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„Never Sell Shell“ – ist das noch aktuell?

Foto: The Motley Fool

Never Sell Shell: Das ist ein Sprichwort, das vielen Investoren in den Ohren klingelt, wenn sie an die Aktie von Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) denken. Historisch gesehen ist es häufiger ein Fehler gewesen, die Anteilsscheine des britisch-niederländischen Öl- und Erdgasmultis zu verkaufen. Denn langfristig haben hier stets ordentliche Renditen gewinkt.

Zumindest in der Vergangenheit. Aber ist eine solche Sichtweise auch heute noch aktuell? Eine spannende Frage, der wir heute einmal etwas näher auf den Grund gehen wollen. Kleiner Hinweis vorab: Es könnte zwei Dinge geben, die gegen diese Aussage sprechen. Aber auch eines, das zeigt: Ja, es gibt hier definitiv eine langfristige, attraktive Perspektive.

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„Never Sell Shell“: Das spricht dagegen!

Fangen wir zunächst mit dem Offensichtlichen an, das jetzt gegen diese Aussage bei Royal Dutch Shell spricht. Denn ein großer und für viele Einkommensinvestoren nicht unerheblicher Teil der Investitionsthese ist verschwunden: die historisch stabile Dividende. Immerhin hat der Öl- und Erdgaskonzern seit 1945 stets konstant gezahlt. Zumindest bis in dieses Jahr hinein.

Die Dividendenrendite ist ein Teil des Gesamtpaketes gewesen. Und vermutlich auch ein großer Teil des Grundes, weshalb viele Investoren gesagt haben: Never Sell Shell. Dass diese Rendite jetzt verschwunden ist, ist daher ein heftiger Schlag für alle Einkommensinvestoren.

Erschwerend kommt hinzu, dass das Management mit diesem Schritt auf die Probleme im Ölmarkt reagiert hat. Man möchte beinahe sagen: auf die erneuten Probleme im Markt des Schwarzen Goldes. Zwischen den Jahren 2014 und 2016 sind die Notierungen von Brent und WTI bereits tief gewesen. Der letzte Ölpreis-Crash hat dem Ganzen noch ordentlich eins draufgesetzt.

Damit zeigt sich: Der Ölmarkt ist nicht bloß zyklisch, was bekannt gewesen ist. Nein, sondern bereits längerfristig aus dem Gleichgewicht. Die Nachfrage ist bedeutend geringer als das Angebot, per künstlicher Verknappung muss eingegriffen werden. Ein Mix, den sich so mancher Investor jetzt vielleicht nicht antun möchte. Aus diesem Grund könnte das Sprichwort „Never Sell Shell“ jetzt womöglich nicht mehr aktuell sein.

„Never Sell Shell“: Das spricht dafür!

Wenn es jedoch einen Grund gibt, weshalb man als Investor dennoch an der Aktie festhalten möchte, dann ist es die Perspektive. Allerdings nicht die Aussicht auf eine kurzfristige Erholung oder Verbesserung des Marktes. Nein, sondern eher die längerfristige Perspektive. Vielleicht auch erst ab dem Jahre 2030.

Das Management hat schließlich angekündigt, dass man sich von der Abhängigkeit von Öl und Erdgas ein Stück weit lösen möchte. Zukünftig soll in den Ausbau einer größeren Stromsparte investiert werden. Dahinter steckt sogar die Vision, der weltweit größte Anbieter von Elektrizität zu werden. Damit reagiert das Management von Royal Dutch Shell auf das Offensichtliche: nämlich die Möglichkeit, dass fossile Brennstoffe künftig nicht mehr so relevant sind.

Auch die Kürzung der Dividende kann in diesem Licht betrachtet werden. Zwar ist die Entscheidung in der Krise gefallen, durch die in besseren Zeiten frei werdenden finanziellen Mittel kann das Management allerdings in die Zukunft und den Ausbau dieses neuen Geschäftsbereichs investieren.

Das könnt Royal Dutch Shell langfristig eine interessante und weniger zyklische Perspektive geben. Wobei man als Investor grundsätzlich ein Jahrzehnt Geduld mit dem heutigen Öl- und Erdgaskonzern haben müsste. Das gilt es definitiv zu bedenken.

Es ist deine Entscheidung!

Fest steht: „Never Sell Shell“ ist jetzt vielleicht nicht mehr aktuell, zumindest angreifbar wie historisch zumindest selten geworden. Die Entwicklungen in den Ölmärkten sind für mich Ausdruck eines längerfristigen Problems, wobei das Management von Royal Dutch Shell selbst wenig Einfluss auf die Lösungen hat. Das hat inzwischen sogar zum Bruch mit der Dividendenhistorie geführt.

Die Verantwortlichen machen das einzig Richtige und versuchen, sich teilweise von den Entwicklungen der Märkte der fossilen Brennstoffe zu lösen. Das ist jedoch ein langer Weg, der hohe Investitionen erfordert. Ob man diesen Weg mitgehen möchte? Das sollte man sich gut überlegen.

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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