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Du hältst die BASF-Aktie für ein solides Basisinvestment?

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Foto: Getty Images

Die Aktie von BASF (WKN: BASF) gilt bei vielen Anlegern als stabiles Basisinvestment – immer wieder wird sie im Netz und in den sozialen Medien als solide Dividendenaktie bezeichnet. Und in der Vergangenheit war sie das auch, zumindest was die Dividendenzahlungen betrifft.

Doch ich möchte ehrlich zu dir sein: Ich halte die BASF-Aktie für alles andere als ein solides Basisinvestment – im Gegenteil: Aus den folgenden drei Gründen werde ich definitiv die Finger von dieser DAX-Aktie lassen!

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Grund 1: Die BASF-Aktie schnitt schlechter ab als der breite Markt

Ja, ich weiß – der Blick in die Vergangenheit lässt nicht zwangsläufig Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu. Im Falle von BASF wirft dieser Blick zurück aber definitiv ein paar Fragen auf, denen man sich als BASF-Aktionär stellen sollte.

Kursentwicklung der letzten 10 Jahre  + 6,31 %
Ausbezahlte Dividenden der letzten 10 Jahre 28,30 Euro
Gesamt-Return der letzten 10 Jahre + 71,48 %

Quelle: onvista.de, Stand: 31.07.2020, Wiederanlage der Dividenden unberücksichtigt

Auch wenn sich eine Gesamtrendite von knapp 72 % auf zehn Jahre erst mal stabil anhört: Der iShares Core MSCI World-ETF legte im gleichen Zeitraum um 150,92 % zu (Stand: 31.07.2020) – und ist damit doppelt so stark gewachsen wie die BASF-Aktie.

Basisinvestment, BASF-Aktie

Quelle: Getty Images

Oder anders formuliert: Jeder passive Investor sollte die BASF-Aktie in den letzten zehn Jahren locker in die Tasche gesteckt haben! Die Frage, die wir Einzelaktionäre uns daher stellen sollten: Warum sollte BASF sich in den nächsten zehn Jahren plötzlich besser entwickeln als der breite Markt?

Bei mir hinterlässt diese Frage vor allem eines: gähnende Leere! Ich habe keine Ahnung, warum die BASF-Aktie plötzlich auf die Überholspur wechseln sollte! Das liegt vor allem daran, dass ich die Zusammenhänge im Geschäftsmodell von BASF nicht wirklich verstehe.

Ein Punkt, der meiner Meinung nach auf die meisten anderen Privatinvestoren ebenfalls zutrifft …

Grund 2: Die BASF-Aktie ist zu undurchsichtig für ein Basisinvestment

Als ich mir 2012 meine ersten Apple (WKN: 865985)-Aktien gekauft habe, da wusste ich genau, warum sich deren Produkte auch zukünftig verkaufen würden wie geschnitten Brot. Ein einzigartiges Image, eine bis heute unübertroffen intuitive Bedienung, ein hochwertiges Design, ein Ökosystem, aus dem es beinahe kein Entkommen gibt und die zunehmende Bedeutung von Smartphones im Alltag von uns Menschen machten mich extrem optimistisch, was die Zukunft von Apple betrifft.

Ich war mir dessen so sicher, weil ich selbst absolut überzeugter Nutzer von iPhone, iPad und Co. war – und noch immer bin.

Nun, auch BASF ist sicherlich in einigen Bereichen führend und hat sich eine starke Marktposition erarbeitet. Aber werden all die Märkte von BASF auch zukünftig Wachstum bieten? Wird BASF seine heutige Marktposition in allen Segmenten verteidigen können? Über welche spezifischen Wettbewerbsvorteile verfügt BASF in den einzelnen Segmenten?

Seien wir ehrlich: Wer nicht gerade berufliche oder geschäftliche Schnittstellen mit den Produkten von BASF hat, der kann diese Fragen schlichtweg nicht beantworten! Ich selbst gestehe mir dies vollumfänglich ein und leite daraus die folgende Schlussfolgerung ab: Mir persönlich ist die BASF-Aktie zu undurchsichtig, ich verstehe weder die Märkte noch die Wettbewerbsvorteile.

Alleine deswegen lasse ich definitiv die Finger von dieser Aktie!

Grund 3: To Big To Grow – auch ein Basisinvestment sollte den breiten Markt schlagen

Auch wenn die BASF-Aktie seit 2017 um mittlerweile 50 % eingebrochen ist, bringt das Unternehmen auch heute noch stattliche 43 Mrd. Euro Börsenwert auf die Waage. Das Problem mit Großkonzernen: Sie wachsen in aller Regel deutlich langsamer als kleine oder mittelgroße Unternehmen.

Das liegt zum einen an einem einfachen mathematischen Zusammenhang. Wenn ein kleines Unternehmen ein neues Produkt einführt, das für einen zusätzlichen Umsatz von einer Million Euro sorgt, hat dies einen deutlichen größeren Einfluss auf den Gesamtumsatz, als das bei einer DAX-Aktie wie BASF der Fall ist.

Folglich muss ein Großkonzern viel mehr Aufwand, Innovation und Einfallsreichtum an den Tag legen, um ein prozentual ähnliches Wachstum zu schaffen wie ein kleineres Unternehmen. Alleine dieser Effekt sorgt dafür, dass Großkonzerne eher langsam wachsen. Dieser Zusammenhang erschwert natürlich eine marktschlagende Performance ganz massiv.

Zum anderen sind Großkonzerne wie BASF von einem weiteren Problem geprägt: Bürokratie! Nichts geht ohne das Okay von Dutzenden Führungskräften, die so weit weg sind vom Produkt, dass sie kaum noch in der Lage sind, das wahre Potenzial von Ideen abschätzen zu können.

Das macht Konzerne wie BASF extrem schwerfällig, träge und wenig innovativ. Selbstverständlich muss das nicht für alle großen Unternehmen gelten. Und selbstverständlich weiß ich nicht, ob das bei BASF tatsächlich der Fall ist. Aber: Aus meiner eigenen beruflichen Erfahrung weiß ich, dass Großkonzerne hierfür sehr anfällig sind, weshalb ich diese tendenziell eher kritisch sehe.

Anstatt „To Big To Fail“ heißt es bei mir also „To Big To Grow“! Ich glaube nicht – alleine schon wegen der Größe, dass BASF den breiten Markt in Zukunft dauerhaft schlagen kann, weshalb ein Investment für mich nicht infrage kommt.

Mein Fazit: So sollte ein Basisinvestment heute aussehen

Ein Basisinvestment sollte definitiv in der Lage sein, den breiten Markt zu schlagen! Tut es das nicht, ist mein Geld wesentlich besser in einem marktbreiten Welt-ETF aufgehoben. Denn er bildet den Markt zu sehr niedrigen Kosten ab, ist breit diversifiziert und macht keinen großen Aufwand.

Das alles trifft auf die BASF-Aktie nicht zu, weshalb sie für mich schlichtweg kein Basisinvestment ist. Erst recht kein solides.

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Thomas Brantl besitzt Anteile des iShares Core MSCI World-ETF. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.



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