Börsencrash oder Allzeithoch – wie geht es mit dem DAX weiter?
Vor knapp einem Monat sah es so aus, als wäre der DAX auf dem besten Weg, sein Allzeithoch zu toppen. Die Marke von 13.000 Punkten konnte er kurzzeitig schon deutlich hinter sich lassen und scheinbar konnte es nur noch weiter bergauf gehen. Dann hat er sich aber doch noch eine Verschnaufpause genehmigt und ist wieder unter 12.500 Punkte gefallen.
Seit Beginn des Monats geht es aber wieder deutlich bergauf und aktuell pendelt der DAX um die Marke von 13.000 Punkten herum. Kommt als Nächstes ein neuer Börsencrash, wie er im März aus heiterem Himmel passierte, oder knackt der DAX vielleicht sein Allzeithoch?
Das spricht für einen Anlauf auf das Allzeithoch
Da große Teile der Wirtschaft wieder einigermaßen normal laufen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich die Gewinne in den meisten Branchen über die nächsten Quartale wieder dem Vorkrisenniveau annähern werden. Zwar werden die Zahlen in diesem Jahr wohl bei einem Großteil der Unternehmen mehr oder weniger stark leiden.
Denn der Nachfrageeinbruch geht an den meisten Unternehmen nicht spurlos vorbei. Aber in den Quartalszahlen gibt es bereits viele Zeichen, dass sich die Lage hierzulande und auch in den meisten anderen Ländern langsam verbessert. Beispielsweise läuft das Geschäft der Autobauer nicht so schlecht, wie befürchtet. Zwar sind sie größtenteils in die Verlustzone gerutscht, aber nicht so deutlich, wie anfangs befürchtet.
Fest steht aber, dass es in vereinzelten Branchen noch sehr lange dauern wird, bis wieder von normalen Zuständen gesprochen werden kann. In der Luftfahrt beispielsweise wird davon ausgegangen, dass die Passagierzahlen nicht vor 2024 wieder auf das Vorkrisenniveau ansteigen werden. Daher werden die Aktienkurse der Unternehmen dieser Branche wohl noch lange sehr volatil und weit von ihren Allzeithochs entfernt bleiben.
Insgesamt scheint man an der Börse aber davon auszugehen, dass die langfristigen Schäden vernachlässigbar sein werden. Daher werden die Aktienkurse vieler Unternehmen wieder nach oben getrieben. Der DAX könnte deshalb durchaus schon bald einen neuen Höchststand erreichen.
Das spricht für einen erneuten Börsencrash
Das große Problem ist, dass es keine Gewissheit gibt, wann mit einem Impfstoff gerechnet werden kann. Solange es diesen nicht gibt, kann es jederzeit zu neuen Infektionswellen kommen. Sollten die Infektionszahlen wieder rasant ansteigen, ist davon auszugehen, dass ein weiterer Lockdown zumindest eine realistische Option ist. Wenn ein großer Teil der Unternehmen ihre Produktion wieder herunterfahren müsste, würde die Wirtschaftsleistung erneut stark einbrechen und die Wirtschaft ins Chaos stürzen.
In diesem Fall wäre ein neuer Börsencrash wahrscheinlich. Ob es diesmal auch so schnell wieder raufgehen würde, ist dagegen unklar. Aus dem ersten Lockdown hat man aber viel gelernt. Eine Bedingung für den Neustart der Produktion in vielen Unternehmen war es, dass die strengen Hygienevorgaben eingehalten werden können. Daher ist es zweifelhaft, was ein Lockdown aktuell bringen würde.
Darüber hinaus hat man mit angesehen, welche wirtschaftlichen Auswirkungen diese Maßnahme nach sich zieht. Die Hürde für eine zweite Runde dürfte dementsprechend sehr hoch liegen. Damit dürfte auch die Wahrscheinlichkeit eines Börsencrashs eher gering sein. Starke Schwankungen sind zwar immer zu erwarten, insbesondere in Zeiten wie diesen. Aber ein Kurssturz wie vor wenigen Monaten dürfte unwahrscheinlich sein.
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