor dem Aktiensplit in Apple-Aktien zu investieren, um von kurzfristigen Kursbewegungen zu profitieren (beispielsweise Kursanstieg kurz vor oder nach dem Split), überlassen Foolishe Anleger lieber den Robinhood-Tradern. Ein Aktiensplit ist durchaus interessant, aber an einer langfristigen Investitionsthese ändert es definitiv nichts.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple.



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