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Robinhood-Investoren wetten auf eine Erholung des Reisesektors – solltest du das auch tun?

Foto: Getty Images

Die Aktien von Fluggesellschaften und Kreuzfahrtunternehmen gehören heute zu den begehrtesten Aktien unter den Investoren, die auf Robinhood handeln. American Airlines (WKN: A1W97M), Delta Air Lines (WKN: A0MQV8) und Carnival Corp. (WKN: 120100) gehören zu den zehn beliebtesten Aktien auf der Onlinehandelsplattform. Inmitten der Coronaviruspandemie sind die Kurse seit Anfang des Jahres um 60, 56 bzw. 71 % gefallen.

Bedeuten diese Rückgänge, dass du wie Robinhood-Investoren auf einen Aufschwung des Reisesektors setzen solltest? Es gibt eines zu beachten. Viele Robinhood-Benutzer sind neue Investoren, die oft Aktien bevorzugen, die schnell Gewinne erzielen und/oder solche, die sich von tiefen Verlusten erholen könnten.

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Schauen wir uns die Unternehmen und die Coronavirus-Situation genauer an.

Der Ausbruch des Coronavirus begann Anfang des Jahres in China, das Virus hat sich seither weltweit ausgebreitet. Die Länder ordneten in diesem Frühjahr Lockdowns oder „Bleiben-Sie-zu-Hause“-Maßnahmen an. Dadurch kam in vielen Regionen das Reisen zum Erliegen.

Abbau von Kapazitäten

Die Aktien des Reisesektors spürten die Auswirkungen im letzten Quartal. Delta meldete einen Rückgang der Betriebseinnahmen um 88 % nach einem Rückgang der Kapazität um 85 %. Das Unternehmen verzeichnete einen Verlust in Höhe von 5,7 Milliarden US-Dollar auf der Grundlage der allgemein anerkannten Rechnungslegungsgrundsätze (GAAP). Carnival Cruises pausierte die Kreuzfahrten Mitte März und sie wurden seitdem noch nicht wieder aufgenommen. Es verbuchte auf GAAP-Basis einen Verlust von 4,4 Milliarden US-Dollar. Und American Airlines meldete für das zweite Quartal einen Verlust vor Steuern in Höhe von 2,7 Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus wird vorhergesagt, dass die Kapazität im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 60 % zurückgehen wird.

Ein Kommentar von Deltas CEO Ed Bastian deutet darauf hin, dass die Probleme noch lange nicht überwunden sind. Er bezeichnete die Auswirkungen des Coronavirus auf den Betrieb der Fluggesellschaft als „wirklich erschütternd“. Außerdem rechne er erst in mehr als zwei Jahren mit einer nachhaltigen Erholung.

Wir können uns auch an der aktuellen Coronavirus-Situation in den USA und darüber hinaus orientieren. Die USA haben laut der Johns Hopkins University 150.000 Todesfälle durch COVID-19, der durch das neuartige Coronavirus verursachten Krankheit, übertroffen. Die Zahl der Fälle hat weltweit mehr als 16,5 Millionen erreicht. Und die Zahl der Todesfälle beläuft sich global auf mehr als 656.000, berichtet die Weltgesundheitsorganisation. In Staaten wie Florida, Kalifornien und Texas nehmen die Fälle weiterhin zu. Nur ein paar Staaten haben das Tragen von Masken in der Öffentlichkeit angeordnet, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. All dies bedeutet, dass die Gesundheitskrise nach wie vor anhält – und wir haben keine klare Vorstellung davon, wann sie abklingen wird.

Eingeschränkter internationaler Reiseverkehr

In der Zwischenzeit haben die USA zwar keine Reisebeschränkungen von Staat zu Staat verhängt, allerdings bezüglich internationaler Reisen. Die Centers for Disease Control and Prevention empfiehlt Amerikanern, Reisen in die meisten europäischen Länder und einige andere Regionen zu vermeiden. Gleichzeitig kann die Reiselust leiden, da die Menschen eine mögliche Kontamination in Flughäfen, Flugzeugen und auf Kreuzfahrtschiffen befürchten.

Um dieser langwierigen Störung zu begegnen, haben die Reiseunternehmen Anstrengungen unternommen, um den Cash-Verbrauch zu reduzieren und die Liquidität zu schonen. Delta hat seit März fast 15 Milliarden Dollar an Finanzierungsinstrumenten aufgenommen. Das Unternehmen gab an, bis Ende des Jahres den Break-Even beim Cashflow erreichen zu wollen. Carnival verkündete, es habe durch Finanzierungsinstrumente mehr als 10 Milliarden Dollar aufgebracht und suche weiterhin nach Möglichkeiten, den Cash-Verbrauch zu reduzieren. Gegenwärtig geht das Unternehmen davon aus, dass die Cash-Burn-Rate in der zweiten Jahreshälfte bei etwa 650 Millionen Dollar pro Monat liegen wird. American Airlines hat im zweiten Quartal mehr als 3,6 Milliarden Dollar aufgenommen und die tägliche Cash-Burn-Rate von fast 100 Millionen Dollar im April auf 30 Millionen Dollar im Juni gesenkt.

In Anbetracht der Tatsache, dass die Gesundheitskrise nur vorübergehend ist und die Unternehmen immense Anstrengungen unternehmen, um sich über Wasser zu halten, ist es jetzt an der Zeit, auf Aktien von Fluggesellschaften oder Kreuzfahrtgesellschaften zu setzen? Ich denke, es ist noch zu früh, um Robinhood-Investoren in diesen Sektor zu folgen. Ohne Anhaltspunkte über die Dauer dieser Krise ist es unmöglich zu wissen, wie die Unternehmen finanziell aussehen werden, wenn das Geschäft wieder anzieht. Der richtige Zeitpunkt, um eine Entscheidung darüber zu treffen, ob man in Aktien des Reisesektors investiert werden sollte, ist ein anderer. Nämlich dann, wenn es mehr Klarheit bezüglich der Dauer der Pandemie gibt. Zu diesem Zeitpunkt können wir vielleicht besser verstehen, wie lange die Erholung dauern wird – und wie jedes Unternehmen den Prozess handhaben wird.

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Adria Cimino besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Aktien von Carnival und Delta Air Lines.

Dieser Artikel wurde von Adria Cimino auf Englisch verfasst und wurde am 01.08.2020 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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