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Bayer-Aktie: Hier könnten jetzt Kursgewinne winken

Bayer - Glyphosat
Foto: Bayer AG

Bayer (WKN: BAY001) hatte große Pläne mit dem Zukauf des US-Konzerns Monsanto. Das Agrargeschäft in den USA konnte auf diese Weise auf einen Schlag massiv gestärkt werden und versprach damit steigende Gewinne.

Von Anfang an war der Kauf aber sehr kontrovers. Denn Bayer war bereit, einen hohen Preis für Monsanto zu bezahlen. Zudem gab es zu dem Zeitpunkt schon etliche Klagen gegen den Konzern aufgrund gesundheitlicher Schäden aus der Nutzung einiger seiner Produkte. Damit hätte man also bereits wissen können, dass man sich ein potenzielles Milliardenrisiko aufhalst.

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Monsanto-Übernahme belastet immer noch

Dennoch war Bayer bereit, 62 Mrd. Dollar für Monsanto hinzulegen. Trotz des gewaltigen Kaufpreises haben sich Umsatz und Gewinn in der Zwischenzeit erstaunlich wenig bewegt.

Zwischen 2015 und 2019 ist der Konzernumsatz beispielsweise von 46 Mrd. Euro auf 43 Mrd. Euro gefallen! Zugegeben, da haben Veräußerungen von Konzernbereichen eine Rolle gespielt, sodass die Werte nicht direkt vergleichbar sind. Aber zumindest der Gewinn sollte doch gestiegen sein, oder? Leider nicht … der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft hat sich von 4,1 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2015 auf 4,1 Mrd. Euro entwickelt. In dieser Hinsicht hat sich also auch nicht viel getan. Da ein Teil des Kaufpreises durch eine Kapitalerhöhung finanziert wurde, ist der Gewinn je Aktie sogar um mehr als 5 % auf 6,20 Euro gefallen.

Hohe Verschuldung belastet die Bayer-Bilanz

Als Aktionär hat man für die 62 Mrd. Dollar Kaufpreis bisher keine Verbesserung im Gewinn bekommen. Noch dazu hat sich Bayer trotz der Ausgabe neuer Aktien massiv verschuldet. Aktuell belasten 36 Mrd. Euro an Nettoschulden die Bilanz, die über die nächsten Jahre abgetragen werden müssen. Angesichts dessen fällt es schwer zu glauben, dass die Dividende für die Aktionäre, die seit inzwischen 3 Jahren konstant gehalten wird, bald wieder steigen könnte.

Zu dieser hohen Verschuldung kommen noch weitere rechtliche Risiken aus noch ausstehenden Gerichtsurteilen, die nicht beziffert werden können. Vor wenigen Wochen konnte man einen riesigen Schritt in Richtung Normalität machen, indem man etwa 75 % der aktuell laufenden Klagen durch eine Zahlung in Höhe von 10,9 Mrd. Dollar beilegen konnte. Damit bleibt aber immer noch das finanzielle Risiko der verbleibenden Klagen.

Die Zahlung an die Kläger hat den Konzern im zweiten Quartal tief in die Verlustzone gerissen. Im ersten Halbjahr musste deshalb ein Nettoverlust in Höhe von 8 Mrd. Euro, oder 8,20 Euro je Aktie, verbucht werden. Ohne diesen Sondereinfluss wäre das Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum tatsächlich um etwa 8 % auf 4,26 Euro gestiegen.

Ausblick nach unten angepasst

Gleichzeitig wurde der Ausblick auf das Gesamtjahr leicht gesenkt. Bayer erwartet aktuell einen stagnierenden Umsatz. Der Gewinn je Aktie soll, ohne Berücksichtigung der Sondereinflüsse, zwischen 6,70 und 6,90 Euro liegen. Das ist aber immer noch ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahreswert von 6,38 Euro.

Insgesamt deutet alles darauf hin, dass Bayer noch lange mit den Auswirkungen der Monsanto-Übernahme zu kämpfen haben wird. Einerseits bestehen immer noch rechtliche Risiken aus den noch laufenden Klagen. Andererseits gibt es bisher keine deutliche Verbesserung in der Profitabilität, aber einen großen Schuldenberg, der über die kommenden Jahre abgetragen werden muss.

Ein Grund, weshalb die Aktie in den kommenden Monaten doch noch Potenzial haben könnte, ist die niedrige Bewertung. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis, basierend auf dem prognostizierten Gewinn für das Gesamtjahr liegt aktuell bei weniger als 9 (Stand: 06.08.2020), und damit unter den niedrigsten Werten im DAX. Bayer hat mit der Beilegung eines Großteils der Klagen schon einen riesigen Schritt nach vorne gemacht und die Unsicherheit, die den Kurs nach unten zieht, verringert.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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