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Siemens Healthineers-Aktie: Dank Zukauf in den DAX?

Foto: Getty Images

Siemens Healthineers (WKN: SHL100) hat einen milliardenschweren Zukauf angekündigt, der den Aufstieg in den DAX im nächsten Jahr bedeuten könnte.

Betrachtet man allein die Marktkapitalisierung, zählt Healthineers schon zu den größten Konzernen in Deutschland. Beim aktuellen Aktienkurs von 40,29 Euro (Stand 04.08.2020) ist das Unternehmen an der Börse 43,9 Mrd. Euro wert. Damit läge die Bewertung sogar in den Top 10 des DAX. Relevant ist aber nicht der Marktwert des gesamten Unternehmens, sondern nur der Marktwert der frei handelbaren Aktien.

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Milliardenzukauf könnte Healthineers den Weg in den DAX ebnen

Und hier liegt das Problem. Siemens (WKN: 723610) ist immer noch größter Anteilseigner mit 85 % der Aktien. Der Freefloat liegt also nur bei 15 %. Die Deutsche Börse (WKN: 581005) verwendet für die Berechnung des Marktkapitalisierungsrankings den Wert der im Freefloat befindlichen Aktien. Das sind in diesem Fall nur etwa 6 Mrd. Euro, womit Healthineers nach letztem Stand nur auf Rang 46 stand. Nicht genug, um in den DAX aufgenommen zu werden.

Aber was hat das alles mit dem Zukauf zu tun?

Healthineers hat angekündigt, den Konkurrenten Varian Medical Systems (WKN: 852812) für rund 16,4 Mrd. Dollar übernehmen zu wollen. Die Übernahme soll vollständig in Bar bezahlt werden. Um sich aber nicht einen gewaltigen Schuldenberg aufzuhalsen, der das Unternehmen über Jahre lähmen könnte, wird etwa die Hälfte des Kaufpreises über eine Kapitalerhöhung finanziert.

Je nachdem wie sich der Aktienkurs über die nächsten Monate entwickelt, könnte sich die Zahl der Aktien dadurch um etwa 20 % erhöhen. Damit sinkt der Anteil aller Aktionäre, sofern sie sich nicht an der Kapitalerhöhung beteiligen und Aktien dazukaufen. Das gilt auch für den Mutterkonzern Siemens. Und da liegt auch schon der Trick. Siemens wird sich wohl nicht an der Kapitalerhöhung beteiligen, sodass der Freefloat deutlich ansteigen wird. Das sollte dann genügen, um bei erfolgreicher Transaktion im Ranking so weit aufzusteigen, dass man ein sicherer Aufstiegskandidat in Richtung DAX ist.

Ist die Varian-Übernahme das wert?

Mit der Übernahme wird Healthineers zum Marktführer im Bereich der Strahlentherapie für Krebspatienten. Das klingt erst mal gut, da der Konzern hinterher breiter aufgestellt sein wird.

Der finanzielle Benefit dahinter ist aber nicht so sicher. In der Präsentation zur Übernahme wurden die möglichen Einsparungen durch Ausklammern vieler Sonderfaktoren schöngerechnet. So soll beispielsweise bereits im ersten Jahr ein positiver Beitrag zum Ergebnis je Aktie anfallen. Doch das ist nur der Fall, wenn Einflüsse wie Abschreibungen auf den Kaufpreis, Transaktionskosten und Restrukturierungskosten nicht berücksichtigt werden.

Ab dem Jahr 2025 rechnet Healthineers dann zusätzlich auch noch mit Synergieeffekten in Höhe von 300 Mio. Euro. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. In der Vergangenheit hat sich häufig gezeigt, dass solche Prognosen in vielen Fällen zu optimistisch sind und die tatsächlichen Synergien deutlich niedriger liegen.

Im Durchschnitt der letzten drei Jahre hat Varian einen Nettogewinn von 220 Mio. Dollar ausgewiesen. Angesichts dessen ist ein Kaufpreis in Höhe von mehr als 16 Mrd. Dollar eine stolze Summe und entspricht etwa dem 74-Fachen! Selbst wenn die Synergieeffekte in voller Höhe einberechnet werden, wäre das noch ein stolzer Preis. Damit wirken die Expansion und der DAX-Aufstieg, der ein Faktor in der Entscheidung zu sein scheint, da der Freefloat und das Handelsvolumen explizit in der Präsentation erwähnt werden, teuer erkauft.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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