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Lufthansa-Aktie wieder nahe Jahrestief. Geht es diesmal noch tiefer runter?

Schokierter Mann vor rotem Chart
Foto: Getty Images

Vor wenigen Wochen hat die Lufthansa (WKN: 823212) ihre ersten Milliarden aus dem Rettungspaket des Staates bekommen. Damit ist die Zukunft vorerst gesichert. Nachdem die „Stabilisierungsmaßnahmen“, wie man sie bei der Lufthansa nennt, vom Vorstand genehmigt wurden, hat die Aktie einen Freudensprung gemacht und ist kurzzeitig auf mehr als 12 Euro gestiegen.

Diese Euphorie hielt aber nicht lange an. Kurz darauf galt es als nicht gesichert, dass die Aktionäre dem Rettungspaket auch zustimmen werden. Obwohl die Anteilseigner inzwischen zugestimmt haben, ist der Aktienkurs in der Zwischenzeit weiter gefallen. Allein innerhalb der letzten zwei Wochen ist der Kurs um mehr als 10 % abgesackt.

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Inzwischen ist die Aktie nicht mehr weit von ihrem Tiefstand entfernt, der Ende April bei einem Kurs von 7,03 Euro markiert wurde. Aktuell kostet eine Aktie noch 7,59 Euro (Stand: 31.07.2020). Droht nun der Sturz unter diesen Tiefpunkt?

Lufthansa plant Ausweitung des Flugplans

Der langsamen Kurserosion dürfte eine ganze Reihe von Auslösern zugrunde liegen. Einerseits wurde erst Anfang dieses Monats eine Menge neuer Aktien in Umlauf gebracht. Diese Aktien wurden an den Wirtschaftsstabilisierungsfonds verkauft und sind Teil des Rettungspaketes. Insgesamt ist die Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien dadurch um 20,05 % gestiegen. So groß ist der Anteil des Wirtschaftsstabilisierungsfonds, der damit zum größten Aktionär aufgestiegen ist. Allein dadurch würde man also erwarten, dass der Kurs der restlichen Aktien um 20 % fallen müsste. Das scheint im Zeitlupentempo nachgeholt worden zu sein.

Hinzu kommt die allgemeine Unsicherheit, was die Zukunft der Branche im Allgemeinen angeht. In den nächsten Monaten wollen viele Airlines den Flugbetrieb wieder näher an das Niveau vor der Krise bringen. Die Lufthansa hat dazu bereits angekündigt, dass der neue Flugplan ab September eine Ausweitung des Flugbetriebs vorsieht. Konkret sollen wieder mehr als 90 % der Kurzstreckenziele und mehr als 70 % der Langstreckenziele angesteuert werden.

Es wird also ein deutlich größeres Angebot an Flügen geben. Ob sich aber auch genügend Passagiere finden werden, um die Flugzeuge zu füllen, ist eine ganz andere Frage. Sollte das nicht passieren, kostet jeder einzelne Flug noch einmal richtig viel Geld. Dabei muss gerade die Lufthansa in den nächsten Jahren versuchen, das Geld so gut es geht beisammenzuhalten.

Staatshilfe wird die Gewinne über Jahre belasten

Denn langsam stellt man sich auch die Frage, was die massive zusätzliche Schuldenlast, die die Staatsrettung mit sich bringt, für das Ergebnis bedeuten wird. Vollkommen klar ist, dass die Zinszahlungen weiter ansteigen werden. Gleichzeitig wird es voraussichtlich noch eine Weile dauern, bis die Lufthansa wieder profitabel arbeiten wird. Denn selbst vor der Krise war sie nie außergewöhnlich profitabel. Im letzten Geschäftsjahr ist der Gewinn gegenüber dem Vorjahr bereits um 44 % auf nur noch 1,2 Mrd. Euro gefallen. In Zeiten erheblich geringerer Umsätze fällt es schwer zu glauben, dass man dennoch irgendwie profitabel arbeiten kann.

Insgesamt sieht es deshalb ganz danach aus, als würde der Lufthansa-Aktie ein langer, steiniger Weg bevorstehen. Ein Anstieg auf ein Kursniveau in der Nähe des Allzeithochs von 2017 ist über die nächsten Jahre unwahrscheinlich. Erst mal wird der Fokus der Geschäftsführung darauf liegen müssen, Kosten zu senken und die Profitabilität wieder herzustellen. Denn sonst ist eine schnelle Rückzahlung der Staatskredite nicht möglich. Und hier kommt es ganz besonders auf schnelles Handeln an, denn ab 2022 steigen die Zinsen auf die staatlichen Hilfen. Je länger man also benötigt, um das Geld aufzutreiben, desto größer die Belastung.

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Dennis Zeipert besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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