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Zalando-Aktie: Günstig oder schon zu teuer?

Zalando-Paket Zalando-Aktie
Foto: Zalando

Bei Zalando (WKN: ZAL111) laufen die Geschäfte derzeit trotz aller Umstände gut. Das hängt natürlich überwiegend damit zusammen, dass man größtenteils ein Onlinehändler ist, also keine Probleme mit geschlossenen stationären Geschäften hatte.

Vor wenigen Wochen hat die Aktie sogar ein neues Allzeithoch erreicht. Von dem Niveau ist die Aktie zwar inzwischen etwa 10 % auf 62,72 Euro (Stand: 04.08.2020) gefallen, aber seit Jahresbeginn hat der Kurs dennoch um mehr als 40 % zugelegt.

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Doch mit dem Höhenflug der Aktie hat sich auch die Bewertung sehr erhöht. Ist es jetzt noch eine gute Idee, in die Zalando-Aktie zu investieren? Diese Kennzahlen helfen bei der Bewertung.

Mehr Kunden, die mehr bestellen

Die Zahl der aktiven Kunden ist im letzten Jahr von 26,4 auf 31 Mio. gestiegen. Im ersten Quartal des laufenden Jahres ging es weiter rauf, sodass man nun 31,9 Mio. aktive Kunden zählt.

Noch wichtiger könnte aber die Zahl der einzelnen Bestellungen je Kunde sein, da diese Kennzahl ein Hinweis auf die Zufriedenheit der Kunden ist. Denn je größer das Angebot und die Zufriedenheit der Kunden, desto mehr Bestellungen gibt es. Unzufriedene Kunden werden sich lieber nach Alternativen umsehen, als ein weiteres Mal beim selben Anbieter zu bestellen.

Auch in dieser Hinsicht leistet Zalando fantastische Arbeit. Die durchschnittliche Anzahl der Bestellungen je aktivem Kunden steigt seit Jahren kontinuierlich an. Im ersten Quartal konnte der Wert auf 4,7 gesteigert werden. Das einzige Manko ist, dass die durchschnittliche Warenkorbgröße leicht um 1,5 % gegenüber dem Vorjahreswert gesunken ist und nur noch 56,1 Euro betrug.

Steigender Umsatz und schwindende Profitabilität?

Das hat aber keine großen Auswirkungen auf den Umsatz. Die immer weiter steigende Zahl der Einkäufe je aktivem Kunden lässt den Umsatz stetig weiter ansteigen. Im ersten Quartal ist er gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,6 % auf 1,5 Mrd. Euro gestiegen. Die Kosten sind aber noch schneller gestiegen, sodass das traditionell schwache erste Quartal in diesem Jahr besonders schlecht ausgefallen ist. Nach Steuern lag der Verlust bei 86,4 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr ein Verlust von nur 17,6 Mio. Euro angefallen ist.

Hier zeigen sich deutlich die finanziellen Spuren der Expansion. Denn allen voran die Vertriebskosten sind um mehr als 80 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreswert in die Höhe geschnellt und lagen nun bei knapp 580 Mio. Euro.

Angesichts der aktuellen Unsicherheit wurde die Prognose für das Gesamtjahr leicht nach unten angepasst. Statt eines Umsatzwachstums von 15 bis 20 % erwartet man nun einen Wert zwischen 10 und 20 %. Kein großes Drama, aber man lässt sich mehr Luft nach unten. Gleichzeitig wird die Profitabilität deutlich unter dem Vorjahr liegen. Der Gewinn vor Steuern soll zwischen 50 und 150 Mio. Euro liegen. Im letzten Geschäftsjahr hat man auf dieser Basis noch ein Ergebnis von 168 Mio. Euro erreicht.

Großzügige Bewertung bremst das Kurspotenzial der Zalando-Aktie

An der Börse scheint man sich daran nicht zu stören, wie der starke Kursanstieg seit Jahresbeginn beweist. Ob die Aktie aber auch in den nächsten Monaten weiter Luft nach oben haben wird, ist mehr als fraglich.

Schauen wir uns das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) an, könnte einem direkt schwindlig werden. Für das Geschäftsjahr 2019 wurde ein Gewinn je Aktie von gerade einmal 0,4 Euro ausgewiesen. Damit entspricht der Kurs aktuell dem 156-Fachen des letzten Jahresgewinns! Da in diesem Jahr mit einem noch geringeren Gewinn zu rechnen ist, kann davon ausgegangen werden, dass das KGV eigentlich noch höher liegt. Hier hofft man offensichtlich auf eine stark steigende Profitabilität in der Zukunft, die die aktuell hohe Bewertung rechtfertigen könnte.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Zalando.



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