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Erst Shell, jetzt auch noch BP: Den Ölmultis geht das Geld für Dividenden aus

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Foto: Getty Images

Der fallende Ölpreis hat sein nächstes Opfer gefunden. Nach Shell (WKN: A0D94M) hat auch BP (WKN: 850517) angekündigt, die Dividende drastisch zu kürzen.

Zu Beginn des Jahres kostete ein Fass Öl noch mehr als 60 Dollar. Von da aus ging es aber erst mal nur noch bergab, bis der noch nie da gewesene Fall eingetreten ist und Öl im April zu einem negativen Kurs gehandelt wurde. Von diesem kurzen Schock hat sich der Rohstoff aber wieder etwas erholt und wechselt derzeit für 43,00 Dollar (Stand: 05.08.2020) den Besitzer.

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Genau wie Shell hat auch BP enorm unter diesem wilden Ritt gelitten. Die Gewinne sind zu Beginn des Jahres massiv eingebrochen, da die Nachfrage stark nachgelassen hat.

Der Ölpreis dreht BP den Dividendenhahn zu

Der gewaltige Preisverfall hat jetzt auch für die Aktionäre der großen Ölkonzerne Konsequenzen. Fast alle Konzerne mussten inzwischen die Dividendenzahlungen deutlich reduzieren und Aktienrückkaufprogramme einstellen. BP ist nur der aktuell letzte in der langen Reihe. Das letzte Mal musste die Ausschüttung im Zuge der Deepwater-Horizon-Katastrophe gekürzt werden. Doch selbst damals wurde die Dividende nur leicht gesenkt, da absehbar war, dass die Katastrophe nur eine einmalige, wenn auch sehr teure Belastung darstellen würde.

Die aktuelle Situation sieht dagegen ganz anders aus. Der Ölpreis liegt inzwischen seit mehreren Jahren auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau. Durch die COVID-Krise hat die Nachfrage noch dazu enorm nachgelassen, da kaum Flugzeuge in der Luft sind und die Leute generell weniger reisen. Daher gibt es kaum noch Hoffnung, dass der Ölpreis in den nächsten Jahren wieder steigen könnte.

Das hat in den letzten Jahren bereits deutliche Spuren in der Bilanz von BP hinterlassen. Allein im vergangenen Jahr ist der Gewinn um mehr als 50 % gefallen. Zwar wurden nach Steuern immer noch 4,2 Mrd. Dollar verdient. Aber allein die Dividende beträgt etwa 7 Mrd. Dollar.

Zwar konnte BP im letzten Geschäftsjahr einen freien Cashflow von etwa 10 Mrd. Dollar erzielen, womit die Dividende also noch gedeckt war. Aber schon in der ersten Jahreshälfte hat der Cashflow nicht mehr ausgereicht, um die Investitionen zu finanzieren. Deshalb musste ein Teil der notwendigen Investitionen und auch die Dividende über die Aufnahme neuer Schulden finanziert werden.

Aktienrückkäufe statt Dividende

Deshalb hat BP sich dazu entschieden, die Dividende zu halbieren. Künftig werden 5,25 Cent je Aktie und Quartal gezahlt. Auf das Jahr gerechnet entspricht das aber immer noch 3,5 Mrd. Dollar, die erst mal verdient werden müssen.

Aber man ist sogar noch weiter gegangen und hat sich darauf festgelegt, die Dividende nicht wieder zu erhöhen. Stattdessen fokussiert BP sich vorerst darauf, die Verschuldung zu verringern. Sobald die Verschuldung unter 35 Mrd. Dollar gefallen ist, wird darüber nachgedacht, noch darüber hinaus etwas an die Aktionäre zu verteilen. Aktuell liegt die Nettoverschuldung bei 40 Mrd. Dollar, also nicht sehr weit weg von der Zielgröße.

Anstatt die Dividende dann aber wieder anzuheben, möchte man sich auf Aktienrückkäufe fixieren. Diese sind das deutlich flexiblere Mittel, da ein Aktienrückkauf jederzeit ohne große Ankündigung pausiert werden kann. In den nächsten Jahren wird der Investitionsbedarf aber vermutlich ansteigen.

Denn ein weiterer Punkt der neuen Strategie ist es, mehr Geld in erneuerbare Energien zu investieren. In Zukunft möchte man einer der größten Anbieter erneuerbarer Energien werden. Dafür werden in den nächsten Jahren die Investitionen hochgefahren. Sollte die Transformation gelingen, würde man zumindest die Abhängigkeit vom stark schwankenden Ölpreis verlieren. Wie profitabel das Geschäft dann sein wird, muss sich erst noch zeigen.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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