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3 Faktoren, welche die Commerzbank-Aktie im 2. Quartal und im Jahr 2020 deutlich belasten!

  • Hohe Konzern-Umbaukosten
  • Abschreibung auf Wirecard-Kredit
  • Covid-19-Krise und ihre Folgen
  • Commerzbank bemüht sich redlich

Die Commerzbank (WKN: CBK100) hat in diesen Tagen keinen leichten Stand und kommt wahrscheinlich auch so schnell nicht zur Ruhe. Gebeutelt von der Finanzkrise 2008, der Niedrigzinspolitik der europäischen Zentralbank und der aufkommenden neuen Konkurrenten, sucht sie verzweifelt einen Ausweg aus der Krise.

Im zweiten Quartal und im Gesamtjahr 2020 wird sie zusätzlich von den folgenden drei Faktoren belastet.

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1. Konzern-Umbaukosten

Der Investor Cerberus erhöht nun den Druck. Er möchte bei der Bank bessere Ergebnisse und eine höhere Profitabilität erreichen und fordert deshalb harte Einschnitte. Am Ende könnten bis 2023 tatsächlich etwa 500 der bisher 1.000 Filialen geschlossen und mehr als 10.000 der 32.792 Stellen abgebaut werden. Die Rendite soll so von 3 auf 7 % steigen.

Zwar werden diese Maßnahmen die Kosten reduzieren, aber zunächst entstehen erhebliche Belastungen in Höhe von 1,3 Mrd. Euro. Ein Teil davon wird bereits im aktuellen Jahr verbucht werden.

Mit dem bisherigen Vorstandsvorsitzenden Martin Zielke und Aufsichtsratschef Stefan Schmittmann waren diese Sparmaßnahmen nicht zu machen, weshalb sie zurücktreten. Auf Stefan Schmittmann folgt mit Hans-Jörg Vetter der ehemalige Vorsitzende der Landesbank Baden-Württemberg. Als neue Vorstandschefin wird die bisherige Finanzdirektorin Bettina Orlopp gehandelt.

2. Abschreibung auf Wirecard-Kredit

Wahrscheinlich war es der Commerzbank ein wenig unangenehm, weshalb sie eine Belastung in Höhe von 175 Mio. Euro aus einem Einzelfall im Quartalsbericht nicht beim Namen nannte.

Doch tatsächlich handelt es sich um einen Wirecard (WKN: 747206)-Kredit, den die Bank nun abschreiben muss. Sie hatte sich auf geprüfte Abschlüsse verlassen, die sich am Ende als Betrug herausstellten.

3. Covid-19-Krise und ihre Folgen

Die Commerzbank ist bereits geschwächt in die aktuelle Krise gegangen und kann deshalb nur hoffen, dass diese nicht zu lange anhält. Allein im zweiten Quartal 2020 musste sie für ausfallgefährdete Kredite bereits 131 Mio. Euro zurückstellen.

Insgesamt stieg die Risikovorsorge im Vergleich zum Vorjahresquartal von 178 auf 469 Mio. Euro. Für 2020 rechnet die Bank sogar mit ausfallgefährdeten Krediten in Höhe von 1,3 bis 1,5 Mrd. Euro gegenüber 620 Mio. Euro im Vorjahr. Zudem wird im Gesamtjahr nun ein Verlust erwartet und auch für 2021 gehen viele Beobachter eher von einem Negativjahr aus.

Commerzbank bemüht sich redlich

Trotz dieser Belastungsfaktoren und Altlasten aus der Finanzkrise 2008 konnte die Commerzbank im zweiten Quartal auch über positive Entwicklungen berichten. So wurde immerhin ein Gewinn in Höhe von 220 Mio. Euro (Vorjahresquartal: 279 Mio. Euro) verbucht und die bereinigten Erträge stiegen von 2,1 auf 2,3 Mrd. Euro.

Das Handelsgeschäft profitierte in der Krise von vielen Orderaufträgen und im Privatkundengeschäft konnten 103.000 Neukunden hinzugewonnen werden. Positiv sind weiterhin die sinkenden operativen Kosten, die sich von 1,58 auf 1,53 Mrd. Euro reduzierten. Bisher wirkte sich die Krise begrenzt auf mögliche Abschreibungen aus. Nur 0,8 % der ausgegebenen Kredite werden derzeit als notleidend deklariert.

Die Commerzbank profitiert in der aktuellen Krise zudem von strengeren Eigenkapitalregeln, die nach der Finanzkrise 2008 Vorschrift wurden. Aus diesem Grund verfügt sie heute über eine harte Kernkapitalquote von 13,4 % und könnte den aktuellen Abschwung deshalb besser überstehen.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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